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Longerich verdirbt Bergneustadt die Aufstiegsfeier

pn; 15. Mar 2015, 19:16 Uhr
Bilder: Oliver Müller
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Longerich verdirbt Bergneustadt die Aufstiegsfeier

pn; 15. Mar 2015, 19:16 Uhr
Oberberg - Der TVB-Aufstieg ist nach einer Heimniederlage vertagt - TVS und SSV siegen glanzlos - CVJM gegen Fortuna chancenlos - HSG zeigt Siegeswillen - TVO-Kampf wird nicht belohnt. (AKTUALISIERT)
TV Bergneustadt – Longericher SC II 28:31 (13:16).

[Timo Bay erzielte zwar fünf Tore, wird nun aber auch eine Sperre absitzen müssen.]

Das hatte man sich in Bergneustadt anders vorgestellt. Runde 350 Zuschauer waren auf dem Bursten erschienen, um mit der Mannschaft von Ralph Weinheimer nach dem Abpfiff den Aufstieg zu feiern, doch der Tabellenzweite aus Longerich erwies sich als Spielverderber. „Wir hatten heute nie eine Chance. Man muss sich wirklich fragen, warum Longerich diese Saison so viele Punkte hat liegen lassen“, fand Weinheimer für eine spielstarke Gästemannschaft vor allem lobende Worte. Sein eigenes Team fand dagegen nie den richtigen Rhythmus. „Vielleicht haben sich die Jungs zu viel Druck selbst aufgebürdet“, suchte der TVB-Übungsleiter nach Gründen für die Niederlage. Der Hauptgrund war jedoch schnell gefunden, denn gerade in der Defensive ließ Bergneustadt einiges vermissen.

So lag Longerich stets in Führung, auch wenn die Gastgeber beim 18:19 wieder in Sichtweite waren. Eine Zeitstrafe der guten Unparteiischen stoppte die Aufholjagd allerdings jäh und der LSC-Vorsprung pendelte letztlich stets zwischen drei und vier Treffern. Zu allem Überfluss handelte sich Timo Bay wegen Nachschlagens in der Schlussphase auch noch eine Rote Karte mit Bericht ein. „Natürlich sind wir über diesen Ausgang enttäuscht, aber morgen werden die Köpfe der Jungs wieder hochgehen“, weiß Weinheimer, dass sein Team lediglich den ersten Matchball hat liegen lassen. „Das ist eine Niederlage, die uns nicht umwerfen darf. Das Hinspiel haben wir auch verloren, danach aber unseren besten Handball geboten“, will der Coach den verpassten Aufstieg schnellstmöglich nachholen.

Bergneustadt: Mathias Kakuschki (10/4), Thomas Voss, Timo Bay (je 5), Christian Schneider (3), Stephan Kakuschki, Thorben Schneider (je 2), Marcel Neese (1).


 


Leichinger TV II – SSV Nümbrecht II 30:31 (15:14).

Unter dem Motto Arbeitssieg stand der Nümbrechter Auftritt beim Tabellenschlusslicht aus Leichlingen. Während die Gastgeber vor vier (!) Zuschauern um ihre letzte Chance im Abstiegskampf rangen, mussten die Südkreisler gleich auf mehrere Akteure verzichten. So wurde sogar Ole Ullenboom kurzfristig reaktiviert. Der SSV lag bis zum 5:7 zwar in Führung, nahm aber nie wirklich den Kampf der Hausherren an, die bis zur Pause die Partie drehten und auch nach dem Seitenwechsel ständig in Front lagen. „Leichlingen hat nach dem letzten Strohhalm gegriffen, während wir mit der Situation nicht warm geworden sind“, analysierte SSV-Coach Patrick Seebaum den Auftritt seines Teams. In einer von beiden Seiten hart geführten Partie verteilten die unsicheren Unparteiischen keine einzige Zeitstrafe und sorgten so ebenfalls für Unruhe bei beiden Teams. Letztlich kippte Nümbrecht nach einer Abwehrumstellung die Begegnung aber vier Minuten vor dem Ende und fuhr den dritten Ein-Tore-Sieg in Folge ein. „Wir haben unser Saisonziel mit 27 Punkten erreicht. Ab jetzt geht es nur noch um die Sahne auf dem Kuchen“, hakte Seebaum die Partie zügig ab.

Nümbrecht: Patrick Martel (14/4), Gunnar Jürges (4), René Nitschmann, Thorsten Engelberth, Markus Bitzer, Ben Schieferdecker (je 3), David Debus (1).


[Stephan Kakuschki hatte zuletzt verletzt pausiert und war noch nicht so effektiv wie gewohnt.]

TV Strombach II – Neukirchener TV 28:23 (15:8).

Auch TVS-Trainer Arthur Kunkel wollte das Spiel seiner Mannschaft trotz eines Sieges schnell abhaken. Gegen die abstiegsgefährdeten Gäste reichte der Strombacher Reserve eine starke Anfangsviertelstunde, um schnell für klare Fronten zu sorgen. Aus einer aggressiven Deckung hatten sich die Gastgeber zügig eine 9:3-Führung (15.) erspielt, ließen es in der Folge aber auch deutlich ruhiger angehen. Die Gäste suchten derweil ihr Heil immer wieder im direkten Duell und kamen vereinzelt auch zum Torerfolg. Auch nach dem Seitenwechsel ließen die Hausherren die Zügel eher schleifen, anstatt Neukirchen in die Schranken zu weisen. „Wir haben das Ergebnis nur verwaltet und uns viel zu viele Fehler geleistet“, kommentierte Kunkel 20 Fehlwürfe und zehn technische Fehler. Gegen einen limitierten Gegner stellte aber auch diese hohe Fehlerquote letztlich kein Problem dar.

