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Strombacher Reserve im freien Fall

pn; 25. Oct 2015, 20:15 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Thomas Grote und die HSG Marienheide/Müllenbach feierten den zweiten Saisonsieg.
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Strombacher Reserve im freien Fall

pn; 25. Oct 2015, 20:15 Uhr
Oberberg - Marienheide/Müllenbach revanchiert sich für das Pokalaus - SSV scheitert erneut an den Nerven - TuS zahlt Lehrgeld - CVJM reicht überragende erste Hälfte nicht - Gelpetal/Wallefeld stellt nach 20 Minuten den Handball ein. (AKTUALISIERT)
HSG Marienheide/Müllenbach – TV Strombach II 32:24 (16:8).

„Wir haben uns mit allem beschäftigt. Mit den Schiedsrichtern, dem Ball und uns. Nur nicht mit dem Spiel selbst“, fasste TVS-Trainer Arthur Kunkel einen mehr als gebrauchten Tag zusammen. Die TVS-Reserve bleibt nach der neuerlichen Derbyniederlage das einzige Team ohne Punkte. Dabei gehörte die Anfangsviertelstunde sogar den Gästen. Während Marienheide/Müllenbach zunächst ausgiebig Latte und Pfosten testete, brachte der TVS immer wieder Kreisläufer Dawid Golluch in Stellung. „Es war ein nervöser Beginn von uns“, war auch Marcus Toelstedes Team zunächst sichtlich verunsichert. Erst eine Flut an Zeitstrafen gegen Strombach sorgte für ein beruhigendes Element auf HSG-Seiten. Auch die Einwechslung der Routiniers Kunkel und Ibisch half den Gästen nicht weiter.

[Gegen Holger Fischer hatte die TVS-Defensive kaum etwas auszurichten.]

Bereits zur Pause war die Partie entschieden. Die Doppeldörfler erhöhten den Vorsprung zwischenzeitlich auf zwölf Treffer und ließen es in der Folge aber auch gemächlicher angehen. „Nachdem wir Dawid Golluch unter Kontrolle bekommen haben, hatten wir auch das Spiel im Griff“, erlebte Toelstede einen ruhigen Abend auf seiner Bank. Die Gefühlslage seines Gegenübers sah da natürlich etwas anders aus. „Wir haben nach dem Motto 'Hauptsache ein Anderer ist schuld' gespielt. Das war einfach nur grottenschlecht“, suchte Kunkel nicht nach Ausreden. Um die Negativserie endlich zu durchbrechen, bemüht er den Teamgedanken. „Wir müssen zusammenrücken und uns endlich wieder als Mannschaft präsentieren“, analysierte er abschließend.

Marienheide/Müllenbach: Holger Fischer (10/1), Lutz Lichtinghagen, Yanik Knabe, Philippe Gienczek (je 4), Lukas Röhrig (3), Maurice Gienczek (2), Pasqualino Gallina, Thomas Grote, Fynn Samen, Sven Höttgen, Marc Hochsattel (je 1).


Strombach: Arthur Kunkel (7/4), Jan Höfer (4), Dawid Golluch (4/1), Sebastian Müller (3), Michel Töpfer (2), Sebastian Panske, Thilo Rein, Christoph Ibisch (je 1), Nils Meyer (1/1).



SSV Nümbrecht II – Neukirchener TV 25:28 (14:15).


[Bezeichnend, dass Trainer Arthur Kunkel noch einer der Aktivposten beim TVS war.]

Den Konjunktiv musste SSV-Coach Christian Mertens nach der Heimniederlage gegen Neukirchen bemühen. „Wir könnten 8:4 Punkte haben, stehen aber mit 4:8 Zählern da“, ärgern ihn die beiden letzten Pleiten gegen Derschlag und nun den NTV. Als völlig unnötig stufte er dabei den Punktverlust vor eigenem Publikum ein. Zwar habe sich sein Team zahlreiche Chancen erspielt, sei aber wie schon im Derby gegen Derschlag an der schwachen Chancenverwertung gescheitert. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte erarbeitete sich Nümbrecht nach dem Seitenwechsel eine komfortable Drei Tore-Führung, ließ nun aber reihenweise beste Chancen liegen. Die Gäste bedankten sich artig und erzielte viele einfache Gegentore über die erste und zweite Welle. Neukirchen drehte die Partie und gab seine Führung auch nicht mehr ab. „Als Trainer möchte man da manchmal einfach nur noch in die Bank beißen. Das war die mit Abstand unnötigste Niederlage der Saison“, so Mertens abschließend.


Nümbrecht: Lukas Hemmersbach (6), Marcus Schwemke (5/4), Lucas Söntgerath, Johannes Urbach (je 4), Dominik Donath (3), Ben Schieferdecker (2), Koch (1).



