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„Ebola ist wie Krieg“

js; 18. Sep 2014, 19:51 Uhr
Bilder: Jessica Schöler --- Honorarkonsul Daniel Dank (v.l.), Dawn Stiefelhagen (Stellvertretende Bürgermeisterin), die liberianische Botschafterin Ethel Davis, Bürgermeister Dr. Gero Karthaus, Tobias Hachenberg (Vorstandsmitglied Malawi Goodlife) und Burgess Nimely (Zweiter Sekretär und Vizekonsul von Liberia).
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„Ebola ist wie Krieg“

js; 18. Sep 2014, 19:51 Uhr
Engelskirchen – Die liberianische Botschafterin Ethel Davis reiste heute nach Engelskirchen, um eine Hilfslieferung von 'Malawi Goodlife' zu begutachten - Bei der Eintragung ins Goldene Buch der Gemeinde, beschrieb sie die dramatischen Zustände in ihrer Heimat.
„Ebola ist wie Krieg. Die Menschen werden getötet, die Wirtschaft kollabiert. Wir befinden uns in einer absoluten Notlage“, beschreibt Ethel Davis, Botschafterin der Republik Liberia, bei der Eintragung ins Goldene Buch der Gemeinde Engelskirchen. Die Botschafterin fand drastische Worte, für die durch Ebola ausgelösten Zustände in ihrem Heimatland.


[Die Botschafterin fand drastische Worte und rief zum Zusammenhalt aller Länder auf.]


Seit dem Ausbruch im Februar dieses Jahres, hat sich das Virus von Guinea aus wie ein Lauffeuer über Westafrika ausgebreitet. Bisher konnte kein Heilmittel gefunden werden, die Linderung einzelner Symptome bleibt die einzige Behandlungs-möglichkeit. Allein in Liberia sind bisher 1.400 Menschen an der Infektionskrankheit gestorben – 82 Ärzte und Pfleger inbegriffen. „Auf 100.000 Menschen kommt ein Doktor. Nun sterben viele unserer besten Ärzte“, so Davis. Diese Statistik zeigt, wieso die Epidemie in Liberia besonders gravierende Folgen hat. 14 Jahre Bürgerkrieg haben Liberia geschwächt, Infrastruktur und Gesellschaft müssen neu strukturiert werden. Das Virus sorgt nun für ein Einbrechen der im Aufbau befindlichen Republik.


„Von Guinea aus kam Ebola zu uns über die Grenze. Man denkt es ist so weit weg, aber es kann jeden treffen. Es könnte sich überall ausbreiten. Die ganze Welt sollte jetzt zusammenkommen und zusammenarbeiten“, so Davis, die um mehr Unterstützung der betroffenen Länder bat.

[Davis und ihre Delegation wurden von Bürgermeister und Stellvertreterin im Rathaus begrüßt.]

Hilfe gab es schon heute. Die Botschafterin war auf Einladung des ortsansässigen Entwicklungshilfswerk „Malawi Goodlife“ von Berlin nach Engelskirchen gereist, um Spendengüter in Augenschein zu nehmen. Der Verein kümmert sich eigentlich um Malawi, aufgrund der desaströsen Situation in Liberia hat man aber auch hier Unterstützung angeboten. Ein Transport mit Krankenhausbetten, Matratzen, Rollstühlen und medizinischen Hilfsmitteln wurde zusammengestellt. Die Güter, die von Aggertalklinik, Sanitätshaus Müller und anderen gespendet wurden, haben einen Wert von 124.750 € und sollen möglichst schnell zum Bestimmungsort verschickt werden.


Davis bedankte sich für die „überwältigende Unterstützung“ und hofft, dass der Kontakt und die Freundschaft zum Verein längerfristigen Bestand haben. Bürgermeister Dr. Gero Karthaus, der die Botschafterin und die liberianische Delegation empfangen hatte, lobte die Arbeit des Hilfswerks: „Malawi Goodlife hatte die wunderbare Idee, Hilfleistungen anzubieten und auf die Situation in Libera zu reagieren. Wir hoffen, dass dieses Engagement auf fruchtbaren Boden fällt.“


  
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