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Den eigenen Erwartungen hinterhergehinkt

lo; 17. Jun 2015, 13:39 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung --- Dennis Grolewski (am Ball) war einer der wenigen, der in dieser Saison konstante Leistungen zeigte.
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Den eigenen Erwartungen hinterhergehinkt

lo; 17. Jun 2015, 13:39 Uhr
Wipperfürth - Der Daueraufenthalt im Tabellenkeller war beim Bezirksligisten VfR Wipperfürth nicht eingeplant - OA sprach mit Coach Norbert Scheider über eine enttäuschende Saison.
Auch die dritte Spielzeit nach dem Landesliga-Abstieg avancierte für den VfR Wipperfürth zu einem Rohrkrepierer. Der Plan, sich an die Fersen der Spitzengruppe zu heften, musste frühzeitig zu den Akten gelegt werden. In der Rückrunde rückte die rote Zone in bedrohliche Nähe. Erst ein halbwegs gelungener Endspurt sicherte die Liga-Zugehörigkeit. „Was das Ergebnis angeht, war es eine absolut enttäuschende Saison“, konstatiert Trainer Norbert Scheider. Die anhaltende Personalmisere trug zu der Talfahrt bei. Leistungsträger wie Michael Brandt oder Adrian Grümer waren auf Dauer nicht zu ersetzen, andere schleppten sich trotz Verletzungen durch.



„Die Kadergröße reichte nicht aus und die Leistungsdichte hat gefehlt. Eine Weiterentwicklung war nicht möglich. Es ging nur noch ums sportliche Überleben“, erklärt Scheider. Dass letzen Endes sogar ein einstelliger Tabellenplatz heraussprang, war auch der Tatsache zu verdanken, dass der BV 09 Drabenderhöhe vorzeitig die Waffen streckte und der SC West zum Zwangsabstieg verdonnert wurde. „Wenn das nicht passiert wäre, hätten die Hektik und die Anspannung im Abstiegskampf noch zugenommen“, glaubt Scheider, der keinen Hehl daraus macht, dass es in mehreren Partien an der nötigen Einstellung haperte.

Besonders vor heimischem Publikum habe man zum Teil „grausige“ Leistungen abgeliefert. „Das Schlimmste, was im Fußball passieren kann, ist, dass man sich aufgibt. Laufen und kämpfen geht immer“, so Scheider, der einräumt, dass es intern das eine oder andere  Donnerwetter gab - mit reinigender Wirkung: „Zum Schluss ist so eine Art Aufbruchstimmung entstanden.“ Diesen Schub wolle man für die kommende Saison nutzen, um den Beweis anzutreten, dass der VfR eine bezirksligataugliche Mannschaft besitzt. „Unser Thema ist nicht, oben anzugreifen. Aber wir möchten endlich wieder ein gutes und konstantes Jahr spielen.“

Zu diesem Zweck hat der Klub bereits einige Neuverpflichtungen getätigt, weitere Transfers stehen kurz vor dem Abschluss. Noch dazu haben die Spieler aus der zweiten Reihe angedeutet, dass sie zusätzlichen Schwung in den Konkurrenzkampf bringen können. Scheider: „Die Entwicklung bei den Jungs ist positiv und wir hoffen, dass sie den nächsten Schritt machen. Der Kader wird qualitativ eine größere Tiefe haben.“ Nach der gestern erfolgten Staffeleinteilung (siehe Bericht) ist klar, dass die Klasse abermals mit einer exquisiten Besetzung aufzuwarten weiß. „Einfacher wird es definitiv nicht. Für uns geht es darum, so schnell wie möglich den Anschluss zur oberen Tabellenhälfte zu finden“, führt Scheider aus. 

Neben Franco Lemke und Benjamin Butter, die beide aufgehört haben, sowie Tim Schulte (SSV Süng) hat der VfR einen weiteren Abgang zu verkraften: David Fronske schließt sich dem Neu-B-Ligisten SV Thier an.               
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