Gummersbach – Studenten der Fachhochschule Köln planen ein Studentenwohnheim in Modulbauweise in Gummersbach – Zwar ist hier kein Neubau geplant, der Entwurf könnte dennoch an anderer Stelle in die Tat umgesetzt werden.

Wer könnte besser ein Studentenwohnheim planen, als Studenten? Getreu dieses Prinzips haben sich 16 Masterstudenten der Fachhochschule Köln, Campus Gummersbach (FH), das Ziel gesetzt, innerhalb von fünf Monaten ein Wohnheim in Modulbauweise zu entwerfen. Das Projekt ist Teil ihres Studiengangs „Produktdesign und Prozessentwicklung“, ein interdisziplinäres Angebot der Hochschule mit direktem Praxisbezug. Absolventen aus den Bereichen Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen und Design arbeiten dabei gemeinsam an Fragestellungen aus der Industrie. Den derzeitigen Erstsemestern dient ein Grundstück der Stadt Gummersbach gegenüber dem Campus als Planungsvorgabe. Dort ist zwar kein neues Wohnheim geplant, der Entwurf könnte aber Grundlage für Neubauten an anderen Hochschulstandorten sein.


Trotzdem begleitet Ulrich Stücker, Erster Beigeordneter und Baudezernent der Stadt Gummersbach, das Projekt mit großem Interesse. „Von mir aus könnte es gar nicht genug studentisches Leben in der Innenstadt geben. Und wer soll sonst so innovativ und locker an eine solche Aufgabe herangehen, wenn nicht die Studenten“, so Stücker, von dem die Gruppe auch schon eine Einführung in das Baurecht erhielt. Ihre Aufgabe ist es nun, eine Balance zwischen den Wünschen der Studenten und der Machbarkeit zu finden. „Das Wohnheim muss attraktiv, aber für die Studenten bezahlbar sein. Das muss dann in Zusammenhang mit dem Baurecht und der technischen Machbarkeit gebracht werden“, erläuterte Prof. Dr. Thomas Münster, Studiengangsmanager „Produktdesign und Prozessentwicklung, den Anspruch des Projekts.

Industriepartner des Projekts ist die ALHO Gruppe mit Stammsitz in Morsbach, einer der führenden Hersteller im Bereich der modularen Gebäude. Die Gruppe hatte 2001 dafür gesorgt, dass der Unterricht am Moltkegymnasium im Containerdorf an der Lochwiese weitergehen konnte, während die Schule von PCB befreit wurde. Auch auf dem Gummersbacher Campus findet sich bereits ein ALHO-Gebäude: ein Pavillon als Mensa-Erweiterung. „Wir brauchen immer wieder Nachwuchskräfte, darum sind wir an der Zusammenarbeit mit der FH sehr interessiert“, erklärte Diplom-Ingenieur Architekt Michael Lauer, Vertriebsleiter Nord der ALHO Systembau. Auch er setzte auf die Kreativität und Innovation der jungen Leute. „Ideal wäre natürlich, wenn wir später einen Investor finden“, zeigte er eine Möglichkeit auf, wie das Studienprojekt tatsächlich Wirklichkeit werden könnte.