Archiv

FV Wiehl wildert erfolgreich in der Nachbarschaft

lo; 20. Dec 2014, 21:10 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Der FV Wiehl ist Premierensieger des Heiner-Weiß-Cups.
ARCHIV

FV Wiehl wildert erfolgreich in der Nachbarschaft

lo; 20. Dec 2014, 21:10 Uhr
Nümbrecht - Landesligist gewinnt den 1. Heiner-Weiß-Cup des SSV Homburg-Nümbrecht - 4:1-Finalerfolg gegen Deutz - Drabenderhöhe auf Platz vier - Veranstalter zieht positives Resümee.
Der 1. Heiner-Weiß-Cup des SSV Homburg-Nümbrecht ist Geschichte  und hat im FV Wiehl einen verdienten Sieger gefunden. Der Landesligist aus der Nachbarstadt im Homburger Ländchen blieb ungeschlagen und zeigte speziell in den Finalpartien starke Vorstellungen. Das Endspiel gewann der FV gegen die Spvg. Deutz aus der Bezirksliga. Markus Wagner und Max Jeschonnek hatten die Wiehler schnell mit 2:0 in Führung gebracht, ehe ein Doppelschlag von Kevin Derksen und Jeschonnek die Gäste aus Köln frühzeitig auf die Bretter schickte. Der Ehrentreffer durch Sebastian Kaumanns kam zu spät. Die Mannschaft durfte sich über die stolze Siegprämie von 1.000 € freuen, den Deutzern blieben immerhin 750 €. „Wir haben es locker angehen lassen, weil wir eigentlich keine Hallenmannschaft sind. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Die Jungs haben befreit aufgespielt und sind auch ruhig geblieben, wenn wir mal in Rückstand geraten sind“, freute sich Co-Trainer Michael Kuhn, der dem in Madrid weilenden Chefcoach Ingo Kippels sogleich ein Siegerfoto per Handy übermittelte. Vize-Kapitän Dominik Knotte machte den Triumph perfekt: Er wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt.   


[Eine Szene aus dem Finale: Hermann Schattner im Duell mit dem Deutzer Torwart Oliver Thoß.]

Auf dem dritten Platz landete der TuS Marialinden, der im Halbfinale gegen Deutz keine Chance hatte. Beim 5:1 trafen David Knauf (3) und Kevin Arndt (2), während für den TuS lediglich Niklas Franken erfolgreich war. In einem spannungsgeladenen „kleinen“ Finale gegen den BV 09 Drabenderhöhe, der zuvor im Stadtderby gegen Wiehl mit 1:4 den Kürzeren gezogen hatte (Tore: Salih Tatar/Hermann Schattner, Dominik Knotte, Markus Wagner, Markus Möller), egalisierten Dennis Jaschok und Marco Caputo einen 0:2-Rückstand, bevor der Marialindener Johannes Becker zum 2:3 traf. In Unterzahl - Drabenderhöhes Keeper Sebastian Korioth verbüßte eine Zeitstrafe - erzielte Tatar mit einem abgefälschten Freistoß den Ausgleich. Im Neunmeterschießen hatte der Landesligist das bessere Ende für sich. „Ich bin trotzdem zufrieden, denn ehrlich gesagt bin ich nicht davon ausgegangen, dass wir ins Halbfinale kommen. Die Mannschaft hat gegen Wiehl und im Spiel um Platz drei ihre besten Leistungen abgerufen“, resümierte BV 09-Trainer Jan Kordt. Für Platz vier gab es 250 €, während Marialinden 500 € unter den Weihnachtsbaum gelegt bekam.


[Im "kleinen" Finale gewann Marialinden gegen den BV 09 Drabenderhöhe mit Toni Skarica.]

Die drei anderen oberbergischen Vertreter mussten nach der Vorrunde die Segel streichen. Ganz bitter war das Ausscheiden für den heimischen SSV. Wiehl war in der Gruppe A sicher durch, die Nümbrechter kämpften gegen den punktgleichen Ligarivalen Deutz um den zweiten Platz. Im Wettschießen legten die Schützlinge von Trainer Maik Alzer mit einem 6:1 gegen die Sportfreunde Troisdorf (Landesliga) vor, doch der ärgste Verfolger in der Meisterschaft zog dank eines 7:1 gegen Landesliga-Spitzenreiter TV Herkenrath, der lediglich eine Rumpftruppe an den Start schickte und keinen einzigen Punkt verbuchte, noch vorbei. Alzer konnte es verschmerzen: „Als Gastgeber so knapp auszuscheiden, ist natürlich schade. Aber keinen Vorwurf an meine Jungs. Sie haben guten Fußball gespielt.“ Im Titelrennen hat der SSV derzeit sechs Punkte Vorsprung auf Deutz – das dürfte Alzer wichtiger sein.  





[Salih Tatar (BV 09 Drabenderhöhe) war der erfolgreichste Torschütze, Dominik Knotte (FV Wiehl) wurde zum besten Spieler gewählt und Oliver Thoß war nach Meinung der Turnierleitung der stärkste Schlussmann (v.l.).]

