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VfR wacht zu spät auf - HSV neuer Titelträger

jlo,lo; 3. Oct 2014, 19:44 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- In der ersten Halbzeit gab es kaum ein Durchkommen für den VfR; hier wird Daniel Buchmüller gebremst.
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VfR wacht zu spät auf - HSV neuer Titelträger

jlo,lo; 3. Oct 2014, 19:44 Uhr
Oberberg - Wipperfürth verliert das Kreispokalfinale gegen Heiligenhaus - Herkenrath sichert sich durch einen Erfolg gegen Wiehl das letzte Ticket für den FVM-Cup - Biesfeld holt Titel bei den Frauen (AKTUALISIERT).
Bei Kaiserwetter gingen die Pokalendspiele in Untereschbach absolut reibungslos über die Bühne. Über den gesamten Tag verteilt, waren etwa 600 Zuschauer vor Ort. „Den Sonnenschein hat der gesamte Vorstand bestellt“, scherzte Kreis-Fußballchef Rolf Müller, der dem TuS Untereschbach für die Ausrichtung dankte. „Wir waren mit dem Ablauf sehr zufrieden. Der Verein hat sich als Ausrichter hundertprozentig bewährt“, so Müller, der zwei neue Titelträger ehren durfte. Bei den Herren sicherte sich der Heiligenhauser SV den begehrten "Pott" (Der Liveticker zum Nachlesen). Das Frauenfinale gewann Blau-Weiß Biesfeld nach einem Krimi gegen den Mittelrheinliga-Konkurrenten 1. FFC Bergisch Gladbach – zum dritten Mal in Folge hatten die Teams den Pokalsieg ausgefochten. Nach zwei Triumphen für Gladbach behielt diesmal Biesfeld die Oberhand. Die beiden Finalisten strichen Prämien über 450 € beziehungsweise 275 € ein.         



[Rolf Müller gratulierte Wipperfürths Kapitän Franco Lemke zum zweiten Platz.]

Finale Herren

Heiligenhauser SV  - VfR Wipperfürth 2:1 (1:0).

Der Heiligenhauser SV ist neuer Kreispokalsieger und beerbt damit den SV Bergisch Gladbach 09. Das Team von Coach Patrick Knobel, der wegen eines länger geplanten Urlaubs fehlte und von Teammanager Achim Ley vertreten wurde, schlug den VfR Wipperfürth im Duell der Bezirksligisten mit 2:1. Für die Oberberger, die nach 2004 und 2007 zum dritten Mal im Endspiel standen, blieben als kleine Trostpflaster eine Prämie von 275 € sowie einige Kisten Bier, die Pokalsponsor Bitburger spendierte. Die Niederlage des VfR ging in Ordnung, obwohl man sich im zweiten Durchgang steigerte. „Wir sind zu spät aufgewacht“, konstatierte Coach Norbert Scheider.



Der erste Warnschuss von HSV-Akteur Toni Sagurna konnte abgeblockt werden (2.), die nächste Schreckskunde ereilte die Wipperfürther nur eine Minute später, als Tobias Kapellen behandelt werden musste. Der Torwart hatte sich im letzten Ligaspiel eine Oberschenkelzerrung zugezogen und spielte trotzdem von Beginn an. „Wir sind das Risiko eingegangen. Leider hat es nicht funktioniert“, so Scheider. Kapellen war so stark gehandicapt, dass er keine Abstöße ausführen konnte und durch den Strafraum humpelte. Eine Konterchance verpuffte, weil Franco Lemke den nötigen Zug zum Tor vermissen ließ. Sein Schuss aus 17 Metern ging knapp über das Gehäuse (15.).


[Benjamin Butter (re.) bei einer Flugeinlage.]

Heiligenhaus war kombinationssicherer und besaß dadurch die Spielkontrolle. Einen flach geschossenen Freistoß von Sagurna lenkte Kapellen mit einer Glanzparade um den Pfosten (20.). Der VfR bekam in der Vorwärtsbewegung nichts auf die Reihe und sah sich wenig später mit dem 0:1 konfrontiert: Ein Steilpass landete bei Jakob Schöl. In Normalform hätte Kapellen wohl parat gestanden, doch er konnte nicht richtig sprinten. Schöl war schneller an der Kugel und drückte diese über die Linie. Direkt im Anschluss erlöste Scheider seine Nummer eins und wechselte Urgestein Hubert Kowalski ein.

