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Verrücktes Scheibenschießen in Nümbrecht

lo; 6. Apr 2015, 19:57 Uhr
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Verrücktes Scheibenschießen in Nümbrecht

lo; 6. Apr 2015, 19:57 Uhr
Oberberg - SSV schlägt Bergisch Gladbach II nach einer denkwürdigen zweiten Halbzeit, Joscha Trommler kehrt zurück - VfR muss sich mit Punkt begnügen - Leverkusen vergrößert Nöte des BV 09 - SVF ist nach zweitem Sieg in Folge wieder im Geschäft - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga (AKTUALISIERT).
SSV Homburg-Nümbrecht - SV Bergisch Gladbach 09 II 7:5 (2:0).

Eine völlig verrückte zweite Halbzeit erlebten die Zuschauer in Nümbrecht: Nach der Pause fielen insgesamt zehn Treffer, fünf davon für die Gäste. SSV-Coach Maik Alzer sprach von einem ungefährdeten Erfolg, die Defensivaussetzer seiner Auswahl waren ihm jedoch ein großer Dorn im Auge. „Gegen andere Mannschaften hätten wir verloren. Nach dem 7:3 haben die Jungs komplett abgeschaltet. Das darf uns so nicht passieren, ist aber auch menschlich nachvollziehbar“, wollte Alzer mit seinen Schützlingen nicht allzu hart ins Gericht gehen. Bis zum Halbzeitpfiff hatte der Primus den Vorletzten total im Griff und führte folgerichtig mit 2:0. Marvin Jungjohann und Tom Barth waren jeweils nach Eckbällen erfolgreich.      

Nachdem der heute überragende Barth unmittelbar nach Wiederbeginn auf 3:0 gestellt hatte, schlichen sich die ersten Konzentrationsschwächen ein. Da aber die SSV-Offensive weiterhin gut geölt war, brannte nichts an. „Wir hatten noch viele hochkarätige Chancen, doch der Bergisch Gladbacher Torwart hat sensationell gehalten“, berichtete Alzer. Das 6:3 war ein besonderes Kuriosum und passte irgendwie zum Spiel: Jungjohann brachte einen Eckstoß direkt im gegnerischen Kasten unter. Über die letzte Viertelstunde wollte Alzer lieber den Mantel des Schweigens hüllen. „Da haben wir hinten überhaupt nicht mehr aufgepasst“, so der Übungsleiter.

Derweil steht der erste Neuzugang für die kommende Saison fest: Joscha Trommler kehrt vom Mittelrheinligisten Germania Windeck zu den Blau-Gelben zurück. „Er ist für uns eine absolute Verstärkung und passt super in die Truppe rein, weil er die Jungs gut kennt“, freut sich Alzer über die Verpflichtung des Angreifers, der bis zur U19 in Nümbrecht spielte. Am kommenden Sonntag hat der Primus spielfrei.      

Tore
1:0 Marvin Jungjohann (9.), 2:0 Tom Barth (39.), 3:0 Tom Barth (48.), 3:1 (50. Foulelfmeter), 4:1 Dennis Lepperhoff (53.), 4:2 (55.), 5:2 Christian Rüttgers (67.), 5:3 (71.), 6:3 Marvin Jungjohann (73.), 7:3 Dennis Kania (76.), 7:4 (79.), 7:5 (83.).   

SSV Homburg-Nümbrecht
Florian Schneider; Julian Balthes, Sebastian Ghofranifar (62. Michel Hock), Alexander Epstein, Philipp Wirsing, Julian Schwarz, Marvin Jungjohann (79. Thorsten Köster), Christian Rüttgers (73. Jonas Wagner), Dennis Kania, Tom Barth, Dennis Lepperhoff.
  


SV Westhoven-Ensen - VfR Wipperfürth 2:2 (1:1).

