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Die goldene Ananas ist heiß begehrt

uk; 21. May 2015, 10:04 Uhr
Archivbild: OA --- Vor Carsten Lichtlein, der den Gegner bereits im Hinspiel entnervte, hat Wetzlars Trainer Kai Wandschneider großen Resepekt.
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Die goldene Ananas ist heiß begehrt

uk; 21. May 2015, 10:04 Uhr
Gummersbach - Vor dem VfL-Gastspiel in Wetzlar sprach OA mit HSG-Coach Kai Wandschneider, der in Gummersbach aufgewachsen ist - RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum', AggerEnergie und die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach

Von Uli Klein

HSG Wetzlar - VfL Gummersbach (Freitag, 19:45 Uhr).

Keine Frage, es gibt aufregendere Konstellationen. Weder die HSG Wetzlar  noch der VfL Gummersbach haben vor ihrem Kräftemessen  in der Rittalarena noch Ambitionen in Richtung Europapokalplätze. Umgekehrt müssen sich die Tabellennachbarn - die HSG (32:34) Zähler ist Neunter des Bundesligaklassements, der VfL (30:36) ist Zehnter -  auch nicht mit dem Thema Abstiegskampf beschäftigen. "Es geht eigentlich nur noch um die goldene Ananas", bringt Kai Wandschneider die Ausgangslage beider Mannschaften auf den Punkt.

Gleichwohl sind  die Partien gegen den VfL immer eine besondere ganz besondere Herausforderung für den aktuellen HSG-Coach, der im Gummersbacher Stadtteil Rospe,  einen Steinwurf von der SCHWALBEarena entfernt, aufgewachsen ist, ehe es ihn zum Psychologiestudium nach  Köln und danach in die weite Handballwelt zog. Für Wandschneider ist das Spiel gegen den VfL - bei dem er mehrmals auf der Liste der Trainer-Kandidaten stand - aber nicht nur aus persönlichen Motiven ein Premiumspiel: "Wir haben ein tolles Publikum, das uns immer großartig unterstützt. Da stehen wir einfach in der Pflicht", beschreibt Wandschneider die hessischen Gedankenspiele.

"Zudem", so der Coach, "wollen wir die Saison unbedingt auf einem einstelligen Tabellenplatz beenden. Dafür wären zwei Punkte am Freitag extrem hilfreich.“ Der 55-Jährige hat die Blau-Weißen in dieser Saison mehrfach studiert, zuletzt am vergangenen Freitag bei der Partie gegen das Starensemble des THW Kiel (26:32):  "Der VfL hat da trotz der Niederlage eine sehr  starke Leistung abgeliefert und sicher zu hoch verloren", findet der gebürtige Hamburger. Überhaupt ist Wandschneider vom neuen VfL-Konzept angetan: "Die Idee, vorrangig auf junge deutsche Spieler zu setzen, ist voll aufgegangen. Dazu haben sie mit Emir Kurtagic einen jungen Trainer, der der Mannschaft eine Handschrift gegeben hat. Sie wissen einfach, was sie spielen sollen."



Respekt hat der Trainer aber nicht nur vor den Gummersbacher Grünschnäbeln. "Carsten Lichtlein spielt  wahrscheinlich die Saison seines Lebens. Er ist in der Lage, jeden Angriff zur Verzweiflung zu bringen, und hat das oft genug getan. Nicht nur in der Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Katar, sondern auch im Bundesliga-Alltag",  adelt Wandschneider den VfL-Routinier (34).

Kurtagic freut sich  über die freundlichen Worte des erfahrenen Kollegen, lässt aber keinen Zweifel daran, dass auch er die goldene Ananas gewinnen will. "Für meine junge Truppe ist jedes Bundesligaspiel eine wertvolle Erfahrung, die sie weiterbringen wird. Insofern werden wir die Aufgabe konzentriert angehen und wollen natürlich gewinnen."  Für dieses Vorhaben steht ihm fast der komplette Kader zur Verfügung. Lediglich Christoph Schindler laboriert nach wie vor an einer Ellenbogenverletzung und muss auch für die Begegnung in Wetzlar Rittalarena passen.

Ob der Kapitän an den verbleibenden drei Spieltagen überhaupt noch einmal zum Einsatz kommen wird, ist höchst fraglich. " Vielleicht wäre es besser, in dieser Spielzeit nicht mehr auf die Platte zu gehen. So hätte ich ein bisschen mehr Zeit, um zur neuen Saison wieder fit zu sein", sagt Schindler. Eine Meinung, die Kurtagic teilt.

 Die neue Bundesligasaison beginnt für den VfL übrigens  am 23. August, 15 Uhr, mit der "Nostalgie-Partie" gegen den THW Kiel. Das Spiel findet in der Dortmunder Westfalenhalle statt, jener Kultstätte, an welcher die Gummersbacher einst sensationelle Erfolge feierten und zur weltbesten Handball-Vereinsmannschaft aufstiegen. Der Trainingsstart ist für den 8. Juli geplant.  



  
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