Gummersbach - Am Samstagabend gastiert der VfL Gummersbach bei Schlusslicht Bietigheim - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum', AggerEnergie und die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Uli Klein

Emir Kurtagic hält nichts von blumigen Umschreibungen oder irgendwelchen Spekulationen. Der Trainer der Gummersbacher Bundesligahandballer bringt seine Erwartungen vor dem Auswärtsspiel am Samstag (20:15 Uhr) bei der SG BBM Bietigheim  vielmehr exakt  auf den Punkt: "Wenn wir Normalform bringen, werden wir gewinnen", legt sich der Handballlehrer fest, schränkt aber ein: "Wenn aber einer denkt, wir müssten uns dort nur blicken lassen, um die  Punkte mitzunehmen, wird die Sache sehr unangenehm."


Natürlich weiß Kurtagic nur zu genau, dass alle Welt einen Erfolg der Seinen beim abgeschlagenen Liga-Schlusslicht (7:41 Punkte) erwartet. Er weiß aber auch, dass die Schwaben durchaus mit Vorsicht zu genießen sind. "Das ist wirklich keine schlechte Mannschaft, die beispielsweise erst  in der vergangenen  Woche beim THW Kiel bis zum 19:19-Zwischenstand in der zweiten Halbzeit bemerkenswert gut mitgehalten hat. Sie hat im bisherigen Saisonverlauf aber auch  einige unglückliche Pleiten kassiert."


Insbesondere auf die Rückraumachse des Liga-Novizen mit dem Slowenen Rok Praznik, dem Österreicher  Dominik Schmid oder dem talentierten Linkshänder Tim Dahlhaus werden die Gummersbacher ein Auge werfen müssen, um in der vermutlich  hitzigen Atmosphäre bestehen zu können. Emir Kurtagic verspricht sich vom Samstagsauftritt seiner Jungs freilich nicht nur einen simplen Sieg, sondern hofft, dass man mit einer guten Vorstellung in Bietigheim die Grundlage für erfolgreiche Zeiten legen kann. In den Wochen danach stehen für den VfL - aktuell mit 24:22 Punkten Tabellenachter -  nämlich die Ligapartien gegen den Bergischen HC , bei HBW Balingen, bei FA Göppingen sowie gegen GWD Minden auf dem Programm. Da sollen die Punkte herausspringen, mit denen der Platz in der oberen Tabellenhälfte gefestigt würde.



Über mehr - sprich Qualifikation für einen Europacupplatz  -  hat sich der 34-jährige (noch) keine Gedanken gemacht. Und weiß dies auch zu begründen. "Wir haben zwar nur zwei Punkte Rückstand auf Platz fünf, aber auch nur drei Vorsprung auf Rang zwölf. Natürlich besteht da die Gefahr, schnell durchgereicht zu werden." Damit das nicht passiert und man zudem mit einem Erfolgserlebnis im Rücken in den Pokal-Hit gegen die SG Flensburg (kommenden Mittwoch) gehen kann, verlangt Kurtagic zwei Grundtugenden des Handballs von den blau-weißen Athleten: "Wachsam in der Abwehr und diszipliniert im Angriff - und zwar von der ersten Sekunde an", sollen Kapitän Christoph Schindler und dessen Mitstreiter sein.

Die personellen Voraussetzungen dafür scheinen zumindest gegeben zu sein. Nachdem man in der vergangenen Wochen noch auf die maladen Joakim Larsson und  Mark Bult verzichten musste und die angeschlagenen Schindler sowie Alexander Becker nur als Teilzeitkräfte am Geschehen teinehmen konnten, hat sich das oberbergische Lazarett inzwischen gelichtet: "Im Moment gehe ich davon aus, dass alle einsatzfähig sein werden", sagt Kurtagic, der sich von einem siegreichen Abstecher ins Schwabenland auch eine weitere Bestätigung des aktuellen Wohlgefühls rund um das Team verspricht: "Die Mannschaft spürt, dass sie unheimlich gut und sympathisch bei den Fans rüberkommt. An diesem positiven Image wollen wir weiter feilen." Am besten schon mit einem souveränen Auftritt und zwei Punkten in Bietigheim.