"Mit einem lachenden und einen weinenden Auge" betrachtete Trainer Norbert Scheider das Remis beim direkten Tabellennachbarn. „Wir haben unser Minimalziel erreicht, aber es war mehr drin. Leider haben wir bei einigen guten Angriffen die falsche Lösung gewählt“, so der Coach. In der elften Minute stimmte bei einem Westhovener Freistoß aus dem Halbfeld die Zuteilung nicht, so dass ein Akteur am zweiten Pfosten unbehelligt blieb und zum 1:0 treffen konnte. Anschließend versuchte sich Norman Lemke bei zwei Direktabnahmen, wobei der Youngster die Kugel wohl besser quer gespielt hätte. Der Ausgleich resultierte aus einem an Tim Schulte verursachten Elfmeter, Dennis Grolewski verwandelte sicher.

Der Schütze zum 1:1 besaß noch eine gute Gelegenheit, ein Zuspiel auf den mitgelaufenen Christopher Dreiner wäre jedoch die erfolgversprechendere Variante gewesen. Auch Nils Ostermann kreierte aus aussichtsreicher Position nur einen harmlosen Roller. Dennoch gingen die Gäste in Führung: Ein Abwehrspieler brachte Norman Lemke im Strafraum zu Fall, der Schiri entschied zum zweiten Mal auf Strafstoß. Grolewski behielt erneut die Nerven und netzte ein. Eine 5:3-Überzahlsituation zum möglichen 1:3 spielten die Wipperfürther schlecht aus, was sich rächen sollte: Fünf Minuten vor dem Abpfiff markierte der Aufsteiger das 2:2. Mit einer Freistoß-Parade hielt Tobias Kapellen den Zähler fest. Da Frielingsdorf gewann, verringerte sich der Vorsprung zum ersten Abstiegsplatz auf vier Punkte - die Hansestädter müssen weiter zittern und haben mit Leverkusen, Lindenthal und Schlebusch drei schwierige Aufgaben vor der Brust.           

Tore
1:0 (11.), 1:1 Dennis Grolewski (22. Foulelfmeter), 1:2 Dennis Grolewski (69. Foulelfmeter), 2:2 (85.).

VfR Wipperfürth
Tobias Kapellen; Tim Schulte, Julian Schmitz, David Fronske, Benjamin Butter,  Norman Lemke, Daniel Buchmüller (84. Methan Dalboy), Dennis Grolewski, Christopher Dreiner (87. Jonas Schacherer), Franco Lemke, Nils Ostermann (75. Julian Dewald).


FC Leverkusen - BV 09 Drabenderhöhe 4:1 (1:0).

„Dieser Platz ist eine Katastrophe. Fußballspielen ist darauf unmöglich“, schimpfte Drabenderhöhes Co-Trainer Edgar Wörmke über das holprige Aschegeläuf in Leverkusen. Seiner Mannschaft machte er nach der Niederlage keine großen Vorwürfe - mit einer Ausnahme: „Wir haben uns ein paar Fehler zu viel erlaubt.“ Das Konzept, die spielstarken Gastgeber mit Kontern zu übertölpeln, ging lange Zeit auf. Salih Tatars Lupfer konnte der Keeper entschärfen (3.), Baris Tokgöz hätte den BV 09 ebenfalls in Führung bringen können (11.). „Leverkusen hat sich aus dem Spiel heraus keine Chancen erspielt. Sie haben in der 23. Minute zum ersten Mal auf unser Tor geschossen“, sah Wörmke ein kompakt auftretendes Gästeteam, das allerdings bei einem Eckball in einen kurzen Tiefschlaf fiel und dem FC auf diese Weise das 1:0 ermöglichte. Tatar verpasste den Ausgleich, indem er am Torwart scheiterte (42.).

