Archiv

Longerich holt TVB auf den Boden der Tatsachen

pn; 16. Nov 2014, 23:00 Uhr
ARCHIV

Longerich holt TVB auf den Boden der Tatsachen

pn; 16. Nov 2014, 23:00 Uhr
Oberberg - Bergneustadt verliert das Spitzenspiel beim LSC - HSG mit Kantersieg in Nippes - Nümbrecht besiegt das Schlusslicht souverän - TVO erkämpft sich Heimsieg. TVS enttäuschend - CVJM überrascht (AKTUALISIERT)
Longericher SC II – TV Bergneustadt 28:24 (14:10).

„Vielleicht war das ein Schuss vor den Bug zur rechten Zeit. In dieser Liga bekommen wir nichts geschenkt“, versuchte TVB-Coach Ralph Weinheimer die Niederlage seines Teams im Spitzenspiel einzuordnen. „Wir haben lange nicht mehr verloren und das ist wirklich kein schönes Gefühl“, verpasste es Bergneustadt sich bereits früh in der Saison ein stattliches Punktepolster aufzubauen, denn auch der TuS Rheindorf verlor am gestrigen Abend. Die Gäste erwischten nicht ihren besten Tag, agierten im Angriff viel zu statisch, ohne Tempo und verstrickten sich gegen die starke 3:2:1-Defensive des LSC viel zu sehr in Einzelaktionen.

„Der Spielwitz der letzten Woche war überhaupt nicht vorhanden“, so Weinheimer. Zu spüren bekam dies insbesondere Kreisläufer Stephan Kakuschki, der von der Longericher Deckung fast völlig aus dem Spiel genommen wurde. Beim 19:14 sahen die Gastgeber bereits wie der sichere Sieger aus, doch ein Zwischenspurt ließ den TVB zum 21:21 ausgleichen. Bei eigenem Ballbesitz hatten die Gäste sogar die Chance zur Führung, doch letztlich gewann das bessere Team verdient. „Kippen wir zu diesem Zeitpunkt das Spiel, wäre vielleicht mehr möglich gewesen, aber Handball ist kein Konkunktiv“, hofft Weinheimer, dass sein Team die nötigen Lehren aus der Niederlage zieht und gemerkt hat, dass der Aufstieg kein Selbstläufer wird.

Bergneustadt: Mathias Kakuschki (13/8), Timo Bay (5), Holger Magdzack (4), Marcel Neese (1), Thomas Voss (1).



SSV Nümbrecht II – Leichlinger TV II 38:30 (17:11).

Nicht schlecht staunten die Handballer des SSV Nümbrecht als beim Tabellenletzten aus Leichlingen nicht nur erneut der ehemalige Derschlager Maik Pallach auflief, sondern mit Bastian Munkel auch ein weiterer Spieler aus dem Drittligakader des LTV. Auch Björn Aust sollte im zweiten Durchgang sein Comeback für die Gäste geben. „Das hat gerade bei meiner etwas jüngeren Generation zunächst für Respekt gesorgt“, sah der nach wie vor gesperrte SSV-Coach Patrick Seebaum, der von Jörg Weber auf der Bank vertreten wurde, eine durch vorsichtiges Abtasten geprägte Anfangsphase. Doch nach dem 1:2 (9.) legte sein Team den Respekt auch ab und spielte genauso konsequent wie vergangene Woche in Köln. Angeführt vom überragenden Marcel Samel sowie einem gut aufgelegten Sven Achenbach stand der Sieger bereits zur Pause quasi fest. „Im zweiten Durchgang haben wir etwas zu viele Gegentore zugelassen, aber vielleicht sollte ich auf der Tribüne sitzen bleiben, wenn es immer so gut läuft“, schmunzelte Seebaum nach dem Abpfiff der guten Schiedsrichter.

Nümbrecht: Marcel Samel (14/3), Marcus Schwemke, Mario Jatzke (je 6), Markus Meister (4), Markus Bitzer (3), Gunnar Jürges, Janik Lang (je 2), Lucas Söntgerath (1).


TK Nippes – HSG Marienheide/Müllenbach 23:34 (8:17).


„Das war ein Spiel zum Genießen, in dem ich mit meiner Mannschaft mal richtig arbeiten konnte“, verlebte HSG-Coach Eduard Debnar einen äußerst ruhigen Abend. Grund zum Aufregen hatte er allerdings auch keinen. Aus einer bombensicheren Deckung zog die HSG den Gastgebern bereits in den Anfangsminuten den Zahn. „Die Jungs haben wirklich alles zu 100 Prozent umgesetzt“, freute sich der Coach weiter. Und selbst wenn die TK-Werfer doch eine Lücke fanden, stand dann immer noch Daniel Winkelmann im Gehäuse, der am Ende auf 24 Paraden, darunter vier Siebenmeter kam. Die daraus resultierenden Gegenstöße verwerten die Doppeldörfler souverän. Im Gefühl des sicheren Sieges schaltete die HSG nach dem Seitenwechsel dann aber auch zwei Gänge runter und ließ die Defensivarbeit durchaus schleifen. „Das kann man bei diesem Spielstand aber durchaus verzeihen“, wollte Debnar kein Haar in der Suppe suchen.


