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Strombach zaubert Teppich aus dem Hut

pn; 2. Nov 2014, 17:45 Uhr
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Strombach zaubert Teppich aus dem Hut

pn; 2. Nov 2014, 17:45 Uhr
Oberberg - Die Strombacher verschenken aber auch mit dem ehemaligen VfL-Profi einen Zähler gegen Bonn - Derschlag wacht erst nach der Pause auf - Nümbrecht verliert deutlich - 'Sportsbar Lutter' präsentiert die Oberliga. (AKTUALISIERT)
TV Strombach – TSV Bonn rrh. 22:22 (13:14).


[Archivbild: Robin Teppich lief überraschend für den TVS auf. Der Linksaußen wird aber nicht fest zum Kader gehören.]

Mit mehr als gemischten Gefühlen beschrieb TVS-Trainer Maik Thiele das Aufsteigerduell zwischen dem TV Strombach und der TSV Bonn rrh. Auf der einen Seite ärgerte er sich maßlos über einen weggeworfenen Punkt, auf der anderen Seite mussten seine Strombacher am Ende froh sein, diesen einen Zähler überhaupt mitgenommen zu haben. Dabei hatte er vor dem Anpfiff noch ein Ass aus dem Ärmel geschüttelt. Nicht wenige Zuschauer rieben sich verwundert die Augen, als plötzlich der ehemalige Gummersbacher Robin Teppich im Strombacher Trikot auflief. „Das haben wir mit Absicht geheim gehalten, zumal es auch keine Dauerlösung ist“, sprach Thiele lediglich von einem Freundschaftsdienst. Der Linksaußen zeigte sich aber sofort als Verstärkung, so dass die Gastgeber bis zum 12:9 den Ton angaben. Unnötige Fehler sorgten allerdings dafür, dass doch die Gäste mit einer Führung in die Kabine gingen.




Doch nach dem Seitenwechsel waren es weiter die Hausherren, die das Geschehen diktierten. Über 17:14 und 19:16 führte Strombach durchgängig bis zum 22:19 (55.). „Was wir dann an Entscheidungen getroffen haben, war haarsträubend. Diese Fehler machen wir schon die gesamte Saison“, haderte Thiele mit den Schlussminuten, in denen Bonn zunächst auf 22:21 verkürzte und dann in Unterzahl sogar den Ball eroberte. In der letzten Minute kassierte nun zunächst Peter Voiss eine Zeitstrafe nach einem Kopftreffer. Bonn nutzte den fälligen Siebenmeter, schwächte sich gleichzeitig aber auch selbst, weil ein Betreuer für das Fordern einer Roten Karte selbst eine Zeitstrafe bekam. Strombach verschenkte danach abermals den Ball, verteidigte das Remis in den letzten 15 Sekunden aber. „Ohne die Strafe gegen die Bank hätten wir dieses Spiel wahrscheinlich sogar verloren. Vor allem unser Überzahlspiel war eine Katastrophe“, war Thiele letztlich froh über einen Punkt. Die Bestnoten verdienten sich neben Teppich noch Dennis Herrmann und Marek Wrobel.


Strombach: Dominik Heimes (7/2), Robin Teppich (5), Dennis Herrmann (4), Peter Voiss (3), Philip Schmitz (2/1), Jan Höfer (1).




TV Birkesdorf – TuS Derschlag 22:25 (13:7).

Nach dem blauen Auge in Bonn hat sich der TuS Derschlag nun auch beim TV Birkesdorf das zweite blaue Auge abgeholt. Denn über die erste Hälfte hätte TuS-Trainer Caslav Dincic am liebsten den Mantel des Schweigens gehüllt. Der für sein Temperament bekannte Coach ließ dann aber doch kein gutes Haar am Auftritt der ersten 30 Minuten. „Das war einfach arrogant“, charakterisierte er die Offensivleistung seines Teams, das sich viele Halbchancen nahm und so den BTV-Keeper allmählich warmschoss. Über 4:2 (10.) und 8:5 (20.) sah zur Pause vieles nach einer Sensation aus. „Es war kein Feuer in der Mannschaft zu sehen. Jeder hat sich hinter dem Anderen versteckt“, ließ Dincic ein lautes Donnerwetter in der Kabine folgen.

Am meisten schien sich Gregor Pohl die Worte zu Herzen genommen zu haben. Der Halblinke riss seine Mannschaft mit einer starken Abwehrleistung mit und sorgte für die Derschlager Aufholjagd, die aber erst nach dem 16:11 (40.) beginnen sollte. Vor allem die Umstellung auf eine 4:2-Variante, bei der die starken Halben Antons und Ernst kurz gedeckt wurden, schmeckte den Gastgebern überhaupt nicht. Der Vorsprung schmolz innerhalb von zehn Minuten auf 18:18 (50.) zusammen und auch in der Folge war der Derschlager Lauf nicht mehr aufzuhalten. „Wir haben nachher einfach Tor um Tor erzielt. Das war eine sehr starke zweite Hälfte“, wollte dann auch der kritikfreudige Dincic kein Haar mehr in der Suppe suchen.

Derschlag: Gregor Pohl (6/2), Aleandré Brüning (6/1), Jonas Bergerhoff, Lukas Bader , Vladislav Vesselinov (je 3), Norman Scholz (2), Marko Curcic (2/1).


SSV Nümbrecht – HSG Rheinbach 21:28 (10:12).

Die HSG Rheinbach-Wormersdorf bleibt so etwas wie der Angstgegner des SSV Nümbrecht. Bereits unter der Woche hatte SSV-Coach Helge Janeck die Hoffnung geäußert, endlich den mittlerweile jahrelang anhaltenden Negativlauf gegen das Team von Dietmar Schwolow durchbrechen zu können. Doch auch im x-ten Anlauf sollte es für die Südkreisler nicht klappen. Bereits die Anfangsphase gehörte den Gästen, die sich auch von einer kurzen Deckung gegen Topshooter Mike Ribbe nicht beirren ließen. Bis zum 4:9 dauerte es, ehe die Gastgeber endlich in die Partie fanden. Philip Winkler begann nun seinen Kasten langsam aber sicher zu vernageln, so dass seine Vorderleute über den Kampf wieder den Anschluss fanden.

Nach dem Seitenwechsel gelang Nümbrecht sogar der 12:12-Ausgleich, doch zu mehr sollte es nicht reichen. „In dieser Phase haben wir viel zu viele Chancen liegen lassen“, haderte Janeck mit seiner Offensive. Rheinbach zeigte sich dagegen kaltschnäuziger und zog wieder auf 12:16 davon. „Da fehlte uns einfach die Qualität, um reagieren zu können“, analysierte Janeck weiter. Zwar war Ribbe weitestgehend abgemeldet, doch seine Nebenleute nutzten die vorhandenen Freiräume und zogen Tor um Tor davon. „Rheinbach hat clever seine individuellen Stärken ausgespielt. Ohne einen phantastischen Philip Winkler hätten wir wohl gar keine Chance gehabt“, gratulierten der SSV-Coach den Gästen zum verdienten Sieg.

Nümbrecht: Stefan Ufer (5/2), Kevin Schieferecker, Harry Roth (je 3), Daniel Funk (3/1), Mirco Gröbner (2), Arthur Gartung, Ilja Schattner, Mario Weissner, Lukas Hemmersbach, Johannes Urbach (je 1).
  



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