In der Schlussphase der ersten Hälfte hatten die Hansestädter Riesendusel: Zunächst landete eine verunglückte Flanke von David Odenthal auf der Querstange (45.), dann brachte Schöl das Kunststück fertig, aus kürzester Distanz nicht zu treffen (45.+3). Nun ja, solche Fehlschüsse sieht man auch in der Bundesliga. „Wir standen nicht eng genug bei den Gegenspielern und haben die Zweikämpfe nicht gewonnen. Heiligenhaus war viel bissiger“, sagte Scheider.


[Der Heiligenhauser SV sicherte sich den Titel.]

Auch nach Wiederbeginn war der VfR mit Fortuna im Bunde. Ein Lupfer von Roman Halbe befand sich auf dem Weg ins Netz, aber Michael Brandt verhinderte den Einschlag mit einer waghalsigen Rettungsaktion. Dann endlich mal die Wipperfürther: Daniel Buchmüller produzierte die erste ernstzunehmende Prüfung für HSV-Keeper Dustin Bäcker (48.), der zudem eine Lemke-Gelegenheit entschärfte (50.). Auf der Gegenseite war Kowalski gegen einen gewaltigen Kracher von Raul Liesendahl aus 30 Metern Entfernung machtlos – 2:0.

Neue Hoffnung gab der Anschlusstreffer, der nach einfachem Strickmuster fiel: Abschlag Kowalski, Kopfballverlängerung Dennis Grolewski, Franco Lemke hatte richtig spekuliert und war durchgelaufen. In seinem dritten Finalauftritt ließ sich das Tor-Phantom die Chance nicht entgehen. Die Wipperfürther waren nun deutlich präsenter, ein echtes Powerplay konnte man aber nicht aufziehen. Erst eine Minute vor Ultimo lag den VfR-Anhängern der Jubel auf den Lippen, doch Lemke war zu überrascht, dass die Flanke vor seinen Füßen landete, und scheiterte an Bäcker.


[Der Anschlusstreffer durch Franco Lemke.]

„Aufgrund der zweiten Halbzeit wäre die Verlängerung durchaus verdient gewesen. Schade, dass wir uns nicht belohnt haben“, meinte Scheider. In der ersten Runde des FVM-Pokals am kommenden Wochenende hofft der Übungsleiter auf einen Gegner aus den „Top drei“ – sprich Fortuna Köln, Viktoria Köln oder den FC Hennef. Am Dienstag steht das Nachholspiel gegen Lindenthal-Hohenlind auf dem Programm (20 Uhr, Ohler Wiesen). Den heutigen Tag wird man bei einem Grillabend am Vereinsheim ausklingen lassen. Heiligenhaus heimste für den Sieg 450 € ein.                                    
Torschützen
1:0 Jakob Schöl (31.), 2:0 Raul Liesendahl (54.), 2:1 Franco Lemke (59. Dennis Grolewski).

Heiligenhauser SV
Dustin Bäcker, David Odenthal, Markus Klosa, Tim Havermann, Dominik Linder, Dennis Kirchen, Jakob Schöl, Martin Gebauer (65. Simon Hellenbach), Roman Halbe (75. Philipp Strauch), Toni Sagurna, Raul Liesendahl (87. Sören Krämer).

VfR Wipperfürth
Tobias Kapellen (33. Hubert Kowalski); Adrian Grümer, Julian Schmitz, Michael Brandt, Benjamin Butter (78. Nils Ostermann), Tim Kappe (63. Tim Schulte), Daniel Buchmüller, Jan Schmitz, Norman Lemke, Dennis Grolewski, Franco Lemke.



[Bilder: Björn Loos --- Max Jeschonnek war auf Seiten des FV Wiehl ein Aktivposten und erzielte beide Treffer.]

Spiel um Platz drei

FV Wiehl – TV Herkenrath 2:4 (1:2).


Das Spiel um den dritten Platz im Bitburger-Kreispokal fand am heutigen Morgen keinen würdigen Rahmen. Lediglich gerade einmal hundert Schaulustige hatten den Weg zur Platzanlage des TuS Untereschbach gefunden, der in diesem Jahr zusammen mit dem Fußballkreis Berg für die Finalspiele verantwortlich war. Die beiden Landesligisten hatten bereits vor noch nicht einmal zwei Wochen im Ligaspielbetrieb die Klingen gekreuzt und trafen heute im kleinen Finale erneut aufeinander. Von Beginn war die Verunsicherung der Wiehler, die die damalige 0:1-Niederlage unbedingt wettmachen wollten, zu spüren. In den ersten 25 Minuten versuchten sie das allerdings ohne Plan und  Ziel. Ganz anders der TVH. Die Mannschaft von Trainer Michael Hornig ging vom Anpfiff weg aggressiver und zielstrebiger ans Werk. Die 2:0-Führung durch Martin Sgraja und Tim Weyers war zu dem Zeitpunkt durchaus verdient., Torhüter Arthur Kampka bei beiden Treffern machtlos.


