Oberberg - Erster „Mini-Staffeltag“ des Fußballkreises Berg fand in Schnellenbach statt - Der Kreisvorsitzende Rolf Müller war mit dem Verlauf der Veranstaltung sehr zufrieden.

Der Vorstand des Fußballkreises Berg hat sich in diesem Sommer etwas Neues einfallen lassen: Statt einer zentralen Veranstaltung für alle Vereine, wird der Staffeltag diesmal in drei regionale Gesprächsrunden mit einer geringeren Anzahl von Klubvertretern aufgeteilt. „Es ist ein Versuch. Das Hauptziel ist, in kleinerer Runde besser ins Gespräch zu kommen und wichtige Dinge zu diskutieren“, erklärte der bergische Fußballchef Rolf Müller. Das erste Treffen – mit hundertprozentiger Anwesenheitsquote -  fand gestern in Schnellenbach statt – und verlief nach Meinung des Kreisvorsitzenden positiv. „Das war ein gelungener Abend, den man sicherlich wiederholen kann“, fand Müller nach der rund 90-minütigen Sitzung. Nächste Woche Mittwoch ist man in Immekeppel zu Gast, die dritte und letzte Station bildet das Sportlerheim des SSV Homburg-Nümbrecht am 27. Juli. Der Winter-Staffeltag wird dann wieder in gewohnter Form in Vilkerath durchgeführt.

Im Mittelpunkt stand abermals der Ablauf des Spielbetriebs in der neuen Spielzeit. Der Spielausschussvorsitzende Gerhard Dittich stellte die Staffeleinteilungen vor (siehe Extrabericht), im Vorfeld wurde die Auslosung des Kreispokal-Wettbewerbs vorgenommen (weitere Informationen hier). Die Saison beginnt in allen Frauen- und Männerstaffeln am 16. August. Der letzte Punktspieltag vor der Winterpause ist bei den Herren am 6. Dezember vorgesehen, die Frauen spielen letztmals am 15. November. Weiter geht’s am 28. Februar (Herren) beziehungsweise 13. März 2016 (Frauen). Am 21. Februar hat Dittich einen Nachholspieltag angesetzt, falls es im November oder Dezember zu witterungsbedingten Spielabsagen kommt. Um den Oster- und Pfingstmontag freizuhalten, sind in der Rückrunde zwei Wochenspieltage eingeplant. An den Auf- und Abstiegsregelungen ändert sich nichts.


[Der Kreisvorsitzende Rolf Müller.]

Der 3. Oktober fällt in diesem Jahr als Termin für die Pokalendspiele flach. Der Fußballverband Mittelrhein hatte die Kreise um eine Vorverlegung gebeten, damit ein zeitlicher Abstand zur ersten Pokalrunde auf FVM-Ebene gewahrt wird. „Wir mussten den Feiertag leider abgeben. Das war aus meiner Sicht ein idealer Termin“, möchte Dittich so schnell wie möglich wieder zum Tag der Deutschen Einheit zurückkehren.

Einige unerfreuliche Themen wurden gestern Abend ebenfalls aufgearbeitet. Die Kreisspruchkammer hatte in der abgelaufenen Saison so viele Verfahren wegen Passvergehen zu bearbeiten, dass sie sogar noch Anfang Juli tagen musste. Dittich wird künftig weniger Nachsicht walten lassen und die Klubs zeitnah auffordern, beanstandete oder nicht vorliegende Pässe einzureichen und verpasste Identitätskontrollen nachzuholen. Werden die entsprechenden Fristen verpasst, kann die Spruchkammer schneller eingreifen.



