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Elferdrama: Aushilfskeeper Dalboy rettet VfR einen Punkt

lo; 7. Sep 2014, 21:17 Uhr
Bilder: Björn Loos --- Nümbrechts Julian Balthes setzt sich gegen den Wipperfürther Tim Kappe durch.
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Elferdrama: Aushilfskeeper Dalboy rettet VfR einen Punkt

lo; 7. Sep 2014, 21:17 Uhr
Oberberg - Feldspieler pariert Strafstoß in der Nachspielzeit, erste Punktverluste für Nümbrecht - SVF schlägt Schlusslicht Siegburg II - Nach Platzverweis für Jobi war die Gegenwehr des BV 09 gebrochen - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga (AKTUALISIERT).
VfR Wipperfürth - SSV Homburg-Nümbrecht 2:2 (0:1).

DIE Szene des Spieltags ereignete sich in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Tobias Kapellen, zuvor der überragende Mann auf dem Platz, leistete sich im Strafraum ein Foul, was mit einem Elfmeter geahndet wurde. Dass der Schiri dann die Rote Karte zückte, brachte Norbert Scheider auf die Palme. „Es standen noch zwei Leute dahinter. Gelb hätte absolut ausgereicht“, so der VfR-Coach. Da die Hausherren nicht mehr wechseln konnten, schlüpfte Methan Dalboy in die Torwartkluft. Unglaublich: Der gelernte Angreifer fühlte sich im ungewohnten Arbeitsumfeld pudelwohl und parierte den Strafstoß von Sebastian Schwarz mit dem Fuß, obwohl er schon in die andere Ecke unterwegs war.


[Tobias Kapellen stand mehr als einmal im Mittelpunkt.]

Damit retteten die Wipperfürther einen Punkt über die Ziellinie, was nach der ersten Halbzeit wohl niemand mehr für möglich gehalten hätte. „Zur Pause mussten wir mit 4:0 führen“, erklärte SSV-Trainer Maik Alzer. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase, in deren Verlauf die Hausherren geschickt verteidigten, ging es ab der 20. Minute nur noch in eine Richtung: Erst vergab Dennis Kania aus aussichtsreicher Position (22.), dann entschärfte Kapellen zwei Versuche von Christian Rüttgers in grandioser Manier (23./24.). Der VfR taumelte von einer Verlegenheit in die nächste und trug mit Harakiri-Ballverlusten dazu bei, dass Nümbrecht zu weiteren Gelegenheiten kam.


[Marvin Jungjohann (Mitte) gegen Nils Ostermann (li.) und Daniel Buchmüller.]

Kania tauchte alleine vor dem Kasten auf, Kapellen lenkte das Spielgerät mit einer Fußparade ins Toraus (32.). Benjamin Butter warf sich im letzten Moment in einen Schuss von Kilian Seinsche (33.). Die längst überfällige Führung erzielte Mike Großberndt, der einen uneigennützigen Pass von Marvin Jungjpohann nur noch über die Linie drücken musste. Chancen für den VfR in der ersten Halbzeit? Fehlanzeige!  Nach dem Seitenwechsel riss bei den Gästen jedoch der Faden, wie Alzer betonte. „Wir haben eine halbe Stunde lang schlecht gespielt.“         


[Nümbrechts Doppeltorschütze Mike Großberndt (li.) im Duell mit Dennis Grolewski.]

Der Gegner nutzte die Schwächephase und zeigte nun auch im vorderen Bereich Präsenz: Nils Ostermann erzielte den Ausgleich, bevor eine Co-Produktion der Lemke-Brüder – Ecke Norman, Kopfball Franco – sogar das 2:1 brachte. Großberndt konnte egalisieren, scheiterte aber danach zweimal an Kapellen. „Nümbrecht hätte in der ersten Halbzeit den Sack zumachen müssen. Aufgrund der kämpferischen Steigerung ist das Unentschieden aus meiner Sicht nicht unverdient.“ Alzer sprach hingegen von zwei verlorenen Punkten. „Wir haben den Sieg leichtfertig verschenkt.“            
Tore
0:1 Mike Großberndt (40. Marvin Jungjohann), 1:1 Nils Ostermann (58.), 2:1 Franco Lemke (76.), 2:2 Mike Großberndt (84. Christian Rüttgers).