Marienheide/Müllenbach: Marco Krause (14/3), Till Wegermann, Justin Beinlich (je 5), Christian Daase (4), Pasqualino Gallina, Norman Krause, Lutz Lichtinghagen, Thilo Rein, Phillip Gienczek, Yannik Knabe (je 1).
  

TV Oberbantenberg – MTV Köln II 21:19 (7:11).

Ein Wechselbad der Gefühle erlebte TVO-Trainer Dirk Heppe gegen die Verbandsligareserve des MTV Köln. Gerade im ersten Durchgang verzweifelte sein Team reihenweise am starken Defensivblock der Gäste und dem mehr als gut aufgelegten Robert Bremen-Evers im MTV-Gehäuse. „Wir hatten erhebliche Probleme, Druck aus der zweiten Reihe aufzubauen“, fasste Heppe den verdienten Halbzeitrückstand zusammen. Doch nach dem Seitenwechsel sollte der TVO sich erheblich steigern. Angeführt vom gut aufgelegten Manuel Kreter fiel nach einer Viertelstunde der 13:13-Ausgleich. Gerade in der Defensive ließen die Gastgeber nun kaum etwas zu, nahmen Kölns Topshooter fast völlig aus der Partie und stellten den Spielverlauf über 14:13 zum 16:13 (50.) auf den Kopf. In der Schlussphase sollte der Sieg nicht mehr in Gefahr geraten. „Ich war selbst ein wenig überrascht, mit welcher Coolness die Jungs nachher aufgetreten sind“, freute sich Heppe über die nächsten Zähler.

Oberbantenberg: Manuel Kreter (8), Robin Ziegler (4/3),Tobias Wohlfromm, Thomas Wieschalla (je 3), Lucas Sievers (2), Marcel Baier (1).
  

SC Fortuna Köln – CVJM Oberwiehl II 29:31 (15:18).

Mit einer faustdicken Überraschung endete die Reise der Oberwiehler Reserve in die Kölner Südstadt. Auch ohne Nils Hühn, dafür aber mit Bastian Schneider im Kader, entführten die Gäste beide Zähler und verhinderten so den Absturz auf einen Abstiegsrang. „Das war kämpferisch allererste Sahne“, lobte dementsprechend Trainer Rolf Schuster seine Spieler. Der CVJM begann furios und führte nach 20 Minuten bereits mit sieben Toren. Vor allem Bastian Schneider war kaum zu halten auf der Mitte. Erst nachdem die Gastgeber ihn in Manndeckung nahmen, stotterte der CVJM-Motor. Nach dem Seitenwechsel kippte die Partie sogar zum 22:20 (40.), doch dank eines stark aufgelegten David Wilkes im Gehäuse und einer offensiven 4:2-Deckung ließ sich Oberwiehl nicht abschütteln und ging seinerseits mit 28:30 in Führung. Neben Wilkes und Schneider verdiente sich auch Peter Madel ein Sonderlob, der in der Schlussphase zwei wichtige Siebenmeter verwandelte.

Oberwiehl: Jan Bluhm (9), Bastian Schneider (8/1), Peter Madel (6/2), Fynn Bastian (3), Andreas Waldmüller (1), Joshua Grabek (1), Jan Sonka (1), Jonas Schmerberg (1), Daniel Wesseling (1).


Neukirchener TV – TV Strombach II 24:19 (12:7).

Auch die Partie in Neukirchen endete mit einem nicht unbedingt erwarteten Ergebnis. „Wir hatten ein Einstellungsproblem und haben den Gegner einfach unterschätzt“, nahm Arthur Kunkel, der den verhinderten Daniel Dünnebeil auf der Bank vertrat, nach Schlusspfiff kein Blatt vor den Mund. Selbst eine Auszeit nach zehn Minuten weckte seine Spieler nicht aus ihrer Lethargie. Als nach einer Viertelstunde dann auch noch Christian Georgewitsch zu Recht eine rote Karte sah und Neukirchen zum 10:2 (20.) vorlegte, drohten alle Dämme zu brechen. Der NTV nahm nun aber ebenfalls eine Auszeit, die Kunkel endlich zur Neujustierung nutzen konnte. Doch auch den Start in den zweiten Durchgang verschliefen die Gäste völlig. „Wenn man sich über den Ball beschwert, muss man wenigstens in der Abwehr arbeiten“, wechselte sich der eigentlich noch verletzte Kunkel letztlich sogar selbst ein. Zwar verkürzte Strombach über 19:12 auf 20:17, doch eine vierminütige Überzahl ließen die Gäste am Ende sogar ungenutzt. „Diese Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben“, nahm Kunkel lediglich Tom Bonfiglio und Felix Moddemann etwas aus der Kritik heraus.

Strombach: Tom Bonfiglio (7/3), Felix Moddemann (5), Arthur Kunkel (3), Dawid Golluch, Nico Blech (je 2).



Ergebnisse und Tabelle
  
WERBUNG