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Ein Wipperfürther startet beim WSV durch

lo; 20. Jul 2015, 15:31 Uhr
Bilder: rot-blau.com --- Stefan Vollmerhausen und Christoph Liehn (re.) trainieren den Wuppertaler SV.
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Ein Wipperfürther startet beim WSV durch

lo; 20. Jul 2015, 15:31 Uhr
Wipperfürth - Christoph Liehn arbeitet als Assistenzcoach beim Traditionsverein Wuppertaler SV – Zuvor betreute er zusammen mit Cheftrainer Stefan Vollmerhausen die Bundesliga-U19 des Niederrheinligisten.
Noch vor wenigen Wochen war der Wipperfürther Christoph Liehn als Co-Trainer der Bundesliga-U19 des Wuppertaler SV damit beschäftigt, zusammen mit Chefcoach Stefan Vollmerhausen die Kaderplanungen für die kommende Saison voranzutreiben. Anfang Juni kristallisierte sich heraus, dass der bisherige Trainer der 1. Mannschaft, Thomas Richter, nicht mehr weitermachen würde. Die Führungsetage entschloss sich dazu, Vollmerhausen und Liehn eine Chance zu geben und beförderte das Tandem in den Seniorenbereich, um die sportlichen Geschicke beim Niederrheinligisten zu leiten.


Liehn wechselte 2012 gemeinsam mit Vollmerhausen zum früheren Bundesligisten, um dessen A-Jugend zu übernehmen. Zuvor war der B-Lizenz-Inhaber beim SSV Bergneustadt tätig und trainierte dort die U17. Parallel dazu fungierte er als Interimscoach des D-Ligisten TV Klaswipper, zu dem er weiterhin einen guten Kontakt pflegt. „Ich habe dort viele Kumpels, aber auch beim VfR Wipperfürth und bei der DJK Wipperfeld spielen Freunde von mir“, sagt der 27-Jährige.   


[Christoph Liehn wechselte im Jahr 2012 zum Wuppertaler SV.]

Allerdings war der zeitliche Aufwand für Liehn, der in Wuppertal arbeitet, langfristig nicht zu schultern. Im Winter 2011 kam der Kontakt zum WSV zustande. Mit Vollmerhausen lag er sofort auf einer Wellenlänge, die sportlichen Erfolge stellten sich schnell ein. Im ersten Jahr gelang der Aufstieg von der Niederrheinliga in die Bundesliga West. Zum Auftakt besiegte der Neuling den Nachwuchs von Borussia Dortmund mit 3:2. „Das war ein absoluter Knaller“, erinnert sich Liehn.

Die Wuppertaler hatten nie etwas mit dem Abstieg zu tun und erreichten in der Endabrechnung den achten Platz. Die abschließende Partie gegen Schalke 04 fand vor 6.500 Zuschauern im Stadion am Zoo statt. „Leider haben wir mit 0:3 verloren. Vor der großen Kulisse waren die Jungs etwas nervös“, erklärt Liehn. Das zweite Jahr begann weniger erfolgreich. „Wir hatten ein schweres Auftaktprogramm und lagen nach fünf Spieltagen mit einem Punkt auf dem letzten Platz.“

Doch die Mannschaft berappelte sich, das Winter-Trainingslager im türkischen Belek gab einen zusätzlichen Schub. Mit einem 3:0-Erfolg gegen Bayer 04 Leverkusen wurde zum Start der Rückrunde eine Aufholjagd eingeleitet, die letztlich Rang neun und den neuerlichen Klassenerhalt brachte.

Die Ziele der WSV-Erstvertretung sind andere: Die Regionalliga soll es dann doch sein, wobei der Traditionsklub, der zwischen 1972 und 1975 in der 1. Liga spielte und sich sogar einmal für den UEFA-Pokal qualifizierte, turbulente Zeiten hinter sich hat – inklusive einer Insolvenz und dem freiwilligen Rückzug in die Oberliga im Jahr 2013. In der abgelaufenen Spielzeit sah zur Winterpause alles danach aus, als ob die Rückkehr in die Regionalliga gelänge, aber die Ssvg. Velbert besaß den längeren Atem und fing Wuppertal noch ab.

Für die Zukunft hat sich der Vorstand auf die Fahne geschrieben, verstärkt auf den eigenen Nachwuchs zu setzen. Die Beförderung von Vollmerhausen und Liehn war vor diesem Hintergrund also ein konsequenter Schritt. „Die Mannschaft besteht mittlerweile zur Hälfte aus Spielern, die unter uns in der A-Jugend gespielt haben“, sagt Liehn. „Wir wollen diese Jungs weiterentwickeln, damit sie in zwei, drei Jahren die Führungsrollen übernehmen können, die zurzeit noch andere Spieler innehaben.“

Das Wort Aufstieg nimmt Liehn nicht in den Mund, obwohl die Vorbereitung bisher sehr gut läuft. In einem Testspiel wurde der Landesligist Sprockhövel mit 11:0 vom Platz gefegt. Die Fans haben die gute Frühform ihrer Mannschaft registriert. „Man merkt, dass das Interesse in der Stadt steigt“, so Liehn, der auf einen Schnitt von 2.500 Zuschauern pro Heimspiel hofft.

Kürzlich besiegelte der Wuppertaler SV eine Kooperation mit Liehns Heimatverein VfR Wipperfürth (OA berichtete). „Dieses Einzugsgebiet hat der WSV bisher zu selten genutzt. Und für Wipperfürth ist die Zusammenarbeit ein gutes Sprungbrett. Wir wollen den VfR dabei unterstützen, mit seinen Jugendteams die Verbandsebene zu erreichen“, meint Liehn. 
  
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