Archiv

Böses Erwachen für den oberbergischen Handball

bv; 23. Mar 2015, 14:18 Uhr
ARCHIV

Böses Erwachen für den oberbergischen Handball

bv; 23. Mar 2015, 14:18 Uhr
Oberberg – Nur ein gemeinsamer Kraftakt kann verhindern, dass die Vereine aufgrund der demografischen Entwicklung in einigen Jahren vor einem Scherbenhaufen stehen.

Irren ist menschlich: So wie Altkanzler Konrad Adenauer in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts fälschlicherweise glaubte, dass sich Deutschland um seinen Nachwuchs keine Gedanken machen müsse („Kinder kriegen die Leute immer“), so sicher war man in der Region, dass die Strahlkraft des Handball-Bundesligisten VfL Gummersbach schon ausreichen werde, um die Attraktivität der Sportart zu gewährleisten. Von wegen – wenn die Vereine im Oberbergischen nicht alsbald stärker zusammenarbeiten, sich vernetzen, kooperieren und Kirchturmsdenken beenden, wird für einige in naher Zukunft das böse Erwachen kommen. Das hat HVM-Präsident Lutz Rohmer unmissverständlich klar gemacht, denn die viel zu geringe Geburtenrate der vergangenen Jahre und Jahrzehnte schlägt sich auch im Handball nieder.


Will man nicht in einigen Jahren ein böses Erwachen erleben, muss diese Bewältigung der Zukunft das Megathema der kommenden Jahre sein. Selbst die Überlebenden dieses Schrumpfungsprozesses sollten ein Interesse daran haben, dass der Handball in der Region stark bleibt. Um aber Zeichen zu setzen, braucht es auch eine kritische Selbstreflektion. Rohmer hat völlig recht: Es sagt viel über den Handball und seine Versäumnisse aus, dass es – anders als bei den Fußballern – so gut wie nicht gelingt, Kinder und Jugendliche ausländischer Mitbürger für das Spiel in der Halle zu begeistern. Auch diese Thematik gilt es im Handballkreis aufzuarbeiten.
  

Zum Artikel „Die Entwicklung ist hoch problematisch“
WERBUNG