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Freistoßknaller versetzt Lindlar in Schockstarre

lo; 21. Nov 2015, 21:00 Uhr
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Freistoßknaller versetzt Lindlar in Schockstarre

lo; 21. Nov 2015, 21:00 Uhr
Oberberg - Lindlar gegen starken SSV Merten auf verlorenem Posten - Worringen erteilt Nümbrecht eine Lehrstunde in Sachen Effektivität, bitteres Comeback für Keeper Patrick Herchenbach (AKTUALISIERT).
TuS Lindlar – SSV Merten 1:5 (1:1), vom 8. Spieltag.

Die positive Serie des TuS Lindlar hat ein Ende gefunden. Der SSV Merten präsentierte sich spielerisch stark und ließ das Team von Timo Diehl nur kurzzeitig vom Sieg träumen. „Das einzig Überraschende ist, dass der Gegner mit einem Kader dieser Klasse vor dem Spieltag hinter uns lag. Dass es so deutlich wurde, ist schade, aber kein Beinbruch“, erklärte Diehl. Bereits in der Anfangsminute hatten die Gastgeber eine Schrecksekunde zu überstehen, als Justin Ebert im allerletzten Moment vor Ex-Profi Rolf-Christel Guié-Mien klärte. Die Mertener übernahmen also von Beginn an das Kommando. Nach einer Viertelstunde reagierte Keeper Gurur Özden hervorragend und kratzte einen Kopfball von  Michael Maier aus dem unteren Eck.

Auch bei der nächsten gefährlichen Szene der Gäste stand der junge Schlussmann im Mittelpunkt: Außerhalb des Strafraums rettete er gegen den früheren Bröltaler Patrick Nyassa (28.). Wenig später lag der Ball im TuS-Kasten, doch der Schiedsrichterassistent hatte den Assistgeber im Abseits gesehen (28.). Anschließend verpasste Guié-Mien ein Zuspiel um Zentimeter (38.). Die Lindlarer, die bis dahin fast ausschließlich mit Abwehrarbeit beschäftigt waren, wagten ihren ersten verheißungsvollen Angriff in Person von Anton Zeka. Am Ende seines Sololaufs über das halbe Feld bediente er Tobias Zinken, dessen Schuss von einem SSV-Akteur zur Ecke abgelenkt wurde (39.).              

Das 1:0 für die Hausherren war schmeichelhaft, dafür aber sehenswert. Zinken bewegte sich parallel zur Strafraumlinie und fand Marius Mukherjee, der die Kugel in den Knick schweißte. Jordan Whitehead setzte allerdings mit dem Halbzeitpfiff noch einen drauf: Er nahm bei einem Freistoß aus mehr als 30 Metern Maß und ließ Özden keine Abwehrchance. Auslöser des Pfiffs war übrigens ein unnötiges Handspiel. Diehl: „Die Entstehung und der Zeitpunkt des Treffers waren ärgerlich. Wenn wir mit einer Führung in die Pause gegangen wären, hätten wir das Spiel in der zweiten Hälfte vielleicht offener gestalten können.“

Doch dem war nicht so – vor allen Dingen deshalb, weil die TuS-Defensive nach dem Seitenwechsel unsicher wirkte. Erster Nutznießer war Guié-Mien, den die Lindlarer Hintermannschaft beim 1:2 komplett aus den Augen verlor. Moritz Stellberg schoss nach einer Freistoß-Hereingabe drüber und Zeka fand aus spitzem Winkel im Torwart seinen Meister (50./56.), bevor Stellberg das Leder per Kopf ins eigene Netz bugsierte und damit die Vorentscheidung herbeiführte. Guié-Mien legte relativ zügig seine Tore zwei und drei nach. „Wir haben verdient verloren“, stellte Diehl fest. „Ich hoffe, dass die Niederlage unsere Sinne für die letzten beiden Spiele vor der Winterpause noch einmal geschärft hat.“              

Tore
1:0 Marius Mukherjee (43. Tobias Zinken), 1:1 Jordan Whitehead (45. Freistoß), 1:2 Rolf-Christel Guié-Mien (48. Arenit Maluko), 1:3 Moritz Stellberg (58. Eigentor), 1:4 Rolf-Christel Guié-Mien (60.), 1:5 Rolf-Christel Guié-Mien (65.).   

TuS Lindlar
Gurur Özden; Justin Ebert, Moritz Stellberg, Moussa Daffe, David Förster, Ali Tokgöz, Jeffrey Ebert, Marius Mukherjee, Patrick Althoff (72. Lukas Cendlewski), Tobias Zinken, Anton Zeka (76. Simon Voßkämper).



SG Worringen - SSV Homburg-Nümbrecht 5:1 (1:1), vom 9. Spieltag.

„Das ist richtig hart, wenn man so verliert“, sagte ein merklich frustrierter SSV-Coach Maik Alzer nach der herben Pleite im Nachholspiel gegen die SG Worringen. Obwohl das Resultat eine andere Sprache spricht: Ein Sieg für die Gäste war absolut im Bereich des Möglichen, doch einmal mehr ging man  zu fahrlässig mit den eigenen Torchancen um. Insbesondere in Durchgang eins dominierten die Alzer-Schützlinge das Geschehen. Die erste Top-Gelegenheit besaß Robert Arnds, der freistehend am Keeper scheiterte. Wenig später vergab auch Manuel Schwarz aus aussichtsreicher Position. Die Führung resultierte aus einem Elfmeter. Julian Schwarz war zuvor im Strafraum gefoult worden und übernahm selbst die Verantwortung.      

Dann war erneut Arnds an der Reihe, diesmal stand bei seinem Abschluss der Pfosten im Weg. Der Worringer Ausgleich fiel aus heiterem Himmel. Nach einem Querschläger im Mittelfeld landete der Ball bei einem SG-Stürmer, der Patrick Herchenbach bei dessen ersten Startelf-Einsatz in dieser Saison überwinden konnte. Zwei Minuten vor dem Seitenwechsel hatte der SSV erneut Aluminium-Pech: Ein Heber von Julian Schwarz klatschte an die Torumrandung. „Zur Pause muss es mindestens 3:1 für uns stehen“, fand Alzer.

In der Anfangsphase des zweiten Spielabschnitts entwickelte sich ein ausgeglichenes Duell. Weitere Möglichkeiten gab es auf beiden Seiten nicht, ehe die Hausherren davon profitierten, dass Nümbrecht das Spielgerät im Anschluss an einen Eckstoß nicht aus der Gefahrenzone befördern konnte und Herchenbach per Bogenlampe bezwungen wurde. „Danach sind wir blind nach vorne gerannt und haben Auflösungserscheinungen gezeigt“, so Alzer. Worringen nutzte die entstandenen Freiheiten und schraubte das Ergebnis in die Höhe. „Wir haben jede Menge Chancen, belohnen uns aber nicht. Und hinten kassieren wir einfachste Treffer“, resümierte der Trainer. Da Oberpleis zeitgleich in Bad Honnef gewann, rutschte der SSV auf einen Abstiegsplatz ab. 

Tore
0:1 Julian Schwarz (17. Foulelfmeter), 1:1 (28.), 2:1 (75.), 3:1 (78.), 4:1 (81.), 5:1 (85.).  

SSV Homburg-Nümbrecht
Patrick Herchenbach; Dennis Kania, Philipp Wirsing, Michel Hock, Marvin Hennecken, Julian Schwarz, Joscha Trommler, Christian Rüttgers (74. Tom Barth), Dennis Lepperhoff (69. Kilian Seinsche), Manuel Schwarz, Robert Arnds (79. Mike Großberndt).

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