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Puhle hält Arbeitssieg fest

uk; 21. Feb 2015, 23:23 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Kapitän Christoph Schindler freut sich über den hart erkämpften Sieg.
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Puhle hält Arbeitssieg fest

uk; 21. Feb 2015, 23:23 Uhr
Gummersbach - Ersatzgeschwächter VfL Gummersbach schlägt Erlangen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum', AggerEnergie und die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach (AKTUALISIERT).

Von Uli Klein

VfL Gummersbach - HC Erlangen 24:21 (12:10). 

Als Julius Kühn den Ball ins verwaiste Gästetor wirft und Sekunden später die Schlusssirene ertönt, ist der Abend fürs blau-weiße Partyvolk gerettet. Die Fans des VfL Gummersbach klatschen, johlen und feiern ihre Lieblinge mindestens genauso lautstark, wie sie ihre Favoriten  in den 60 Minuten zuvor unterstützt hatten. Jetzt aber, wo der 24:21 (12:10)-Sieg des VfL über den HC Erlangen amtlich ist, zeigt man sich auf den ausverkauften Rängen  vor allem erleichtert über den Erfolg  gegen den Aufsteiger aus dem Frankenland. Mit nunmehr 24:22 Zählern zementieren die Gummersbacher ihren Platz in der oberen Tabellenhälfte der Handballbundesliga und dürfen sogar ein bisschen mit der Teilnahme am Europacup kokettieren.


[Matthias Puhle war in der Schlussphase der überragende VfL-Akteur.]

Christoph Schindler beschäftigte sich nach der umkämpften Partie freilich erst mal mit dem Tagesgeschäft: "Es ist ganz wichtig, dass wir diese beiden Punkte geholt haben. Alles andere als ein Sieg im ersten Heimspiel des Jahres wäre ein herber Rückschlag gewesen." Der Kapitän selbst hatte sich im Match durchgebissen, obwohl ihm seine Ellenbogenverletzung noch zu schaffen machte. Schindler war freilich nicht der einzige malade Akteur, den VfL-Trainer Emir Kurtagic zu beklagen hatte. Wie im Vorfeld der Partie befürchtet, mussten auch der angeschlagene Linkshänder Mark Bult sowie Kreisläufer Joakim Larsson  verletzungsbedingt passen.  Und weil mit Alexander Becker auch der andere VfL-Kreisläufer nicht fit war und nur sporadisch eingesetzt werden konnte, durfte sich mit Andreas Schröder ein etatmäßiger Rückraumspieler am Kreis vergnügen.

Kein Wunder also, dass sich das Kräftemessen mit dem Liga-Novizen als denkbar zähe Angelegenheit erwies.  Denn der HC entpuppte exakt als jener sperrige Kontrahent, den Kurtagic erwartet hatte.  "Die sind genauso aufgetreten, wie wir es befürchtet hatten." Im Klartext: Erlangen packte in der Abwehr herzhaft zu. Und vorne nervte man mit langatmigen Angriffszügen, die sich oft weit vor der Gummersbacher Deckung abspielten. Doch weil sich die Hausherren trotz einer schnellen 7:4-Führung (13.) nicht wirklich absetzen  konnten und WM-Held Carsten Lichtlein im Gummersbacher Kasten kaum einen Ball zu fassen bekam, blieb der lästige Gast auf Schlagdistanz. Selbst der Torwarttausch brachte in der Folge zunächst wenig. Matthias Puhle agierte reagierte bis zur Pause zwar einige Male richtig stark, weil  seine Vorderleute aber in der Offensive allzu  fehlerhaft agierten, blieben die Erlanger auch bis zum Pausentee  dran. Beim 12:10 für Kurtagics Athleten war jedenfalls noch lange nichts entschieden.




Am Spielfilm sollte sich auch nach dem Wechsel nicht viel ändern. Zwar schien sich das VfL-Lazarett beim 16:12 (37.) oder 19:15 (43.) entscheidend absetzen zu können, doch der schöne Schein trog. Als der ehemalige Gummersbacher Ole Rahmel (54.) seinen vierten Siebenmeter zum 20:21 verwandelte, schnupperte der HC  jedenfalls an der Überraschung. In dieser Phase aber war es der in Halbzeit zwei überragende Puhle, der mit famosen Paraden den Weg zum hart erkämpften Happyend ebnete. Emir Kurtagic zeigte sich insbesondere mit dem Kampfgeist seiner Jungs zufrieden. "Das war klasse. Gerade wenn man bedenkt, welche Personalprobleme wir hatten. Kompliment an meine Mannschaft, die diesen Sieg unbedingt wollte und belohnt worden ist.“
  


[Raul Santos verwandelte fünf von sechs Siebenmetern.]

Stimmen zum Spiel

Frank Bergemann (Trainer HC Erlangen): „Wir hatten uns heute einiges vorgenommen, aber leider zu wenig umgesetzt. Den ersten Rückstand haben wir noch gut verkraftet, aber dann haben sich die Fehler gehäuft. Auf der einen Seite haben wir Matthias Puhle warmgeworfen, und auf der anderen Seite unsere Paraden zu wenig für die Offensive genutzt.“

Frank Flatten (Manager VfL Gummersbach): „Es war heute nicht leicht für uns, zumal wir zunächst ohne Kreisläufer auskommen mussten und Alexander Becker auch nicht fit war. Durch eine gute Deckungsleistung und einen starken Torhüter haben wir uns aber dennoch behaupten können. Ein Riesenkompliment an unsere fantastischen Fans, die uns heute wieder unglaublich unterstützt haben. Diese Begeisterung benötigen wir auch im nächsten Heimspiel gegen Flensburg.“




Statistik

HC Erlangen: Nikolas Katsigiannis (1. bis 60., acht Paraden), Andreas Bayerschmidt (nur bei einem Siebenmeter); Moritz Weltgen, Nicolai Theilinger (1), Jonas Link (1), Sigurbergur Sveinsson, Oliver Hess (1), Ole Rahmel (6/4), Martin Stranovsky (3), Nikolai Link (5), Jonas Thümmler, Benedikt Schwandner, Martin Murawski, Sebastian Preiß (3), Bastian Krämer (1), Christoph Nienhaus. 

VfL Gummersbach: Carsten Lichtlein (1. bis 21. und bei einem Siebenmeter, drei Paraden), Matthias Puhle (ab 21., 13 Paraden); Tobias Schroeter (n.e.), Simon Ernst (1), Christoph Schindler (3), Julius Kühn (6), Philipp Jaeger (ne.), Alexander Arnold (n. e.), Magnus Persson (2),  Gunnar Stein Jonsson, Florian von Gruchalla (3), Alexander Becker, Andreas Schröder (1), Raul Santos (8/5).

Siebenmeter: 6:5 - 4:4 (Santos scheitert einmal an Katsigiannis).

Zeitstrafen: 6:8 (Schindler zweimal, Schröder – Theilinger, J. Link zweimal, Krämer).

Schiedsrichter: Christoph Immel/Ronald Klein

Zuschauer: 4.100 (ausverkauft).
  
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