SC Fortuna Köln II – TuS Derschlag II 28:23 (14:9).


Lehrgeld musste die Derschlager Reserve bei ihrem Auftritt in der Kölner Südstadt zahlen. Zwar kämpfte die Mannschaft von Jörg Beger bis zur letzten Sekunde, lief den routinierteren Hausherren aber mehrfach ins offene Messer. Ohne Kapitän Robert Fischer (Knie verdreht) und Patrick Dörr (Fieber) ließ Beger über weite Strecken seine A-Jugend aufs Parkett. „Die Jungs haben sich auch gut verkauft, waren in den entscheidenden Phasen aber zu unerfahren“, kommentierte Beger den ersten Durchgang, in dem sein Team schnell einem klaren Rückstand hinterherlief. Besser machten es die Gäste nach dem Seitenwechsel. Die von Marcus Gilmann organisierte Deckung stand nun besser und im Angriff sorgte Regisseur Timo Domian für eine ordnende Hand. Zehn Minuten vor Ende war man auf zwei Treffer herangerobbt, nach vier liegen gelassenen Chancen, darunter zwei Siebenmeter, stand die Niederlage allerdings fest. „Am Ende waren wir zu unerfahren“, hätte sich Beger den kompletten Kader gewünscht: „dann wäre hier auf jeden Fall etwas möglich gewesen.“


Derschlag: Timo Domian (5), Pascal Seinsche, Johannes Sannert, Tobias Mlynczak (je 4), Jasha Hartmann (3), Stefan Hildebrandt (1/1), Marcus Gilmann, Michael Hinz (je 1).



TuS Rheindorf – CVJM Oberwiehl 34:25 (7:15).

Die A-Jugend zeitgleich in Bonn, die erste Mannschaft ebenfalls parallel in Euskirchen. Dazu die Ausfälle von Jonas Hesener und Marco Dabringhausen nötigten Nils Hühn vor der Partie in Rheindorf kräftig zum Improvisieren. Letztlich musste der CVJM-Trainer sein Trikot selbst noch einmal aus der Mottenkiste holen. Eine Klatsche schien vorprogrammiert. Das dachte offenbar auch der TuS Rheindorf, der sich an einer starken Oberwiehler Deckung und einem überragenden Christopher Koch im Tor reihenweise die Zähne ausbiss. „Die erste Hälfte war wirklich perfekt“, freute sich Hühn über eine deutliche Pausenführung. Doch spätestens nach der Verletzung von Arwed Haak fehlten den Gästen nach dem Seitenwechsel die Alternativen. Rheindorf agierte nun mit einer Manndeckung und zog dem CVJM bereits zur 40. Minute den Zahn. Während der TuS sich in einen Rausch spielte, reihte Oberwiehl Fehler an Fehler. „Hier mussten wir zwar nicht gewinnen, ärgerlich ist es aber trotzdem“, hofft Hühn auf viele weitere Wiederholungen der überragenden ersten Hälfte: „So werden wir die nächsten Spiele gewinnen.“


Oberwiehl: Jared Wilkes (8), Jonas Schmerberg (5), Awed Haak (4), Jan Sonka (3), Maurice Heuser (2), Nils Hühn, Pascal Latzke, Patrik Latzke (je 1).



MTV Köln II – HSG Gelpetal/Wallefeld 28:20 (15:10).


Ganze 20 Minuten lieferten sich beide Teams ein Duell auf Augenhöhe. Bis zum 10:10 gelang es keiner Mannschaft sich entscheidende Vorteile zu erarbeiten. „Bis dahin haben wir alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, konnte Trainer Kai Stübben bis zu diesem Zeitpunkt hochzufrieden sein. Welche Beruhigungstabletten sein Team dann allerdings genommen hatte, konnte er sich nicht erklären. Bis zur Pause gelang den Gästen kein Treffer mehr, während Köln noch fünf Mal zulangte. In der Kabine versuchte Stübben zwar noch einmal an die starke Anfangsphase zu appellieren, letztlich stieß er aber auf taube Ohren. Beim 20:11 (38.) war eine Vorentscheidung gefallen, auch wenn Marvin Herold sein Tor von nun an geradezu vernagelte. „Er war der Einzige, der sich gegen die Niederlage gestemmt hat“, so Stübben, der vor allem monierte, dass sein Team den Keeper im Stich ließ: „Zurücklaufen war leider ein Fremdwort trotz unserer zahlreichen Fehler.“

Gelpetal/Wallefeld: Marc Babel (7), Daniel Rodriguez (4/1), Andreas Becker, Malte Schulin, Markus Deubel (je 2), Ben Sommer, David Raasch, Manuel Jäger (je 1).
  
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