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In der Niederlage Größe gezeigt

lo; 7. Feb 2015, 11:25 Uhr
Bild: Björn Loos --- FVM-Vizepräsident Hans-Christian Olpen (2.v.r.) ehrte Dominik Guisa (Mitte) im Beisein von Detlef Badauf (2. Vorsitzender des Fußballkreises Berg, v.l.), Günter Hardt (Geschäftsführer SpVg. Dümmlinghausen- Bernberg) und Jörn Sappelt (1. Vorsitzende SpVg. Dümmlinghausen- Bernberg.
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In der Niederlage Größe gezeigt

lo; 7. Feb 2015, 11:25 Uhr
Gummersbach – Im Kreisliga B-Derby gegen Dieringhausen bewahrte Dominik Gusia von der SpVg. Dümmlinghausen-Bernberg seinen Gegenspieler vor einem Platzverweis und wurde deshalb vom Fußballverband mit dem Fairplay-Preis des Monats ausgezeichnet.
Hans-Christian Olpen, Vizepräsident des Fußballverbandes Mittelrhein, hat Dominik Gusia von der SpVg. Dümmlinghausen-Bernberg im Rahmen der Aktion „Fairplay des Monats“ ausgezeichnet. Die Ehrung fand gestern im Klubheim der Spielvereinigung statt. Neben einer Urkunde erhielt der Offensivkicker einen Fußball und ein Kampagnen-T-Shirt mit der Aufschrift „Großer Sport lebt von kleinen Gesten“. Außerdem darf er in naher Zukunft ein Heimspiel des Bundesligisten 1. FC Köln besuchen. Im Kreisliga B-Stadtduell zwischen Dieringhausen und  Dümmlinghausen am 26. Oktober führten die Hausherren kurz  vor Schluss mit 3:1. In der 80. Spielminute entschied Gusia ein Laufduell für sich und eroberte den Ball, wurde aber von seinem Gegenspieler Marcel Mertens, der einen Schritt zu spät gekommen war, zu Fall gebracht. Schiedsrichter Herbert Selent unterbrach die Partie und zeigte dem bereits verwarnten Mertens die Gelb-Rote Karte.

Gusia wies den Unparteiischen direkt darauf hin, dass eine Verwarnung  übertrieben sei. „Ich habe mich umgedreht und da hatte der Schiedsrichter die Rote Karte in der Hand hatte. Dabei war es nur ein harmloses Foul“, erklärte der 23-Jährige. Selent zeigte Größe und nahm die Entscheidung nach der Intervention von Gusia zurück. TuRa-Vorsitzender Thorsten Rinker war vom Verhalten so beeindruckt, dass er die Aktion dem FVM als hervorragendes Beispiel für Fairplay meldete. „Ich war überrascht, als ich gehört habe, dass ich vorgeschlagen bin“, sagte der Akteur, der den Spielverlauf noch genau vor Augen hat. „Wir hätten noch fünf Stunden weiterspielen können und kein Tor geschossen.  Wir waren die bessere Mannschaft und hatten jede Menge Chancen.“ Durch eine Hinausstellung auf Dieringhausener Seite wäre es womöglich noch einmal spannend geworden.

Umso beeindruckter war Olpen von Gusias Geste. „Man hätte sich darüber freuen können, dass man mit einem Mann mehr auf dem Platz steht. Aber Sie haben sich anders entschieden. Damit sind Sie ein gutes Vorbild für alle“, so der Vizepräsident, der sich zudem darüber freute, dass Referee Selent den Platzverweis zurücknahm: „Das ist ebenfalls nicht alltäglich.“ Obwohl es laut Gusia aus dem Mannschaftskreis durchaus unterschiedliche Reaktionen gab, steht der Verein zu hundert Prozent hinter der Vorgehensweise des Spielers. „Nach dem Abstieg aus der Kreisliga A im Sommer sorgen wir nicht nur sportlich, sondern auch durch das faire Verhalten von Dominik wieder für positive Schlagzeilen“, meinte der. 1. Vorsitzende Jörn Sappelt.  

Die Dümmlinghausener überwintern auf dem siebten Tabellenplatz, mit Tuchfühlung zu Rang zwei, der den Sprung in die Relegation garantiert. Dort steht zurzeit ausgerechnet Dieringhausen. „Ich persönlich würde gerne oben ranschnuppern“, betonte Gusia. Die Möglichkeit zur sportlichen Revanche gibt es am 10. Mai, wenn das Rückspiel zwischen der Spielvereinigung und der TuRa auf dem Programm steht.               
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