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„Werden noch mehr tun müssen, um die Hinrunde zu bestätigen“

lo; 10. Dec 2014, 14:00 Uhr
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„Werden noch mehr tun müssen, um die Hinrunde zu bestätigen“

lo; 10. Dec 2014, 14:00 Uhr
Nümbrecht - Der SSV Homburg-Nümbrecht geht als ungeschlagener Bezirksliga-Herbstmeister in die Winterpause - OA sprach mit Coach Maik Alzer über eine fast optimal verlaufene Hinrunde und die Aussichten fürs neue Jahr.
Vor der Saison hatte Maik Alzer eine zurückhaltende Prognose abgegeben: Platz vier bis sieben wurde vom Coach des SSV Homburg-Nümbrecht angepeilt, die Favoritenrolle schrieb er den Klubs aus Schlebusch, Deutz und Leverkusen zu. Doch seine Mannschaft konnte den Rückenwind von der starken Rückrunde der Spielzeit 2012/2013 (30 Punkte aus 15 Spielen) nutzen und lieferte ein grandioses Halbjahr ab. Die Nümbrechter haben als einziges Team keine Niederlage einstecken müssen (13 Siege, zwei Unentschieden), kassierten lediglich elf Gegentreffer und stellen die zweittorhungrigste Offensive der Staffel. Mit 41 Zählern rangiert Nümbrecht unangefochten auf dem ersten Platz, die ersten Verfolger haben bereits einen Rückstand von sechs beziehungsweise neun Punkten.



„Für uns ist es fast optimal gelaufen. Ich bin stolz auf die Mannschaft, aber wir haben noch nichts erreicht. Darauf müssen wir uns auch vom Kopf her einstellen.“ Bei aller Hochstimmung im eigenen Lager tut der Trainer gut daran, auf die Euphoriebremse zu treten. Denn bekanntermaßen besitzt der Gewinn der Herbstmeisterschaft keine Aussagekraft über das Abschneiden in der Endabrechung. Der SV Schlebusch kann ein Liedchen davon singen, nachdem er in der Vorsaison aufgrund einer schwachen Rückserie auf einen Nichtaufstiegsplatz abrutschte. Vor zwei Jahren ging der SSV selbst als Spitzenreiter in die Winterpause - und musste sich zum Schluss mit den fünften Rang begnügen. „Wir sind noch lange nicht am Ziel“, bekräftigt der Trainer. „Wichtig ist, dass wir weiterhin von Verletzungen verschont bleiben und eine gute Vorbereitung absolvieren, damit wir für die Rückrunde gerüstet sind.“

Die Mannschaft hinterlässt zum jetzigen Zeitpunkt einen höchst gefestigten und homogenen Eindruck. Die „Twin Towers“ in der Defensivzentrale, Michel Hock und Sebastian Ghofranifar, sind wegen ihrer körperlichen Präsenz und Kopfballstärke kaum zu überwinden. Die Außenverteidiger machen die Flanken dicht und schalten sich immer wieder mit nach vorne ein. Dahinter steht mit Dennis Kulisch ein verlässlicher Keeper, der den Nümbrechtern unter anderem den Sieg in Lindenthal-Hohenlind festhielt. In absoluter Topform präsentiert sich Julian Schwarz. Er übernimmt im Mittelfeld nicht nur den Abräumdienst, sondern initiiert auch viele Angriffe. Zudem ist er mit zehn Toren der treffsicherste Spieler.

Für die kreativen Momente sind Marvin Jungjohann und Christian Rüttgers zuständig. Sie gehören zu den Top-Vorlagengebern der Liga, nicht zuletzt ihre Standardsituationen sorgen für Dauergefahr in den gegnerischen Strafräumen. Auf den offensiven Außenbahnen kann Alzer nach Herzenslust variieren. Im Sturmzentrum fungiert Dennis Lepperhoff als Vollstrecker und reißt dank der Tatsache, dass er häufig zwei Gegenspieler bindet, Lücken für die Nebenleute. Der SSV konnte sogar den Verlust von Kapitän Sebastian Schwarz kompensieren, den es aus Studiengründen nach Berlin verschlug. „Wir sind in der Breite sehr gut aufgestellt und können jederzeit nachlegen. Jeder Spieler hat seinen Beitrag geleistet“, weiß Alzer um die mannschaftliche Geschlossenheit. „Die Jungs sind ein verschworener Haufen und haben einen super Charakter.“             

Im Sommer hatte der Trainer mit seinen Schützlingen intensiv am Defensivverhalten gearbeitet, 50 Gegentreffer in der abgelaufenen Serie boten Anlass zum Handeln. „Die Hauptaufgabe war, uns im Spiel gegen den Ball zu verbessern. Das ist uns sehr gut gelungen.“ Ein weiteres Plus ist die durch die anhaltenden Erfolge erlangte Selbstsicherheit. Lediglich gegen Heiligenhaus reichte es zu einem Remis, die anderen Spitzenspiele wurden allesamt gewonnen. Man darf gespannt sein, ob die Nümbrechter in der Rolle des Gejagten ähnlich nervenstark bleiben wie im bisherigen Saisonverlauf. „Jeder Gegner wird gegen uns topmotiviert sein und versuchen, uns zu schlagen. Wir werden noch mehr tun müssen, um die Hinrunde zu bestätigen.“  Dabei mithelfen sollen die Winter-Neuzugänge Devy Diallo (Belgien) und Thorsten Köster (VfR Marienhagen), Abgänge sind nicht zu verzeichnen.  
  
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