Archiv

„Wichtig sind die Helfer hinter den Helfern“

ks; 6. Oct 2015, 14:10 Uhr
Bild: Nils Hühn --- Monica Weispfennig-Buchfeld (links) und Dagmar Steinmann von „nina + nico“ freuten sich sehr über die Spende der Deutsche Bank Köln/Bonn/Aachen-Stiftung, die von Marc Knabben (v.r.), Alessandro Pierno und Lutz Hassenjürgen in den Räumen des Vereins überreicht wurden.
ARCHIV

„Wichtig sind die Helfer hinter den Helfern“

ks; 6. Oct 2015, 14:10 Uhr
Gummersbach - Mit einer Spende von 3.000 € unterstützt die regionale Deutsche Bank Köln/Bonn/Aachen-Stiftung die Arbeit von „nina + nico“.
Von Katharina Schmitz

Der Gummersbacher Verein „nina + nico“ erhielt am Montag von der Köln/Bonn/Aachen-Stiftung der Deutschen Bank eine Spende in Höhe von 3.000 €. Durch diese würdigt die Stiftung im besonderen Maße die Präventionsarbeit in Schulen, Vorschuleinrichtungen sowie Familienzentren des Vereins. Neben dieser kümmert sich „nina + nico“ bereits seit 19 Jahren um die psychosoziale Unterstützung von Mädchen, Jungen und Frauen, welche Gewalt- und Grenzüberschreitungen erleben mussten. Jährlich hat der gemeinnützige Verein Ausgaben von circa 55.000 €, welche fast ausschließlich durch Spenden gedeckt werden.

Durch jeweils einen Präsenztag pro Woche haben die Kinder und Jugendlichen an elf weiterführenden Schulen im Oberbergischen Kreis die Möglichkeit, direkten Kontakt zu „nina + nico“ aufzunehmen. An diesen Schulen entstehe oftmals die erste Kontaktaufnahme. Die Kinder kämen zunächst mit einem kleineren Problem zu den Ehrenamtlichen, sodass sich der eigentliche „Rattenschwanz“ erst nach einiger Zeit erkennen lasse. So beschreiben Monica Weispfennig-Buchfeld und Dagmar Steinmann von „nina + nico“ die Gefahren von Chats. Junge Mädchen sind in dem Glauben, zu einem gleichaltrigen Jungen Kontakt zu haben. Das dieser aber nicht in seltenen Fällen ein älterer Mann ist, stellt sich meistens erst bei einem Treffen heraus. Lügen wie „Ich hol‘ Dich nur für meinen Sohn ab“ sollen die Mädchen weiterhin dazu bewegen, dem Gegenüber zu vertrauen. Ist es zu solch einem Treffen gekommen, sind in den meisten Fällen Missbrauche und Vergewaltigungen die Folge.


Viele Grundschüler sind heutzutage im Besitz eines Smartphones. Dabei kritisieren die Ehrenamtlichen, dass Eltern oftmals zu wenig Grenzen setzen und ihren Kindern ein zu großes Vertrauen schenken. Nacktfotos seien auch unter Grundschülern keine Seltenheit mehr. Aus diesen Gründen möchte der Verein seine Präventionsarbeit auf das vierte Schuljahr ausweiten und damit nun auch Grundschülern zur Verfügung stehen. Die Aufklärung von „nina + nico“ befasst sich nicht unbedingt mit der Sexualität, sondern vor allem mit Gewalt- und Grenzüberschreitungen. Wo Übergriffe anfangen und an wen man sich dann wenden kann – darauf geben die Helferinnen den Kindern Antworten, denn vor ihren Eltern schämen sie sich in ihrer Opferrolle am meisten.

Mit „Hut ab vor Ihrem Job“ lobt Lutz Hassenjürgen von der Deutschen Bank die Arbeit der Ehrenamtlichen. Die Köln/Bonn/Aachen-Stiftung der Deutschen Bank, welche 2013 auf Initiative von Mitarbeitern der Region gegründet wurde, unterstützt soziale Projekte zur Förderung von bedürftigen Kindern und Jugendlichen. Die finanziellen Mittel dazu stammen aus einem Pool, welcher gemeinsam von Kunden und Mitarbeitern dauerhaft durch Spenden gefüllt wird. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung bereits 28 vornehmlich ehrenamtliche Projekte der Region gefördert. So betont auch Frau Steinmann: „Wichtig sind die Helfer hinter den Helfern!“
WERBUNG