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Abschied vom höherklassigen Fußball

lo; 11. May 2015, 12:06 Uhr
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Abschied vom höherklassigen Fußball

lo; 11. May 2015, 12:06 Uhr
Nümbrecht - Der TuS Homburg-Bröltal startet einen Neuanfang in der Kreisliga B und richtet den Fokus auf die Jugendarbeit.
Der TuS Homburg-Bröltal beschreitet in Zukunft bescheidene sportliche Pfade und begibt sich zurück zu seinen Wurzeln als Dorfverein. War vor einem halben Jahr nach dem Rückzug der 1. Mannschaft aus der Landesliga noch die Rede von einem Neuanfang in der Bezirksliga, haben die Vereinsverantwortlichen diesen Plan zu den Akten gelegt. Der Startplatz wurde freiwillig abgegeben, ab der kommenden Spielzeit soll es nach Möglichkeit in der Kreisliga B weitergehen - und der Fokus auf die Nachwuchsarbeit gerichtet werden. „Es wird wieder Vereinsarbeit auf der Basis durchgeführt, die uns enger zusammenrücken lässt und auf ein finanzielles Niveau beschränkt, die den Verein ohne nennenswertes Sponsoring auskommen lässt“, begründete Vorstandsmitglied Oliver Heil den Schritt.

Der Vorstand stellte das Konzept zur Neuausrichtung am vergangenen Freitag auf der Jahreshauptversammlung vor. Laut Heil tragen die Mitglieder den jetzt eingeschlagenen Wag geschlossen mit. Im Bereich der Jugendförderung werden künftig die Hebel angesetzt. Heil berichtete,  dass im Sommer ein neues A-Junioren-Team gebildet wird, die Talente sollen perspektivisch an die Senioren herangeführt werden. Darüber hinaus seien die anderen Jugendjahrgänge gut besetzt. Zusätzlich ist geplant, wieder eine Frauenmannschaft ins Rennen zu schicken.  

Was den Herrenbereich anbelangt, hat der Klub für die Kreisliga B und C jeweils eine Mannschaft gemeldet. Allerdings räumt Heil ein, dass es zurzeit schwierig sei, Spieler von außerhalb für den THB zu begeistern. Gleiches gilt für die Trainersuche, die bislang erfolglos geblieben ist. „Es wurden viele Gespräche geführt und das ohne nennenswerte Resultate. So wie es aussieht, identifizieren sich viele nur dann mit einem Verein, wenn der Erfolg da ist. Bleibt der Erfolg aus und ein Umbruch steht an, gibt es wenig Interessenten“, so Heil, der erklärte, dass sich der TuS die Option offen halte, nur eine Mannschaft zu melden.   

Höherklassiger Fußball wird in Grötzenberg auf lange Sicht nicht mehr zu sehen sein. Nachdem im Mai 2014 nach mehreren gescheiterten Anläufen mit dem Aufstieg in die Landesliga der größte Triumph der Vereingeschichte gefeiert wurde, folgte eine Negativschlagzeile auf die nächste. Sei es durch die unrühmliche Trennung von Trainer Daniel Costantino, die Posse um die angebliche Verpflichtung des Ex-Profis Andrew Sinkala oder die von vielen Querelen und Misserfolgen geprägte Hinrunde der laufenden Saison. Die Folgen sind hinlänglich bekannt: In der Winterpause wurde die 1. Mannschaft mangels sportlicher Perspektiven zurückgezogen, fast alle Akteure kehrten dem THB den Rücken.


  
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