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Mindestlohn-Gesetz bedroht Nachwuchsförderung

Red; 13. Jan 2015, 17:59 Uhr
Bild: VfL Gummersbach --- Jörg Lützelberger ist Leiter der Gummersbacher Handball-Akademie.
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Mindestlohn-Gesetz bedroht Nachwuchsförderung

Red; 13. Jan 2015, 17:59 Uhr
Gummersbach – Jörg Lützelberger, Leiter der Handball-Akademie, warnt vor den Folgen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Der Leiter der Gummersbacher Handball-Akademie, Jörg Lützelberger, hat vor einem Rückschlag der positiven Aufbauarbeit für junge Handballspitzensportler durch das seit dem 1. Januar geltende  Mindestlohn-Gesetz gewarnt. „Es wäre sehr schade, wenn das System mit A-Trainern, herausragenden Trainingsmöglichkeiten, Unterbringung und Versorgung dadurch an Qualität verlieren würde, weil die Budgets durch Gehälter so viel stärker aufgebraucht werden. Genauso schade wäre es, wenn das Konzept mit einer eigenen zweiten Männermannschaft für die Klubs überhaupt nicht weiter finanzierbar bleibt“, erklärte Lützelberger.

Das Gesetz erschwere die Arbeit extrem „und ich glaube, dass es so nicht funktionieren wird“.   Er gehe davon aus, dass alle Vereine im Leistungsbereich prüfen würden, wie sie vertragliche Umgestaltungen vornehmen könnten, um den Nachwuchsspielern den Status eines Azubis geben zu können. Dies sei von Vereinsseite aus aber alles andere als erstrebenswert.

Mit der Nachwuchsförderung des VfL Gummersbach zeigte sich Lützelberger sehr zufrieden. Der Verein investiere viel Geld in seinen Nachwuchs, den Großteil in die Qualität der Ausbildung und damit in erster Linie in die Qualität der Trainer. „Junge Talente können bei anderen Klubs sicher den einen oder anderen Euro mehr verdienen, wir wollen aber die jungen Spieler unter dem Stichwort „Duale Karriere” ganzheitlich fördern und fordern“, so der Akademieleiter. Einerseits werde auf höchstem Niveau die Handballer-Ausbildung forciert, andererseits Wert auf Berufsausbildung oder Studium gelegt. Im Handballbereich stehe die individuelle Entwicklung über den Erfolgen einzelner Mannschaften, die man lediglich als Ergebnisse guter Arbeit betrachte.


Lützelberger war überzeugt, dass einige Akteure das Zeug dazu hätten, große Ziele anzusteuern. So gäben Sebastian Schöneseiffen oder Simon Lubberich zu Hoffnungen Anlass. „Marcel Timm, unser größtes Talent, ist übrigens gebürtiger Oberberger. Als Spieler des Jahrgangs 98 spielt er beim DHB bereits mit den ´96ern zusammen“, so Lützelberger. Alle diese Spieler werde man noch stärker an den VfL binden und über das duale System weiter fördern. Über die 3. Liga sollten sie dann allmählich an die Bundesliga herangeführt werden. Doch die Förderung benötige bei diesen dreien wie bei anderen Talenten Zeit und viel Training.

 
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