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Fortuna schlägt den Zweitligisten ein Schnippchen

jlo; 11. Jan 2015, 22:55 Uhr
Bilder: Michael Gauger, Oliver Müller (1, 5-7), --- Viele Tore und gelungene Spielzüge - Die sechs Teilnehmerteams wussten zu überzeugen.
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Fortuna schlägt den Zweitligisten ein Schnippchen

jlo; 11. Jan 2015, 22:55 Uhr
Gummersbach - Drittligist Fortuna Köln gewinnt den 2. Sparhandy-Cup in Gummersbach - Souveräner 6:3-Finalerfolg gegen den FC St. Pauli - FSV Frankfurt belegt den dritten Platz (AKTUALISIERT).
Von Jürgen Lorenz

Was für eine Stimmung! Obwohl noch ein paar Plätze der 4.000 Zuschauer fassenden SCHWALBE arena frei blieben, waren die anwesenden Gäste absolut begeistert. Aus der 2. Bundesliga reisten der FSV Frankfurt und  der Kult-Club  FC St. Pauli nach Gummersbach und verliehen der Veranstaltung ebenso einen hohen sportlichen Stellenwert wie der Drittligist Fortuna Köln. Aus der Regionalliga gaben die Mannschaften von Rot-Weiß Oberhausen und  Sportfreunde Siegen ihre Visitenkarte ab. Die Siegerländer hatten zudem die größte Fangemeinde im Schlepptau. Komplettiert wurde das Teilnehmerfeld vom Mittelrheinligisten FC Bergheim, dem Heimatverein von Schirmherr Lukas Podolski.




[Der Oberberger Markus Hayer spielt für die Sportfreunde Siegen, verzichtete aber auf einen Einsatz, weil er sich vor zwei Jahren bei einem Hallenturnier schwer verletzte.]

In der Vorrunde der Gruppe A war für den Underdog aus Bergheim aber bereits Endstation. Der letztjährige Turnierdritte konnte nicht an seinen Erfolg bei der Premiere 2014 anknüpfen und schied mit null Punkten frühzeitig aus. Als Gruppenerster setzten sich die Frankfurter durch, die in beiden Vorrundenpartien als souveräner Sieger vom Feld gingen. Die Rot-Weißen aus Oberhausen sicherten sich das zweite Halbfinalticket. In der Gruppe B blieb die Fortuna aus Köln ohne Punktverlust. Das Team aus der Südstadt zog durch Erfolge gegen Siegen (2:0) und den FC St. Pauli (6:3) ins Semifinale ein.  Die Kultkicker aus dem hohen Norden  komplettierten allerdings als Tabellenzweiter das Feld der letzten Vier. Für die Sportfreunde aus Siegen blieb trotz vieler lauter „Siegerland“-Anfeuerungsrufe der mitgereisten Fans nur der letzte Tabellenplatz.


[Dominik Jolk aus dem Fußballkreis Berg fungierte als einer von drei Schiedsrichtern.]

Im ersten Halbfinale kam es schließlich zum Aufeinandertreffen der beiden Vertreter aus der 2. Bundesliga. Die Teams von Frankfurt und St. Pauli lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Letztlich entschied Tim Pahl  bereits im ersten Durchgang die Partie durch den Treffer zum 1:0-Endstand. Die Schützlinge des FSV-Trainers Benno Möhlmann konnten selbst eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Kyoung Rok Choi nicht zu einem Treffer nutzen. Sogar in Überzahl war der Sieger des gestrigen Frankfurt-Cups am Ende chancenlos. Im zweiten Halbfinale machten die Mannschaften von Fortuna Köln und Rot-Weiß Oberhausen den zweiten Endspielteilnehmer aus. Beide Teams kämpften um jeden Grashalm und lieferten sich einen heißen Fight. Ercan Aydogmus brachte die Fortuna zwar im ersten Durchgang in Führung, aber David Jansen sorgte in der zweiten Hälfte für den Ausgleich. Lediglich zwei Sekunden vor dem Schlusspfiff sicherte Aydogmus den Kölnern mit seinem zweiten Treffer nach 2014 die neuerliche Finalteilnahme.


[Riesenjubel bei der Mannschaft von Fortuna Köln.]

Im Neunmeterschießen um Platz drei holte sich der FSV Frankfurt dank zweier gehaltener Neunmeter von Torhüter Sören Pirson den Bronzerang. Im Finale kreuzten sich dann erneut die Wege des FC St. Pauli und von Fortuna Köln. In der Vorrunde waren die Domstädter noch mit einem deutlichen 6:3-Erfolg von der Platte gegangen. Und auch im Endspiel war die Fortuna nicht zu schlagen. Gegen den klassenhöheren Gegner gaben sie sich keine Blöße und fegten die Hamburger mit dem gleichen Ergebnis wie in der Vorrunde vom Platz.

