Gummersbach – Caslav Dincic tritt einen Tag nach dem Remis im Derby in Nümbrecht zurück – Begründung sind die schwachen Schiedsrichterleistungen im Handballverband Mittelrhein - 'Sportsbar Lutter' präsentiert die Oberliga.

„Ich habe keine Lust mehr auf die hiesigen Schiedsrichter“, ließ Caslav Dincic seinem Frust freien Lauf. Der Trainer des TuS Derschlag teilte seinem Verein heute Mittag seinen Rücktritt mit genau dieser Begründung mit. Damit ist er nach Helge Janeck der zweite Trainer binnen einer Woche, der sein Amt im Oberbergischen von sich aus zur  Verfügung stellt. Bereits gestern Abend hatte Dincic massive Kritik an den Unparteiischen des Oberligaderbys in Nümbrecht geübt. „Ich wurde von Lemme/Ulrich in der Champions League gepfiffen, hatte mit ihnen trotz meiner Art nie Probleme und muss dann hier so etwas erleben“, spricht er den meisten Referees jegliche Kommunikationsfähigkeiten ab. Besonders übel stoße ihm zudem auf, dass er von 13 Spielen der Hinrunde in sechs Spielen zwei Gespanne gehabt habe, die ihn jedes Mal enttäuschten. Darunter auch die beiden Unparteiischen von gestern Abend.
 

„Ich weiß nicht, ob der Schiedsrichterwart Carsten Thiele das mit Absicht macht, aber ich habe als ehemaliger Nationaltrainer auf so etwas einfach keine Lust mehr. Das ist nicht mein Niveau“, hätte der ehemalige Nationaltrainer gerne mit seinem Team und dem Verein weitergearbeitet. Mittlerweile habe er auch körperliche Probleme bekommen. „Hier muss man nur ein Wort sagen und kassiert sofort eine Strafe“, war es um seinen Blutdruck zuletzt während der Spiele schlecht bestellt. 



Beim TuS Derschlag löste die Nachricht verständlicherweise ein kleines Erdbeben aus. Abteilungsleiter Oliver Meyer reagierte fassungslos, konnte seinen Trainer aber auch verstehen. „Jeder kann seit Wochen die schlechten Schiedsrichterleistungen bei unseren Spielen beobachten. Die Mannschaft hat so etwas einfach nicht verdient“, sah auch Meyer nicht nur in Nümbrecht mehrere Benachteiligungen seines Teams. Wer Dincics Nachfolger werden soll, will der Verein, der eine starke Hinrunde abgelegt hat, über die Weihnachtspause klären. „Es ist mehr als schade so einen engagierten Trainer zu verlieren. Wir hatten, auch hinsichtlich unserer Jugendförderung, große Pläne für die Zukunft. Wenn man dann jemanden auf diese Art und Weise verliert, kann man nur ‚Respekt‘ an die hiesigen Schiedsrichter sagen“, urteilte Meyer abschließend.