Für Aufsehen sorgte am letzten Spieltag der abgelaufenen Serie der Nichtantritt der der 2. Mannschaft der SG Overath/Eulenthal gegen den SC 27 Bergisch Gladbach in der Kreisliga C Staffel 4. Die Partie wurde mit 2:0-Toren und drei Punkten für die Gäste gewertet, doch diese mussten tatenlos mitverfolgen, wie der punktgleiche Konkurrent Jan Wellem Bergisch Gladbach sein Spiel gegen Montania Kürten mit 10:0 gewann und sich wegen des besseren Torverhältnisses Relegationsplatz zwei sicherte. Dem FC Wiedenest-Othetal (Staffel 6) fehlten in der Endabrechnung drei Tore zum zweiten Rang, unter anderem weil der spätere Absteiger Weiershagen, der sich im Saisonverlauf mehrere zweistellige Klatschen abgeholt hatte, das Match gegen den FC abgesagt hatte.    

„Es gab einige schwierige Fälle“, räumte Müller ein. Von einer Erhöhung der Ordnungsgelder für Nichtantritte oder einer Wertung mit beispielsweise 5:0-Toren sehe der Vorstand zum jetzigen Zeitpunkt ab. „Wir können nur an die sportliche Fairness der Vereine appellieren“, so Müller weiter. Wie die längere Diskussion am gestrigen Abend zeigte, ist zu diesem Punkt das letzte Wort noch nicht gesprochen. Müller und Co. wollen auf den Staffeltagen in Immekeppel und Nümbrecht weitere Anregungen sammeln, um dann im Winter eventuell ein Konzept zur Vermeidung solcher Vorfälle vorlegen.

Einen Ausflug ins Kuriositätenkabinett der Kreisliga D unternahm Ralf Zimmermann vom Kreisschiedsrichterausschuss. In der untersten Spielklasse werden die Spiele bekanntlich nicht von Referees, sondern von einem Mannschaftsbetreuer oder Vereinsfunktionär geleitet. Sattelfestigkeit in Regelfragen ist offenbar nicht bei jedem vorhanden. Laut Zimmermann sei es vorgekommen, dass der Schiedsrichter während einer Begegnung gewechselt wurde oder Zeitstrafen ausgesprochen wurden. „Zumindest die wichtigsten Regeln sollten bekannt sein“, mahnte Zimmermann an.

Staffeltag kurz und kompakt

- Gerhard Dittich wies die Vereine darauf hin, bei Anträgen auf Spielverlegungen das entsprechende Werkzeug im DFBnet zu nutzen.

- Der Spielausschussvorsitzende outete sich als Anhänger der Relegationsrunden am Ende der Saison. „Es war unglaublich, wie groß das Zuschauerinteresse war“, so Dittich, der sich wünscht, dass auch der Verband zu Entscheidungsspielen zurückkehrt, zum Beispiel beim Aufstieg der Kreisliga A-Vizemeister zur Bezirksliga. Hier gilt seit Jahren die Quotientenregelung, von der der Kreis Berg erst einmal profitiert hat.

- Andreas Baltes ist nach 17 Jahren aus dem Spielausschuss ausgeschieden. Er war bislang für die Staffeln 3 und 5 verantwortlich. Seine Aufgaben werden auf die übrigen Mitglieder des Gremiums verteilt.

- Nach sechs Jahren bricht der DFB-Stützpunkt seine Zelte in Nümbrecht ab. Künftiger Standort ist die Platzanlage des BSV Bielstein, wo im Herbst auch der nächste Trainer-C-Lizenz-Lehrgang startet.

- Mangels Resonanz findet der Sprechtag in der Geschäftstelle in Overath ab sofort nur noch einmal monatlich statt.

- Die Ausgabe der Terminkalender erfolgt am Samstag, 8. August, zwischen 10 Uhr und 13 Uhr in der Geschäftsstelle in Overath.

- Wer die Fairplay-Wertung der Saison 2014/2015 für sich entschieden hat, ließ der Kreisvorstand gestern offen. Geehrt wurden der VfL Berghausen (7. Platz) und der ASC Loope (4. Platz). Insgesamt ist der Preis mit 2.000 € dotiert.