Strombach: Felix Moddemann, Tom Bonfiglio, Jan Höfer, Joscha Jaeger, Christian Georgewitsch (je 4), Dawid Golluch, Nico Blech (je 3), Michiel Töpfer, Timo Biesenbach (je 1).


CVJM Oberwiehl II – SC Fortuna Köln 17:28 (4:12).

[Ralph Weinheimer sprach von einem verdienten Gästesieg.]

Ohne ihren privat verhinderten Trainer Rolf Schuster erlebte die Oberwiehler Reserve einen Abend zum Vergessen. Gegen die erneut verstärkt angetretenen Gäste von Daniel Dünnebeil hatten die Hausherren von Anfang an viel zu viel Respekt und konnten lediglich bis zum 3:4 Paroli bieten. Bereits beim 3:9 hatten die Domstädter eine erste Duftmarke gesetzt und lagen auch zur Pause deutlich in Front. „Niemand wollte sich weh tun und keiner ist in die Lücken gegangen“, haderte Interimstrainer Bastian Schneider mit dem Offensivverhalten seiner Mannschaft. Erst nach einer deftigen Kabinenpredigt agierte Oberwiehl mutiger, ohne abgezockte Kölner aber noch einmal in Bedrängnis bringen zu können. „Die Jungs waren nach der Pause deutlich mutiger und haben sich nie aufgegeben“, fand Schneider letztlich trotz der deutlichen Niederlage noch positive Worte.

Oberwiehl: Jonas Schmerberg (5), Philip Halstenbach, Jonas Hesener (je 4), Jan Bluhm (2/1), Simon Schanz, Patrik Latzke (je 1).


HSG Marienheide/Müllenbach – TK Nippes 33:23 (16:11).

Und sie leben doch noch. Nach zuletzt desolaten Auftritten meldete sich die HSG Marienheide/Müllenbach mit dem Heimsieg über den TK Nippes wieder zurück. Dabei sah es zunächst nach einer Wiederholung der katastrophalen Longerich-Leistung aus. Gleich mehrere Spieler fielen aus oder waren angeschlagen, so dass mit Holger Fischer und Danny Küsters zwei Akteure der zweiten Mannschaft aushelfen mussten. Doch auch sie konnten nicht verhindern, dass die Gäste bis zum 2:7 (9.) dominierten. Doch nach einer Auszeit und einer Abwehrumstellung fanden die Gastgeber schnell ins Spiel. Über 9:10 war die Partie zur Pause bereits gedreht. „Wir waren viel variabler und auch im Kopf schneller“, freute sich Trainer Eduard Debnar über die zwischenzeitliche 22:13-Führung (40.), die sein Team beim 23:18 aber noch einmal riskierte. Nach einer weiteren Auszeit ließ die HSG aber nichts mehr anbrennen. „Das war ein wichtiges Signal, dass wir doch noch Spiele gewinnen wollen“, stellte Debnar die Bestnoten an Fischer, Küsters sowie die beiden Außen GIenczek und Knabe aus.

Marienheide/Müllenbach: Holger Fischer (7) Marco Krause (6/3), Lutz Lichtinghagen, Philipe Gienczek, Yanik Knabe, Danny Küsters (je 4), Norman Krause (3), Lucas Röhrig (1).
    

[Der Rahmen für eine große Aufstiegsfeier war gegeben, doch damit muss sich der TV Bergneustadt noch ein wenig gedulden.]

MTV Köln II – TV Oberbantenberg 28:25 (16:15).

Vorwürfe konnte TVO-Trainer Dirk Heppe seinem Team nach der Niederlage in Köln keine machen. „Wären wir auswärts öfter so aufgetreten, hätten wir einige Punkte mehr auf dem Konto“, zollte er der kämpferischen Leistung seines Teams Respekt. Obwohl mit Thomas Wieschalla und Philip Bröcher die rechte Seite komplett ausfiel, verlangten die Oberberger den heimstarken Kölner alles ab. Über 5:6 (15.) führte der TVO bis zum 8:9, musste in Folge aber auch vier Treffer in Folge kassieren. Bis zur Pause hatte man sich aber auch erneut herangekämpft und bei MTV hatte sich auch Torhüter Robert Bremen-Evers längst entnervt auswechseln lassen. Entschieden wurde die Partie kurz nach der Pause. Nachdem die Gäste den 17:17-Ausgleich erzielt hatten, gelang Köln ein 5:0-Run, den Oberbantenberg erst in der Schlussphase aufholen konnte. „Köln hat das mit Hilfe einiger Schiedsrichterentscheidungen sehr routiniert runtergespielt“, hob Heppe aus einer kämpferischen Mannschaftsleistung Luca Schrabe und Tobias Wohlfromm hervor.

Oberbantenberg; Robin Ziegler (8/4), Luca Schrabe, Tobias Wohlfromm (je 5), Nils Schwabroh (3), Lucas Sievers, Marcel Baier, Alexander Zurek, Manuel Kreter (je 1).
  
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