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„Wir sind in der neuen Spielklasse angekommen“

tm; 15. Jan 2015, 10:43 Uhr
Bild: Michael Kleinjung --- Andreas Grothe kann mit dem bisherigen Verlauf der Premierensaison in der 1. Bundesliga mehr als zufrieden sein.
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„Wir sind in der neuen Spielklasse angekommen“

tm; 15. Jan 2015, 10:43 Uhr
Bergneustadt – OA sprach mit Andreas Grothe, Manager des Tischtennis-Erstligisten TTC Schwalbe Bergneustadt, über die ersten Monate in der deutschen Beletage.
Nach erheblichen Startschwierigkeiten zu Saisonbeginn haben sich die Tischtennis-Asse des TTC Schwalbe Bergneustadt inzwischen in der 1. Bundesliga etabliert. Der Aufsteiger rangiert im gesicherten Mittefeld mit Tendenz nach oben. Im Gespräch mit Till Meyer von Oberberg-Aktuell zieht Manager Andreas Grothe eine Zwischenbilanz und skizziert seine Erwartungen für 2015.

Oberberg-Aktuell: Herr Grothe, erklären Sie doch mal, warum sich die Schwalben nach einem kapitalen Fehstart  enorm steigern konnten und sich nun anschicken, das Feld von hinten aufzurollen?
Andreas Grothe: In der ersten Liga weht einfach ein ganz anderer Wind als in Liga 2. Das war uns vor dem Saisonstart durchaus bewusst. Allerdings dachten wir, gut gerüstet zu sein. Als wir dann aber fünf Pleiten in Serie kassiert haben, kamen uns aber schon gewisse Zweifel an der Umsetzbarkeit unserer Philosophie.


OA: Die da lautet?
Grothe: Wir wollen schwerpunktmäßig nicht auf Legionäre, sondern auf Spieler aus der Region setzen: Deshalb haben wir mit Gustavo Tsuboi zwar einen ausländischen Topspieler verpflichtet. Gleichzeitig ist es uns gelungen mit Steffen Mengel, immerhin die Nummer 25 der Weltrangliste, einen tollen Spieler zurückzuholen,  der ja schon früher in der Oberliga für uns gespielt hat und uns einst nur verlassen hat, weil er erstklassig spielen wollte. Diese Erstklassigkeit können wir ihm jetzt bieten. Um Steffen und unser Eigengewächs Benedikt Duda herum wollten wir eine bundesligataugliche Mannschaft aufbauen.




OA: Eine Idee, die zunächst nicht zündete. Warum?
Grothe: Ausgerechnet Tsuboi kam überhaupt nicht in Tritt und verlor seine ersten fünf Partien in Folge. Ich muss zugeben, dass ich mit der Zeit meine Bedenken hatte. Zumal er teilweise unter schwierigsten Bedingungen aus Brasilien zu unseren Spielen angereist war. Doch dann kam die große Wende. Wir haben völlig überraschend  Bremen, den deutschen Meister von 2013, und Fulda, den letztjährigen Vizemeister, geschlagen. Und Gustavo  hatte mit seinen Siegen über den Bremer Bastian Steger sowie Fuldas Wang Xi entscheidenden Anteil an den Erfolgen. Das war die  Initialzündung. Für ihn und für das Team. Wir sind in der neuen Spielklasse angekommen. 


OA: Sie rangieren nun nach fünf Siegen aus den vergangenen sechs Partien mit 10:12 Punkten im gesicherten Mittelfeld der Tabelle, der Klassenerhalt ist quasi gesichert. Wo soll’s noch hingehen?
Grothe: Ich hätte mir nie träumen lassen, dass wir den Ligaverbleib bereits zu einem so frühen Zeitpunkt praktisch in der Tasche haben. Die Jungs können jetzt ohne Druck aufspielen. Und vielleicht können wir noch einige Plätze nach oben klettern. Ochsenhausen beispielsweise hat als Tabellenvierter lediglich zwei Zähler mehr auf dem Konto als wir.


OA: Und am Wochenende (Sonntag, 15 Uhr) hat man die Gelegenheit aufzuschließen, denn es wartet der direkte Vergleich mit Ochsenhausen in der Gummersbacher SCHWALBE arena...
Grothe: In der Tat ist das eine brisante Begegnung. Schließlich möchten wir uns für die knappe 2:3-Hinspielniederlage revanchieren. Zum anderen bildet dieses Spiel den Auftakt zu drei Heimspielen in Serie. Am 25. Januar erwarten wir den TTC Zugbrücke Grenzau und am Freitag, 30. Januar, den Post SV Mühlhausen in der SCHWALBE arena.


OA: Apropos SCHWALBE arena  - wie schwierig war die Umstellung von der kleinen Halle in der Realschule Bergneustadt auf die vergleichsweise riesige Halle in Gummersbach?
Grothe: Wir haben den Wechsel problemlos geschafft. Natürlich macht es großen Spaß, wenn man die Heimspiele statt in einer Schulturnhalle in einer brandneuen Umgebung austragen kann. Die  Arena bietet hervorragende Rahmenbedingungen. Die Fans haben optimale Sicht und die Akteure finden beste Verhältnisse vor.  Und weil wir eben auch attraktiven Sport bieten, hat sich die Zuschauerzahl von 100 im Schnitt in der Realschule  auf rund 300 in der Arena  verdreifacht. Beim entscheidenden Spiel um den Aufstieg im vergangenen Sommer gegen Jülich hatten wir sogar 500 Besucher. Ich hoffe, dass wir diese Zahl auch im letzten Heimspiel der aktuellen Runde gegen Borussia Düsseldorf, die deutsche Übermannschaft,  erreichen werden.


OA: Wobei der Heimvorteil im Tischtennis wahrscheinlich nicht so eine große Rolle spielt wie beim Handball oder Fußball?  Während der Ballwechsel sollte absolute Ruhe im Publikum herrschen, um die Konzentration der Athleten nicht zu stören.....
Grothe: Das kann man so nicht sagen. Natürlich geht es nicht zu wie beim Handball oder Fußball, aber zwischen den Ballwechseln geht es richtig rund und die  Spieler werden lautstark angefeuert. Da wackelt die Bude - gehen Sie mal zu einem Spiel in die SCHWALBE arena. 

  
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