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Wiehler Chancenwucher wird bestraft

lo; 7. Dec 2014, 18:29 Uhr
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Wiehler Chancenwucher wird bestraft

lo; 7. Dec 2014, 18:29 Uhr
Oberberg - FV fehlt in Oberpleis die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor - TuS geht im Derby unter und mit Krisenstimmung in die Winterpause - THB hält bei Morano-Abschied lange mit (AKTUALISIERT).
TuS Oberpleis - FV Wiehl 2:1 (1:0).

Bittere Pleite für den FV Wiehl, der in Oberpleis drauf und dran war, den sechsten Saisonsieg einzufahren. Doch die schwache Torausbeute und einige strittige Schiedsrichterentscheidungen verhinderten den Erfolg. „Das war eine unserer besten Saisonleistungen. Wir waren dem Gegner in allen Belangen überlegen. Leider haben wir vor dem Tor fast immer die falsche Entscheidung getroffen. Das war der simple Knackpunkt des Spiels“, resümierte Coach Ingo Kippels. Max Jeschonnek und Luca Dwertmann (13., 16.) verbuchten die ersten Einschussgelegenheiten, ab der 27. Minute wurde es vogelwild: Markus Wagner zielte knapp vorbei, der Torwart zeigte bei Versuchen von Hermann Schattner und Christian Prinz seine Klasse. Zwischenzeitlich mussten die Hausherren nach einem missglückten Rettungsversuch auf der Torlinie retten. Kurz darauf zeigte TuS-Angreifer Tim Miebach, wie man vor dem gegnerischen Kasten effektiv agiert. Der bis dahin abgemeldete Kapitän stellte den Spielverlauf mit dem 1:0 auf den Kopf. „Bis auf zwei Standardsituationen und diese Chance hatte Oberpleis in der ersten Halbzeit nichts“, so Kippels.

Kurz vor und nach dem Seitenwechsel sorgte der Unparteiische Unmut. Zunächst verwarnte er Jonathan Noß nach einem harmlosen Zweikampf mit Gelb, dann verweigerte er den Gästen einen Elfmeter, nachdem Max Jeschonnek im Strafraum gelegt worden war (46.). „Das Gespann war eines der schwächsten in diesem Jahr“, sagte Kippels über das Schiri-Trio. In der 58. Minute leistete sich Noß ein taktisches Foulspiel, die Ampelkarte war die Konsequenz. Kippels stellte nach der Hinausstellung des Kapitäns auf eine Dreierkette um und trotz Unterzahl hatte man den TuS „im Schwitzkasten“, wie der Übungsleiter betonte. Dominik Knotte besorgte mit einem trockenen Schuss aus 16 Metern den hochverdienten Ausgleich. Die Wiehler blieben in Risikolaune, der Mut wäre beinahe mit dem 1:2 durch Prinz, der um Zentimeter am Ball vorbeirutschte, belohnt worden (84.). Doch wenig später gab’s die kalte Dusche, als der FV zu weit aufgerückt war und Vinzent Stöcker der Siegtreffer gelang. Kippels: „Oberpleis war abgezockter vor dem Tor. Das hat den Unterschied ausgemacht.“             

Tore
1:0 Tim Miebach (38.), 1:1 Dominik Knotte (69.), 2:1 Vinzent Stöcker (86.).

Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen Wiehls Jonathan Noß (58. wiederholtes Foulspiel)

FV Wiehl
Lukas Hoffmann; Kevin Derksen, Jonathan Noß, Dominik Knotte, Waldemar Kilb, Hermann Schattner, Jan-Malte Hartwig (89. Tristan Schneider), Max Jeschonnek, Christian Prinz, Markus Wagner (86. Markus Möller), Luca Dwertmann (63. Salvatore Ragusa).



TuS Lindlar – TuS Marialinden 0:4 (0:2).

Das Team von Trainer Raimund Kiuzauskas kassierte die fünfte Pleite in Serie und zeigte eine Leistung, die weder den Ansprüchen eines Derbys noch der Spielklasse genügte. Der Coach war extrem ernüchtert. „Wenn ich sehe, welche Gegentore wie zurzeit bekommen, muss ich mir die Frage stellen, ob die Mannschaft mir überhaupt noch zuhört“, stoßen die Anweisungen des Übungsleiters offenbar auf taube Ohren. „Wir befinden uns in einer Situation, der sich jeder stellen muss. Nicht nur die Spieler, sondern auch der Trainer. Ich mache das seit 25 Jahren und bin noch nie auf eine solche Art und Weise von einer Mannschaft im Stich gelassen worden. Ich hoffe jetzt auf ein Feedback von den Spielern“, bergen die nächsten Wochen im TuS-Lager auf jeden Fall noch einiges an Gesprächsbedarf. Die Geschichte des Lokalduells ist schnell erzählt: David Förster, der kurz vor der Halbzeit nach einem Foul verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, verpasste den möglichen Führungstreffer, weil der Marialindener Keeper glänzend reagierte (4.).

