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Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel

pn; 22. Feb 2015, 20:47 Uhr
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Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel

pn; 22. Feb 2015, 20:47 Uhr
Oberberg - Nümbrecht holt beim Tabellenletzten nur einen Punkt - Lochtenbergh-Einwechslung und Bader-Rot sorgen für Derschlag-Sieg - TVS siegt souverän - 'Sportsbar Lutter' präsentiert die Oberliga. (AKTUALISIERT)
TV Birkesdorf - SSV Nümbrecht 33:33 (19:14).


Zwar konnte und wollte Mario Jatzke seinem Team nach dem dritten Remis in seiner Amtszeit keinen Vorwurf machen, doch auch der SSV-Coach wusste, dass dieser eine Punkt beim Tabellenletzten eigentlich zu wenig war. „Wenn man unten drin steckt, fehlt einfach oft das entscheidende Quäntchen“, urteilte Jatzke. „Was uns fehlt, ist ein Erfolgserlebnis, aber das muss man sich einfach erarbeiten“, ist er weiter guter Dinge in Sachen Klassenerhalt. Dabei lief sein Team in Birkesdorf lange Zeit dem Gegner hinterher. Die ersten 20 Minuten konnten die Gäste zwar noch relativ ausgeglichen gestalten, doch nach dem 11:9 (20.) mehrten sich bei Nümbrecht die individuellen Fehler, die Birkesdorf gnadenlos zur 19:14-Pausenführung auszunutzen wusste.



„Ich habe die Deckung einfach zu spät umgestellt“, nahm Jatzke auch eine Teilschuld auf sich. Denn nach dem Seitenwechsel stellte er auf eine 5:1-Variante mit Janik Lang als Indianer um. Der aus der Reserve hochgezogene Außen machte ein starkes Spiel und sorgte dafür, dass Nümbrecht beim 28:28 (50.) wieder auf Augenhöhe war. Beim 29:30 gelang sogar die erste Führung, doch in Überzahl verpasste es der SSV, den Sack zuzumachen. In der spannenden Schlussphase hatten die Gäste schließlich den letzten Angriff, doch der bis dahin überragende Ilja Schattner scheiterte acht Sekunden vor Schluss mit seinem letzten Wurf. „Es fehlt uns derzeit einfach etwas das Glück“, hofft Jatzke, dass sich sein Team dieses im Saisonendspurt endlich erarbeitet.


Nümbrecht: Stefan Ufer (7), Kevin Schieferdecker, Ilja Schattner (je 6), Harry Roth (4/1), Daniel Funk, Mario Weissner (je 3), Mirco Gröbner (2), Christoph Bitzer, Lukas Hemmersbach (je 1).




TuS Derschlag – TSV Bonn rrh. 27:23 (12:15).


Wie schon im Hinspiel hatte der TuS Derschlag auch bei seinem Heimspiel erhebliche Probleme mit dem Aufsteiger aus Bonn. Die Gründe lagen für Trainer Michiel Lochtenbergh allerdings auch schnell auf der Hand. „Bonn hat nicht nur ein sehr gutes Spiel abgeliefert, wir hatten auch mit einigen Personalproblemen zu kämpfen“, skizzierte er die Situation seines Teams, das nach dem kurzfristigen Ausfall von Alexandre Brüning gerade einmal aus acht Feldspielern bestand. In ungewohnter Formation benötigte der TuS dann auch einige Zeit, um sich zu Recht zu finden. Über 2:2 hatten die Gäste beim 3:6 eine erste Duftmarke gesetzt und verteidigten ihren Vorsprung bis zur Pause eisern. Bis zu diesem Zeitpunkt war es vor allem Lukas Bader, der sein Team im Spiel hielt.


Doch der diesmal auf der Mitte agierende Linkshänder wurde kurz nach der Pause beim 15:18 nach einem unglücklichen Gesichstreffer zu Recht disqualifiziert. Derschlag reagierte allerdings keineswegs geschockt. Lochtenbergh wechselte sich nun selbst ein und durch sein Team ging zudem ein Ruck. Die Unterzahlsituation überstand der TuS nicht nur schadlos, sondern drehte die Partie in der Folge auch zum 22:18. „Das war eine ganz starke Reaktion der Jungs“, lobte Lochtenbergh seine Mannschaft. Über 26:21 geriet der Derschlager Sieg letztlich auch nicht mehr in Gefahr. „Vor der Pause haben wir nicht das abgerufen, was wir können, haben dafür aber nach dem Seitenwechsel umso besser reagiert“, verteilte Lochtenbergh die Bestnoten an Lukas Bader und Marko Curcic.


Derschlag: Marko Curcic (7), Philip Pfeil (5/4), Lukas Bader (4), Jonas Bergerhoff, Jacques Martel, Michiel Lochtenbergh (je 3), VLadislav Vesselinov, Gregor Pohl (je 1).


TV Strombach – Weidener TV 30:23  (17:13).

Einen weiteren wichtigen Heimsieg im Abstiegskampf sammelte der TV Strombach gegen den Weidener TV. Dabei konnte Maik Thiele sich aber nicht nur auf seine Neuzugänge verlassen, auch Dominik Heimes und Dennis Herrmann erwischten einen echten Sahnetag. Überhaupt zeigte sich Thiele genervt über die Diskussionen um seine drei Neuzugänge. „Man muss die Kirche auch mal im Dorf stehen lassen. Robin Teppich gehörte diese Saison nicht zum VfL-Kader, Philipp-Jonas Wilhelm hat gerade einmal zwei Spiele absolviert und Robin John kommt nach langer Verletzungspause jetzt erst zurück. Auch andere Vereine hatten die Möglichkeit diese Spieler anzusprechen“, so Thiele. Dabei war John noch nicht einmal eine echte Verstärkung, denn der Halbe wurde von Weiden hart attackiert und musste bereits nach einer Viertelstunde verletzt ausscheiden. Dennoch spielten die Gäste Strombach von Anfang an in die Karten. Die offensive 3:2:1-Deckung stellte die Gastgeber vor keine ernsthaften Probleme, so dass der TVS schnell mit 9:6 (15.) führte.

Über 15:10 (25.) hatte sich Strombach bereits zur Pause eine solide Führung erspielt. „Die Abwehr stand sehr gut, unsere Torhüter hatten leider nur nicht ihren besten Tag. Aber da konnten wir, nach der Verletzung Adam Turowskis vor dem Spiel, auf die Schnelle einfach niemanden beim VfL erreichen“, übte sich Thiele in Galgenhumor. Über 22:16 und 28:22 (51.) biss sich Weiden trotzdem weiter die Zähne an der guten TVS-Deckung aus, so dass der Sieg letztlich auch in der Höhe völlig in Ordnung ging. Die Bestnoten gingen an Heimes und Herrmann.

Strombach: Dominik Heimes (12/5), Dennis Herrmann (6), Nico Blech, Sebastian Raymund, Robin Teppich (je 3), Peter Voiss, Robin John, Andras Csuka (je 1).
  



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