[Ball und Gegner hatten die Wiehler nicht zu jeder Zeit im Blick.]

Erst danach hatten sich die FV-Kicker besser auf den Gegner eingestellt und so langsam griffen die einstudierten Mechanismen und Abläufe. Der Anschlusstreffer durch Max Jeschonnek war noch einmal eine zusätzliche Initialzündung. Nachdem er einmal an der vielbeinigen TVH-Abwehr hängen geblieben war und mit dem Nachschuss in Schlussmann Kasprzik seinen Meister fand, fand das Spielgerät dann aber doch im dritten Versuch sein Ziel. Dieses Glück sollte den Wiehlern dann aber bis zur Halbzeitpause fehlen. Denn gleich drei glasklare Chancen ließ das Team von Ingo Kippels ungenutzt liegen. Erst war Kasprzik bei einem herrlichen Kopfball von Markus Wagner zur Stelle, den er aus dem Winkel fischte. Nach der daraus resultierenden Ecke setzte Jeschonnek den Ball per Kopf  an die Latte. Kurz vor der Pause vergab Christian Prinz, als er nach einem Freistoß von Jeschonnek den Ball weit über das Tor drosch. Im Gegenzug konnte sich dann noch einmal Kampka gegen Weyer auszeichnen.


Nach dem Pause bot sich den Zuschauern das gleiche Bild wie zu Spielbeginn. Herkenrath war wacher und nutzte die Anfangsviertelstunde, um die Partie zu entscheiden. Marvin Wesenberg und Oliver Lanwer machten mit ihren Treffern den Weg  zur ersten Runde im FVM-Pokal frei. Wiehl kam danach einfach nicht mehr richtig in Schwung und musste sich mit nur noch einem zweiten Treffer begnügen. Max Jeschonnek, der auffälligste Wiehler, verwandelte einen an ihm selbst verursachten Foulelfmeter sicher zum 2:4-Endstand. In der Nachspielzeit verpassten Markus Möller (90.) und Jeschonnek (90.+2) noch die Chance auf eine Verlängerung.


[Jeschonneks Elfmetertor kam für Wiehl zu spät.]

„Die Situation war nach dem 1:3 natürlich schwierig“, nahm Ingo Kippels seine junge Truppe nach der Niederlage in Schutz. „Aus dem heutigen 17-Mann-Kader sind elf unter 20 Jahren. Da fehlt dann einfach die Erfahrung, die so eine Mannschaft wie Herkenrath bei so einem Kader natürlich hat, um die Partie noch einmal entscheidend zu drehen.“ Insgesamt befinde sich das Team aber nach wie vor auf einem guten Weg, betont Kippels. „Für uns geht die Welt durch diese Niederlage nicht unter.“ Für die Mannschaftskasse gab es immerhin 75 €. Der Gegner aus Herkenrath darf sich neben der Qualifikation für den FVM-Pokal noch über 200 € Prämie freuen.


Torschützen
0:1 Martin Sgraja (15.), 0:2 Tim Weyers (24.), 1:2 Max Jeschonnek (28.), 1:3 Marvin Wesenberg (52.), 1:4 Oliver Lanwer (57.), 2:4 Max Jeschonnek (77. Foulelfmeter)


FV Wiehl
Arthur Kampka; Jonathan Noß, Dominik Knotte, Kevin Derksen, Max Jeschonnek, Jan Philipp Schoeler (55. Björn Jost), Thorben Riske (68. Marvin Hennecken), Waldemar Kilb, Christian Prinz, Luca Dwertmann (55. Markus Möller), Markus Wagner.


TV Herkenrath
Adam Kasprzik; Dennis Weis (77. David Risse), Patrick Dicke, Moghaddam Panahi (70. Kasra Ghareh Chaee), Oliver Lanwer, Martin Sgraja, Marvin Wesenberg, Hendrik Lieth, Tim Weyers, Daniel Lekscha, Sebastian Schauer (63. Alexander Laven).



[Biesfeld gewann den Titel bei den Frauen.]

Finale Frauen

Blau-Weiß Biesfeld – 1. FFC Bergisch Gladbach 4:3 nach Verlängerung (3:3, 2:1).

Torschützen
0:1 Svenja Stein (36.), 1:1 Carolin Blum (41. Freistoß), 2:1 Carolin Berthold (45.+3). 2:2 Jacqueline Müller (46.), 3:2 Kerstin Stein (64.), 3:3 Annika Breidebach (71.), 4:3 Maria Halbach (115.).
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