Mannheim – Gummersbach mit ordentlicher Leistung, aber leeren Händen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum', AggerEnergie und die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Ulrich Klein

Rhein Neckar Löwen – VfL Gummersbach 29:24 (17:11).

Als die Schlusssirene ertönt, ist auf der großen Anzeigetafel ein durchaus erwartetes Resultat zu lesen. Mit 29:24 (17:11) haben die gastgebenden Rhein-Neckar- Löwen den VfL Gummersbach besiegt, der nach dem 29. Spieltag der Handballbundesliga mit nunmehr 27:31 Zählern im Mittelfeld der Tabelle rangiert. Dagegen grüßen die siegreichen Gastgeber (50:6 Punkte) weiter von der Nordspitze des Klassenspiegels. Das schnöde Ergebnis sagt freilich nichts darüber aus, dass für den VfL vor 12.700 Fans in der Mannheimer SAP-Arena durchaus  ein erfreulicherer Endstand möglich gewesen wäre. Allerdings waren es drei entscheidende Facetten, die den Blau-Weißen auch die kleinste Chance auf eine Überraschung nahmen.


Zum einen kassierten die Oberberger gleich satte elf Gegenstoßtore, wobei es Nationalmannschaftskapitän und Löwen-Linksaußen Uwe Gensheiner sowie Patrick Groetzki am rechten Flügel besonders wild trieben. Zum anderen meinten es die schiedsrichtenden Sportskameraden Sebastian Grobe und Adrian Kinzel nicht eben gut mit den Gummersbachern. Während der VfL gleich fünf Zeitstrafen kassierte - darunter die Disqualifikation von Simon Ernst nach der dritten Hinausstellung,  musste in den 60 Minuten kein einziger Löwe auf das Sünderbänklein. Emir Kurtagic war indes weit davon entfernt, die Pleite an den Unparteiischen festzumachen. "An denen hat es sicher nicht gelegen."
Vielmehr beklagte er den gewichtigsten Grund für die Niederlage. "Zwischen der 11. und 23. Minute sind die Löwen von 7:4 auf 15:5 davongezogen. Das hat uns das Genick gebrochen."

In dieser Phase leisteten sich Torjäger Julius Kühn und Co.  im Angriff mehrere technische Fehler und Ballverluste, die die Mannheimer Sprinter mit blitzschnellen Gegenstößen bestraften. "Ballverluste werden von Klasseleuten wie Gensheimer und Groetzki eben gnadenlos ausgenutzt", zuckte Kurtagic mit den Schultern. Dabei hatte es vor dem Zwölf-Minuten-Tsunami der Löwen gar nicht so schlecht für die Gummersbacher ausgesehen. Doch als Raul Santos  bei einem Drei-Tore-Rückstand einen Siebenmeter verwarf und die Blau-Weißen in den Folgeminuten gleich dreimal den Ball verdaddelten, nutzte der aktuelle Branchenführer die Gelegenheit und zog auf und davon. Anschließend fingen sich die arg gerupften Außenseiter und konnten  den Abstand bis zum Pausentee auf sechs Treffer verkürzen.


[War mit sieben Feldtoren erfolgreichster VfL-Akteur: Rückraumspieler Julius Kühn.]

Ein Trend, der sich nach Wiederbeginn verstärken sollte. Beim 17:21 (40.), 20:24 (48.) und 24:28 (56.) war Gummersbach sogar noch in Schlagdistanz zum Tabellenführer. Erneute technische Fehler und Zeitstrafen ruinierten aber jeglichen Gedanken an eine Überraschung.
Dass es überhaupt soweit kam. lag nicht zuletzt am Mann im VfL-Kasten. Carsten Lichtlein hielt gerade im zweiten Spielabschnitt hervorragend und hatte schließlich sogar eine bessere Quote (38,3 Prozent gehaltene Bälle)  als sein Gegenüber Niclas Landin (33,3 Prozent) zu verzeichnen. Neben Lichtlein zeigte insbesondere  auch der siebenfache Torschütze Julius Kühn nach Einschätzung seines Coaches "eine ordentliche Leistung".

Rhein-Neckar-Löwen: Gensheimer (12/4), Groetzki (5), Ekdahl du Rietz (4), Myrhol, Petersson (je 2), Schmid, Kneer, Reinkind, Guardiola (je 1),

VfL: Kühn (7), Florian von Gruchalla (7/5), Gunnar Stein-Jonsson (3), Joakim Larsson, Raul Santos (je 2), Magnus Persson, Simon Ernst, Andreas Schröder (je 1)

Zuschauer: 12700

Zeitstrafen: Löwen -,  VfL: 10 Minuten (Ernst dreimal+ Rote Karte, Bult, Kühn)

Siebenmeter: VfL: 6/5 (Santos an den Pfosten) Löwen: 5/4 (Gensheimer scheitert an Lichtlein)                                     
                                                                      
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