Der SV Frielingsdorf scheiterte ebenfalls hauchdünn und ärgerte sich über ein umstrittenes Tor, das Drabenderhöhe im direkten Duell den Ausgleich brachte. „Das waren gleich zwei Fehlentscheidungen. Erst wurde der Ball vom Torwart über die Mittellinie geworfen und in der Szene vor dem 2:2 hätte es keine Ecke geben dürfen“, grämte sich SVF-Trainer Ralph Köhler, der den Auftritt seiner jungen Auswahl lobte. „Sie hat sich gut verkauft.“ Im engen Rennen um den zweiten Platz hätte der TuS Homburg-Bröltal der lachende Dritte werden können, allerdings reichte es im letzten Gruppenspiel gegen Germania Windeck (Mittelrheinliga) nur zu einem Remis. Das 3:3 durch Bastian Sellau ließ ausgerechnet die Drabenderhöher jubeln, da sie im Vergleich zu Frielingsdorf das etwas bessere Torverhältnis besaßen. Der THB wurde in Ermangelung eines Trainers von Sphetim Ajdari und Frank Sellau betreut, ein neuer Übungsleiter ist nach dem Rücktritt von Timo Morano bislang nicht in Sicht. Sellau: „Wir haben gut gespielt, aber viele Chancen vergeben und individuelle Fehler gemacht. Wir hätten weiterkommen können.“


[Der ehemalige Nümbrechter Max Lomnitz (vorne) war mit der Spvg. Porz am Start.]

Insgesamt 34 Partien wurden in knapp fünf Stunden durchgeführt, dank der beiden Hallen der GWN-Arena. Nach Angaben der Organisatoren wurden im Verlauf des Tages etwa 700 Besucher gezählt. „Das war für die erste Veranstaltung sehr gut“, zog Markus Lang von der Turnierleitung ein positives Resümee. „Wir haben Fußball auf gutem Niveau gesehen. Da war kein Gebolze oder Getrete dabei. Es hat Spaß gemacht, zuzuschauen. Das haben auch viele Zuschauer gesagt.“ Sowohl Markus als auch dessen Bruder Roger, seines Zeichens 1. Vorsitzender des SSV, sprachen von „einem vollen Erfolg“ und dankten Hauptsponsor Heiner Weiß GmbH, den anderen mehr als 30 Werbepartnern sowie den unzähligen fleißigen Helfern, ohne deren Engagement ein Turnier dieser Größenordnung nicht hätte bewältigt werden können. „Die Vorbereitung hat einige schlaflose Nächte gekostet“, meinte Markus Lang augenzwinkernd.  

Dass die Lose für eine Tombola nicht wie geplant an der Eintrittskasse, sondern erst später verteilt wurden, war das einzige Malheur. Mit dem 19. Dezember 2015 steht der Termin für die zweite Auflage des Heiner-Weiß-Cups übrigens schon fest.          

Bester Torschütze: Salih Tatar (9 Treffer, BV 09 Drabenderhöhe)
Bester Torwart: Oliver Thoß (Spvg. Deutz)
Bester Spieler: Dominik Knotte (FV Wiehl)
Fairste Mannschaft: TV Herkenrath



[Die Fans des TuS Marialinden machten ordentlich Stimmung.]

Ergebnisse

Gruppe A
Deutz – Porz 2:0
Nümbrecht – Wiehl 2:3
Herkenrath – Troisdorf 3:5
Porz – Nümbrecht 2:3
Troisdorf – Deutz 0:3
Wiehl – Herkenrath 3:1
Porz – Troisdorf 5:0
Herkenrath – Nümbrecht 4:6
Deutz – Wiehl 2:3
Herkenrath – Porz 1:2
Wiehl – Troisdorf 2:2
Nümbrecht – Deutz 2:2
Porz – Wiehl 0:3
Troisdorf – Nümbrecht 1:6
Deutz – Herkenrath 7:1

1. FV Wiehl 14:7 Tore, 13 Punkte
2. Spvg. Deutz 16:6 T., 10 P.
3. SSV Homburg-Nümbrecht 19:12 T., 10 P.
4. Spvg. Porz 9:9 T, 6 P.
5. Sportfreunde Troisdorf 8:19 T., 4 P.
6.  TV Herkenrath 10:21 T., 0 P.



[Drabenderhöhes Ersel Akdogan (li.) setzt sich gegen Hüseyin Samurkas vom TuS Homburg-Bröltal durch.]

Gruppe B
Windeck – Frielingsdorf 2:2
Marialinden – Drabenderhöhe 1:1
Bröltal – Bergisch Gladbach II 3:2
Frielingsdorf – Marialinden 0:2
Bergisch Gladbach II – Windeck 4:3
Drabenderhöhe – Bröltal 2:2
Frielingsdorf – Bergisch Gladbach II 3:0
Bröltal – Marialinden 1:3
Windeck – Drabenderhöhe 2:0
Bröltal – Frielingsdorf 2:2
Drabenderhöhe – Bergisch Gladbach II 5:0
Marialinden – Windeck 3:1
Frielingsdorf – Drabenderhöhe 2:2
Bergisch Gladbach II – Marialinden 0:5
Windeck – Bröltal 3:3

1. TuS Marialinden 14:3 T., 13 P.
2. BV 09 Drabenderhöhe 10:7 T., 6 P.
3. SV Frielingsdorf 9:8 T., 6 P.
4. TuS Homburg-Bröltal 11:12 T., 6 P.
5. Germania Windeck 11:12 T., 5 P.
6. SV Bergisch Gladbach 09 II 6:19 T., 3 P.  

Halbfinale
Wiehl – Drabenderhöhe 4:1
Marialinden – Deutz 1:5

Spiel um Platz drei
Drabenderhöhe – Marialinden 5:6 (3:3) nach Neunmeterschießen

Finale
Wiehl – Deutz 4:1
  
WERBUNG