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Altenberg siegt im Schneckenrennen gegen Süng und Vilkerath

jlo; 28. Jun 2015, 13:35 Uhr
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Altenberg siegt im Schneckenrennen gegen Süng und Vilkerath

jlo; 28. Jun 2015, 13:35 Uhr
Oberberg - Esposito-Schützlinge überraschten auf Platz zwei - Schönenbach, Hohkeppel und Holpe blieben hinter den Erwartungen zurück - Bergneustadt mit sang- und klanglosem Abgang.
Von Jürgen Lorenz

Als bestes oberbergisches Team der Kreisliga A landete der SSV Süng in der Endabrechnung auf dem zweiten Tabellenplatz. Die Schützlinge von Trainer Andrea Esposito entpuppten sich dabei wieder einmal als Minimalisten. Ganze 41 Treffer aus 30 Spielen reichten beinahe sogar noch für den Meistertitel. Letztlich setzte sich dann aber doch der Sv Altenberg mit zwei Punkten Vorsprung durch. Zusammen mit dem SC Vilkerath lieferte sich dieses Dreigestirn einen packenden Fight um die Tabellenspitze.



Nach dem überraschenden Herbstmeistertitel des SSV mussten allerdings alle drei Teams immer wieder Rückschläge hinnehmen und es hatte lange Zeit den Anschein, als ob niemand wirklich heiß auf die Meisterkrone wäre. Zum Saisonfinale hin hatte dann aber der SVA den längeren Atem und stieg in die Bezirksliga auf. Die Sünger Verantwortlichen freuten sich dennoch über die beste Platzierung der Vereinshistorie und die mit lediglich 34 Gegentreffern stabilste Abwehr.

Der SV Schönenbach war als einer der großen Titelfavoriten in die Saison gestartet, blieb den Beweis aber letztlich schuldig. Gerade gegen die vermeintlich „Kleinen“ taten sich die Südkreisler schwer und büßten immer wieder wichtige Zähler ein, um wirklich ernsthaft in das Titelrennen eingreifen zu können. Der vierte Platz war letztlich mehr ein Verdienst der schwächelnden Spitzenmannschaften als der eigenen Stärken. Spielertrainer Kilian Gärtner trat nach fast drei Jahren als Chefcoach von seinem Posten zurück und lief fortan nur noch als Spieler auf. Co-Trainer Mehmet Ümit trat Mitte März die Nachfolge Gärtners an, gibt das Zepter zu Beginn der neuen Saison allerdings an Thorsten Grass weiter, um wieder ins zweite Glied zu treten.

Auch der SV Eintracht Hohkeppel wurde von den meisten Fußballexperten als ganz heißer Anwärter auf die Meisterlorbeeren gehandelt. Mehrere hochkarätige Verstärkungen schienen einen Durchmarsch von der Kreisliga B in die Bezirksliga – zumindest auf dem Papier – gar nicht mal so unmöglich aussehen zu lassen. Allerdings musste sich Trainer Dirk Selbach immer wieder über die mangelhafte Chancenverwertung seiner Protagonisten wundern. Zu oft starb seine Mannschaft in Schönheit, ohne wirklich Kapital aus der optischen Überlegenheit zu schlagen. Mit sieben Niederlagen aus den 15 Hinrundenbegegnungen war der Zug in Richtung Titel bereits zur Winterpause abgefahren. Dank einer deutlichen Steigerung in der Rückrunde sprang am Ende wenigstens ein versöhnlicher sechster Platz heraus. Nur zwei Wochen vor Beginn der Saisonvorbereitung nahm nun Trainer Dirk Selbach seinen Hut. Ein Nachfolger soll schnellstmöglich gefunden werden.

Als Vizemeister des Vorjahres hatten viele Trainer die SpVgg. Holpe-Steimelhagen ebenfalls auf dem Zettel derer, die bei der Titelvergabe ein ernsthaftes Wörtchen mitreden könnte. Mit lediglich einem Sieg aus den ersten acht Begegnungen schoben die Schützlinge von Trainer Michael Schmidt diesem Vertrauensvorschuss allerdings rigoros einen Riegel vor. Das mit vielen neuen und jungen Spielen gespickte Team brauchte etwas, um in der Liga anzukommen und schaffte nach eine deutlichen Leistungssteigerung im Verlauf der Saison noch Rang acht.