Vor einem Jahr war man im Finale an Arminia Bielefeld gescheitert. Doch diesmal passte einfach alles. „Letztes Jahr sind wir Zweiter geworden. Deswegen waren wir dieses Jahr einfach dran“, brachte es Kölns Angreifer Ercan Aydodmus, der sich zusammen mit Frankfurts Marcel Kaffenberger mit vier Treffern zudem die Torjägerkanone sicherte, auf den Punkt. Per Publikumsvotum bekam der Kölner am Ende den Pokal überreicht.  Aydogmus (2), Dennis Engelmann, Marko Stojanovic, Cauly Oliveira-Souza und Markus Pazurek brachten den Erfolg, bei drei Gegentreffern durch Finn Tiedemann, André Startsev und Maurice Litka, unter Dach und Fach. Den Siegerpokal gab es aus den Händen der Wahl-Hamburgerin Fernando Brandao, die eingestand, eine Pauli-Anhängerin zu sein.




Ergebnisse

Gruppe A
FC Bergheim 2000 – FSV Frankfurt 3:7
Rot-Weiß Oberhausen – FC Bergheim 2000 2:0
FSV Frankfurt – Rot-Weiß Oberhausen 5:3

1. FSV Frankfurt 12:6 Tore 6 Punkte
2. Rot-Weiß Oberhausen 5:5 Tore 3 Punkte
3. FC Bergheim 2000 3:9 Tore 0 Punkte

Gruppe B
Sportfreunde Siegen – FC St. Pauli 3:7
Fortuna Köln – Sportfreunde Siegen 2:0
FC St. Pauli – Fortuna Köln 3:6

1. Fortuna Köln 8:3 Tore 6 Punkte
2. FC St. Pauli 10:9 Tore 3 Punkte
3. Sportfreunde Siegen 3:9 Tore 0 Punkte

Halbfinale
FSV Frankfurt – FC St. Pauli 0:1
Fortuna Köln – Rot-Weiß Oberhausen 2:1

Neunmeterschießen um Platz drei
FSV Frankfurt – Rot-Weiß Oberhausen 2:1

Finale
FC St. Pauli – Fortuna Köln 3:6




Stimmen zum Turnier

Markus Hayer (Sportfreunde Siegen): Der Angreifer aus dem Bergischen  hatte sich vor zwei Jahren in der Halle eine schwere Knieverletzung zugezogen und meidet diese seitdem. „Wir haben jede Menge junge Spieler, die heiß darauf sind, in so einer Atmosphäre zu spielen. Für die ist das ein echtes Highlight“, so der Gummersbacher, der zusammen mit den meisten Stammkräften am heutigen Morgen eine Trainingseinheit absolviert hat und die Partien nur von der Tribüne aus verfolgte. „Die Veranstaltung ist aber super organisiert und mit dem Prominentenspiel auch noch eine echt runde Sache“,  wollte sich Hayer neben dem Sportlichen auch den Showteil nicht entgehen lassen. 

Dominik Jolk (Schiedsrichter Blau-Weiß Hand):  "Das ist natürlich auch für uns etwas Besonderes, solche Spiele zu pfeifen“, war der Unparteiische aus dem Fußballkreis Berg vor den Begegnungen doch etwas aufgeregt. „Schließlich pfeift man ja nicht alle Tage Bundesliga-Teams. Und das Fernsehen ist bei unseren sonstigen Spielen auch nicht dabei.“  Jolk hätte zwar auch gerne das Finale gepfiffen, aber da verlor er in einer internen Verlosung nach der Vorrunde gegen seinen Kölner Kollegen Mario Heller. 

[Guido Teichmann  ergatterte einen Platz beim Promi-Spiel.]

Tribünensplitter

- Eine Gedenkminute gab es unmittelbar vor dem Anpfiff der ersten Turnierbegegnung zu Ehren des gestern tödlich verunglückten Fußballprofis vom VfL Wolfsburg, Junior Malanda. Der 20-Jährige verlor bei einem Autounfall sein Leben.

- Mehr als 200 Journalisten haben sich für den Sparhandy-Cup akkreditieren lassen.

- Moderiert wurde das Turnier von Michael Trippel, Stadion-sprecher des 1. FC  Köln, und von RTL-Moderator Dr. Felix Görner.

- Der FVM hatte mit den Schiedsrichtern Dominik Jolk und Sascha Weirich (beide aus dem Fußballkreis Berg), sowie Mario Heller (Kreis Köln) erneut die Beletage des Verbandes nach Gummersbach geschickt. Alle drei treten normalerweise in der Regionalliga an. Sie machten ihre Sache genauso souverän wie der Unparteiische des Prominentenspiels, Ex-FIFA-Referee Bernd Heynemann.

- Guido Teichmann aus Köln-Hürth gewann bei einer Verlosung den einen noch freien Platz im Prominententeam von Reiner Calmund.
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