Danach stellten sich die gewohnten Fehler ein: Vor dem 0:1 mangelte es bei einem Eckstoß an der nötigen Präsenz, der ehemalige Frielingsdorfer Johannes Kisseler netzte ein. Auch der zweite Treffer ging auf das Konto eines Ex-SVF-Kickers: Diesmal traf Dennis Lüdenbach. Lindlar war nicht in der Lage, eine Antwort auf den frühen Doppelschlag zu geben, auch nicht, als in der Kabine der „Reset-Knopf“ (Kiuzauskas) betätigt wurde. Marcel Besgen, der zum ersten Mal in dieser Spielzeit zwischen den Pfosten stand, unterlief ein Riesenpatzer, indem er Marialindens Andre Peters anschoss und der Abpraller über die Linie trudelte. Das 0:4 war etwas für die Statistikbücher. „Ich hatte nie das Gefühl, dass ein Ruck durch die Mannschaft geht“, stellte Kiuzauskas fest. Ein ganz bitteres Comeback feierte Luca Jansen, der wegen Muskelverletzungen monatelang auf Eis lag. Nach wenigen Minuten zog er sich ohne Fremdeinwirkung eine Knieverletzung zu. 

Tore
0:1 Johannes Kisseler (10.), 0:2 Dennis Lüdenbach (20.), 0:3 André Peters (52.), 0:4 Tim Weinrich (66.).

TuS Lindlar
Marcel Besgen; Justin Ebert, Timo Diehl, Severin Brochhaus, Luca Jansen (10. Faruk Tokay), Tobias Mibis, Martin Reif, Daniel Jung, Dominic Spitali, David Förster (43. Marc Bruch), Simon Voßkämper.


TuS Homburg-Bröltal – TV Herkenrath 0:3 (0:0).

Als „komische Situation“ hatte es Timo Morano bezeichnet, trotz seines am Anfang der Woche bekanntgewordenen Rücktritts als Trainer des TuS Homburg-Bröltal noch einmal an der Seitenlinie zu stehen. Zwar endete die Partie gegen den Spitzenreiter erwartungsgemäß mit einer Niederlage, doch einen Großteil der 90 Minuten konnte Morano sogar genießen. „Ich kann der Mannschaft zum wiederholten Male nur ein Riesenkompliment machen“, sagte der scheidende Trainer. Bis zur 65. Minute hielt sich das abgeschlagene Schlusslicht schadlos, ehe die Gäste von einem Stellungsfehler in der Hintermannschaft profitierten und die Führung markierten. Torwart Pascal Rüsche hatte den ersten Schuss geklärt, war beim zweiten Versuch jedoch machtlos. „Danach haben wir aufgemacht und Herkenrath hat noch zwei Tore erzielt. Dennoch löst dieses Ergebnis bei mir keinen großen Schmerz aus. Die Jungs haben sich gut verkauft.“   

Beim Stande von 0:1 verweigerte der Unparteiische den Hausherren einen Elfmeter, wie Morano erklärte. „Bastian Sellau wurde im Strafraum mit beiden Händen umgestoßen. Der Schiri hat weiterlaufen lassen.“ Die Bröltaler verabschiedeten sich mit Anstand in die Winterpause, in deren Verlauf es jede Menge zu tun gibt. Ein neuer Trainer muss her und diesem das Kunststück gelingen, die Mannschaft in Anbetracht der praktisch aussichtslosen sportlichen Lage auf Kurs zu halten und den Neustart zu meistern. Moranos Aufgabe wird das nicht mehr sein. „Ich hätte gerne weitergemacht, wenn die Rahmenbedingungen passen würden. Ich bin jemand, der perspektivisch arbeiten will, egal ob in der Verbands-, Landes- oder Bezirksliga. Das erschien mir hier nicht mehr möglich.“ Mit etwaigen Angeboten möchte er sich erst nach Weihnachten beschäftigen. „Ich wünsche dem THB alles erdenklich Gute und hoffe, dass der Verein die Kurve bekommt.“             

Tore
0:1 (65.), 0:2 (77.), 0:3 (88.).

TuS Homburg-Bröltal
Pascal Rüsche; Eduard Kelm, Alexander Tomm, Bastian von Ameln, Jeton Canolli (77. Tino Schippers), Tobias Wiebe, Kerem Kargin, Nick Pawlik (81. Stefan Gietz), Dennis Kuczka, Bastian Sellau, Patrick Nyassa.
  
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