Borussia Derschlag spielte gerade in der Vorrunde immer im Konzert der „Großen“ mit. Nach 13 Spieltagen lagen die Mannen um Spieltrainer Viktor Köhn sogar punktgleich mit an der Spitze des Tableaus – ohne eine einzige Niederlage. Die 0:2-Heimpleite gegen Süng leitete dann die dramatische Leidenszeit der Kicker vom Epelberg ein, die zwischenzeitlich sogar in  Abstiegsnöte gerieten. Erst zum Saisonende hin bekamen die Borussen noch einmal Oberwasser und hangelten sich – trotz der zweitschlechtesten Rückrunde aller Teams - auf den neunten Platz und verschafften Köhn, der den Staffelstab zur neuen Saison an Chistopher Lieblang übergibt, noch einen versöhnlichen Abgang.

Der SSV Homburg-Nümbrecht II bestimmte über weite Strecken der Serie die Schlagzeilen der Liga. Zuerst nahm Trainer Thorsten Brauckmann im Herbst seinen Hut. Mit Stephan Schwarz sprang dann zwar sein Vorgänger ein, allerdings nur bis zur Winterpause. Zur Rückserie übernahm dann der bisherige Co-Trainer Bernhard John. Und dieser musste lange Zeit mit einer schwarzen Serie leben. Nur drei Punkte aus den ersten sechs Begegnungen bedeuteten den Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz. Dann aber schlug die Stunde der Nümbrechter Funktionäre, die ihre Hausaufgaben in punkto Regelwerk gemacht hatten.

Zuerst wurde die spielfreie Zeit der 1. Mannschaft ausgereizt, indem immer wieder Spieler aus dem Kader des Landesligaaufsteigers integriert wurden. Danach holte man auch an den letzten fünf Spieltagen das Optimum aus dem Wechselkontingent heraus und am Ende reichten die 21 Zähler aus den letzten acht Begegnungen zu einem zehn Rang. Sämtliche Versuche unterlegener Gegner, doch eine Lücke im Regelwerk zu finden, scheiterten entweder beim Spielausschussvorsitzenden oder der Spruchkammer, die den Nümbrechter Verantwortlichen eine „Eins“ in Regelkunde attestierten. Zur neuen Saison übernimmt Holger Jungjohann das Ruder bei der Nümbrechter Reserve.

Dieser stand bislang beim SV Morsbach an der Linie. Die Kicker aus der Republik standen vor der Saison bereits für viele auf der Liste möglicher Absteiger. Trotzdem schaffte es Jungjohann immer wieder, seine spielerisch vermeintlich limitierten Kicker soweit zu motivieren, dass sie über den Einsatzwillen und Laufbereitschaft in regelmäßigen Abständen zu Erfolgen kam. Gerade die spielstärkeren Teams von der Tabellenspitze standen am Ende häufig mit leeren Händen da, da sich die Morsbacher nicht nur als sehr stark in der Defensive behaupteten, sondern auch im Spiel nach vorne eine große Effektivität zeigten. Jungjohann, der zur neuen Spielzeit von Urgestein Maik Greb ersetzt wird, hatte vor der Saison 40 Zähler für den Klassenverbleib gefordert. Genau diese reichten jetzt auch knapp, um einer möglichen Relegation zu entgehen.

Bereits zum Saisonstart hatte Trainer Toni Gonzalez für den SSV Bergneustadt den vierten Abstieg in Serie für möglich gehalten. Den zahlreichen Abgängen standen lediglich Neuzugänge gegenüber, die in der Liga so ihre Schwierigkeiten haben würden. Gonzalez und die Vereinsverantwortlichen gingen frühzeitig getrennte Wege. Sebahattin Yilmaz trat zusammen mit seinem Co-Trainer Ruhsen Soylu die Nachfolge an, schaffte es allerdings auch nicht, aus den vorhandenen Tulpen ligataugliche Rosen zu formen. Auch dieses Duo setzte der Zusammenarbeit einen Schlussstrich und am Ende war es Interimstrainer Tobias Breilmann vorbehalten, immer wieder wenigstes elf Leute auf den Rasen zu schicken, die das Ausfüllen eines Spielberichts rechtfertigten. Am Ende einer desaströsen Serie gelang den Bergneustädtern nicht ein einziger Punktgewinn und der vierte Abstieg in Folge war perfekt. In der Kreisliga B versuchen nun Obmann Hermann-Josef Geisler und Trainer Christian Gärtner, ein Team für die Wiederauferstehung des SSV zu formen.

Auch Union Rösrath hat sich aus der Liga verabschiedet. In der Relegation  scheiterte zudem Rot-Weiß Olpe. Neu in der Liga angekommen sind dagegen die DJK Wipperfeld, der FV Wiehl II und der Sieger der Relegationsrunde, TuRa Dieringhausen.
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