Ein Schnitzer von Ersel Akdogan ebnete den Leverkusenern den Weg zum zweiten Treffer, Tatar beantwortete den Nackenschlag zwei Minuten später mit dem Anschlusstor. Nico Palausch hatte den Ausgleich auf dem Fuß, ehe die Hausherren den alten Abstand wiederherstellten – nach Ansicht der Gäste auf irreguläre Weise. „Der Spieler stand klar im Abseits“, monierte Wörmke. Nach dem 4:1 war der Drops gelutscht. „Wir haben uns gut verkauft. Wenn man unsere Fehler und das Abseitstor abzieht, wäre es bis zum Schluss spannend geblieben. Ein Unentschieden war möglich“, meinte Wörmke. Aufgrund des Frielingsdorfer Erfolgs beim SC West Köln rangiert Drabenderhöhe nur noch zwei Punkte vor der Abstiegszone.                            

Tore
1:0 (36.), 2:0 (51.), 2:1 Salih Tatar (53. Ali Tokgöz), 3:1 (62.), 4:1 (69.).

BV 09 Drabenderhöhe
Sebastian Korioth; Tolga Samut, Ersel Akdogan, Alexander Lisun, Klaus Hunger, Markus Mancarella (65. Christian Heim), Nico Palausch, Ali Tokgöz (70. Nils Barthel),  Pantaleo Stomeo, Baris Tokgöz (80. Florian Klein), Salih Tatar.


SC West Köln - SV Frielingsdorf 1:2 (0:2).

Zwei Spiele, sechs Punkte - der Wechsel zum Interims-Trainergespann Marco Ripplinger und Andreas Porsch hat sich bislang ausgezahlt, der Klassenerhalt ist wegen des zusammengeschmolzenen Rückstands wieder in greifbare Nähe gerückt. Porsch wollte den Sieg jedoch nicht am eigenen Zutun, sondern an der Einsatzbereitschaft der Mannschaft festmachen. „Die Jungs waren gallig, willig und kampfstark“, erwiesen sich wie gegen DSK Köln in der Vorwoche die fußballerischen Basisattribute als Schlüssel zum Erfolg. Die Hausherren hatten aus den bisherigen vier Rückrundenpartien zehn Punkte geholt, bissen sich aber an den defensiv ausgerichteten Gästen die Zähne aus. „Der Gegner besaß in der ersten Halbzeit keine zwingende Torchance“, erklärte Porsch.

In der 22. Minute steuerte Tristan Wolf alleine auf das Gehäuse zu und konnte von seinem Gegenspieler lediglich mit einem Textilvergehen gebremst werden. Der Übeltäter erhielt die Rote Karte, Peter Schnickmann, der wegen des Fehlens von David Frielingsdorf und Rudi Giebler den Abwehrchef mimte, nutzte den fälligen Strafstoß zum 0:1. Kurz vor dem Seitenwechsel baute Wolf den Vorsprung aus. In Hälfte zwei waren die Domstädter trotz Unterzahl dominant, die meisten Vorstöße wurden von den Frielingsdorfern frühzeitig unterbunden. „Wenn sie gefährlich waren, dann durch Fernschüsse“, so Porsch. Erst in der Nachspielzeit fiel der Treffer zum 1:2 - zu spät für die Kölner.      

Wie Abteilungsleiter Christoph Linhart mitteilte, wird Ripplinger in der kommenden Saison als Co-Trainer von Dennis Lüdenbach fungieren. Porsch wechselt bekanntlich als Coach zum SV Linde. 

Tore
0:1 Peter Schnickmann (23. Foulelfmeter), 0:2 Tristan Wolf (44.), 1:2 (90.+5).
    
Besonderes Vorkommnis
Rot gegen einen Kölner Akteur (22. Notbremse)

SV Frielingsdorf
Timo Braun; Gianluca Fliegner, Marvin Müller, Peter Schnickmann, Tim Menzel, Jonas Hardenbicker (87. Stefan Radermacher), Etienne Parmentier, Simon Kahm, Tristan Wolf, Felix Sauerbier (75. Kai Adomeit), Philipp Schmidt (90. Sascha Ullrich).
  
Tabelle und Ergebnisse Bezirksliga

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