Wiehl - Die Handballsaison 2015/16 steht in den Startlöchern und OA beleuchtet Neuverpflichtungen, Abgänge und Chancen der oberbergischen Vertreter in den einzelnen Ligen - Heute Männer-Landesligist CVJM Oberwiehl II.

Von Peter Notbohm


Mit Umbrüchen kennt man sich in Oberwiehl mittlerweile bestens aus. Jahrelang stets als einer der ersten Abstiegskandidaten gehandelt, kann der CVJM immer wieder die Früchte seiner hervorragenden Jugendarbeit ernten und sprang auch in der abgelaufenen Saison dem Tod bereits frühzeitig von der Schippe. Allerdings auch dank der Qualitäten eines Nils Hühn und Bastian Schneider. Während Hühn mittlerweile der Nachfolger des zurückgetretenen Rolf Schuster auf der Oberwiehler Bank ist und nicht mehr ins Geschehen eingreifen will, ist Schneider längst wieder im Verbandsligakader. Es wird also auch dieses Jahr ein Drahtseilakt im Kampf um den Klassenerhalt für die Oberwiehler Reserve, gerade aufgrund der Ligareform mit dem damit bedingten verstärkten Abstieg Richtung Kreisliga.


Kommen und Gehen


Zwar kann Nils Hühn aus einem Fundus von geradezu unglaublichen 27 Spielern schöpfen, doch der Großteil spielt noch A-Jugend und wird daher auch während der Saison immer wieder doppelt heran müssen. Auch beim Training macht sich diese hohe Fluktuation bislang durchaus bemerkbar. Mehr als 15 Spieler durfte der Coach bislang bei keiner Übungsstunde begrüßen. Neben 17 Spielern, die entweder noch A-Jugend spielen dürfen oder nun ihr erstes Seniorenjahr vor sich haben, kann Hühn auch vier neue Gesichter begrüßen. Frankjörn Schell spielte für den CVJM bislang in der Kreisligareserve und will nun eine Liga höher angreifen. Markus Meister ist zwar noch A-Jugendlicher und kommt mit Daniel Richikov im Doppelpack aus Nümbrecht, schnupperte dort vergangene Saison aber bereits kräftig Landesligaluft , genauso wie Luca Schrabe beim TV Oberbantenberg.

Dem gegenüber stehen mit Jens Barf und Jan Sonka zwei Spieler, die den Sprung in den Verbandsligakader geschafft haben und somit nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Andreas Waldmüller steht studienbedingt ebenso wenig im Kader wie Torhüter Jan Balkhausen, der eine Handballpause einlegen will. Hinzukommen Torhüter Bikas Gerlach, der nur noch Kreisliga spielen wird, sowie der am schwersten wiegende Abgang von Nils Hühn selbst – wobei hier mit Sicherheit noch nicht das letzte Wort gesprochen sein wird, sollte es im Kampf um den Klassenerhalt letztlich Spitz auf Knopf stehen.

Stärken und Schwächen



[Der Klassenerhalt ist aus Sicht von Nils Hühn mit seiner Rasselbande kein unrealistisches Ziel, auch wenn es schwer werde.]

„Ich habe bislang einen Kern von acht Spielern. Beim Rest ist es ein stetiger Wechsel“, wäre für den Coach die Mission Klassenerhalt mit dem reinen Kader der zweiten Mannschaft wohl eine 'Mission impossible'. Mit jugendlichem Esprit und viel Laufarbeit sollen die Gegner in die Knie gezwungen werden, zumal man sich auf sein Team nie einstellen könne. „Diese Unausrechenbarkeit ist Fluch und Segen zugleich“, urteilt Hühn selbst. Möglich ist auch ein Einsatz der U21-Akteure des Kaders der Verbandsligamannschaft. Gerade die Shooterqualitäten eines Fynn Bastian würden der Landesligareserve sicherlich mehr als nur helfen, auch wenn Luca Schrabe und Joshua Grabeck letzte Saison ihr Potential hier schon angedeutet haben.


Dem gegenüber stehen allerdings wenig Erfahrung und bei vielen A-Jugendlichen auch noch körperliche Defizite. Ob dies mit Hilfe einer verschworenen Gemeinschaft, die der CVJM jedes Jahr stets aufs Neue zu bilden weiß, aufgefangen werden kann, wird sich sicherlich nach einigen Spieltagen zeigen. „Wir wollen diese Saison mit Kampf, Kraft und Köpfchenen das große Ziel Klassenerhalt realisieren, was nicht unrealistisch ist, wenn alle an einem Strang ziehen und wir von Verletzungssorgen befreit bleiben“, geht der Übungsleiter optimistisch an die Herkulesaufgabe heran. Im Kampf um den Klassenerhalt sieht er neben einigen Kölner Vereinen sämtliche oberbergischen Vertreter als ärgste Konkurrenten.


Fazit


Seit Jahren wehrt sich die CVJM-Reserve, ähnlich dem kleinen gallischen Dorf in den Asterix-Comics, erfolgreich gegen den Abstieg. Dieses Jahr dürfte es - dank der Ligareform - aber besonders eng werden. Oberwiehl muss schnell zu einer homogenen Truppe werden und sich die vielen A-Jugendlichen an die Härte im Seniorenbereich gewöhnen, sonst könnte am Ende auch eine potentielle Hilfe aus dem Verbandsligakader zu spät kommen.


Tests und Tore


CVJM II - TV Strombach 19:40
CVJM II - TuS Fellnighausen 28:27
CVJM II - SSV Overath 25:19
CVJM II - TV Oberbantenberg 24:39
CVJM II - CVJM III 29:30
CVJM II - TVE Netphen 20:29

Abgänge
Jan Balkhausen (Handballpause)
Bikas Gerlach (Dritte Mannschaft)
Jan Sonka
Jens Barf (Beide erste Mannschaft)
Nils Hühn (Karriereende + Trainer)
Andreas Waldmüller (Studium)


Zugänge
Markus Meister (SSV Nümbrecht II)
Luca Schrabe  (TV Oberbantenberg)
Frankjörn Schell (3. Mannschaft)
Jared Wilkes
Jonas Hesener
Patrik Latzke
Jesper Pötzsch
Pascal Willmeroth
Finn Haak
Jonas Koebnick
Joshua Grabeck
Simon Schanz
Julian Klein
Marc Weschenbach
Jan Arenz
Henrik Berndt
Julian Marenbach
Timo Born (alle eigene A-Jugend)
Daniel Rischikov   (SSV Nümbrecht Jugend)


Spielerkader


Torhüter
Christopher Koch
Jesper Pötzsch
Pascal Willmeroth


Feld

Jan Arenz
Henrik Berndt
Jan Bluhm
Florian Born
Timo Born
Joshua Grabeck
 Finn Haak
Philip Halstenbach
Sebastian Helmenstein
Jonas Hesener
Julian Klein
Jonas Koebnick 
Pascal Latzke
Patrick Latzke
Julian Marenbach
Niklas Marenbach
Markus Meister
Daniel Rischikov
Simon Schanz
Frankjörn Schell
Jonas Schmerberg
Luca Schrabe
Marc Weschenbach
Jared Wilkes


Trainer
Nils Hühn


Co Trainer
Stefan Tetzner


Betreuer
Oliver Dabringhausen