Besonderes Vorkommnis
Rot gegen den Wipperfürther Torwart Tobias Kapellen (90.+6 Notbremse/Feldspieler Methan Dalboy rückt ins Tor)
VfR-Torwart Methan Dalboy pariert Foulelfmeter von Sebastian Schwarz (90.+7).  

VfR Wipperfürth
Tobias Kapellen; Adrian Grümer, Julian Schmitz, Benjamin Butter, Tim Kappe, Daniel Buchmüller (90.+2 Jonas Schacherer), Dennis Grolewski, Norman Lemke (90+2 Tim Schulte), Christopher Dreiner (55. Methan Dalboy), Nils Ostermann, Franco Lemke.

SSV Homburg-Nümbrecht
Florian Schneider; Julian Balthes, Alexander Epstein, Michel Hock, Philipp Pulm (71. Sebastian Schwarz), Julian Schwarz, Marvin Jungjohann, Christian Rüttgers, Dennis Kania (71. Jonas Wagner), Kilian Seinsche, Mike Großberndt.
  


[Kilian Seinsche setzt sich Adrian Grümer (li.) und Benjamin Butter durch.]

Siegburger SV  II - SV Frielingsdorf 2:4 (1:2).

Mit der Ausbeute war Trainer Ralph Köhler zufrieden, mit der Darbietung seiner Mannschaft nicht. „Das war unsere bislang schlechteste Saisonleistung. Wir haben das Spiel dank unserer individuellen Klasse entschieden. Tristan Wolf und Stefan Rößler waren vorne gut drauf“, merkte er an. Die Siegburger Reserve, die bis dato alle Partien verloren hat, wollte die Gäste früh stören und zu Fehlern zwingen. Das ging jedoch daneben: In Folge einer zunächst abgewehrten Ecke stand Tristan Wolf goldrichtig und besorgte die Führung. Der Torschütze hätte erhöhen können, war aber völlig überrascht, dass er frei zum Abschluss kam. Der Schuss landete hinter dem Gehäuse (22.). Der überraschende Ausgleich fiel nach einem Patzer von Timo Braun. Der Torwart unterlief eine Flanke, Felix Sauerbier wollte klären, schoss allerdings Gianluca Fliegner an, von dessen Körper die Kugel über die Linie trudelte.        

„Danach haben wir zu ängstlich agiert“, schilderte Köhler. Braun bügelte seinen Fauxpas beim 1:1 wieder aus (37.), ehe Frielingsdorf nach einem Konter zum 1:2 traf. Das Tor war zu diesem Zeitpunkt glücklich. Die Hausherren egalisierten abermals, weil Yannick Ullrich mit einem unnötigen Foul einen Elfmeter verursachte. Doch die Frielingsdorfer konnten sich auf ihre Konterstärke verlassen. Jeweils eingeleitet von Abwehrchef Markus Ubl, wurde der Erfolg mit zwei blitzsauber herausgespielten Angriffen unter Dach und Fach gebracht. „Siegburg hatte nach dem Ausgleich keine Chance mehr“, erklärte Köhler. Mit sieben Zählern nach vier Partien liegt der SVF absolut im Soll.         

Tore
0:1 Tristan Wolf (11. Stefan Rößler), 1:1 Gianluca Fliegner (28. Eigentor), 1:2 Tristan Wolf (43. Stefan Rößler), 2:2 (54. Foulelfmeter), 2:3 Stefan Rößler (61. Tristan Wolf), 2:4 Simon Kahm (90 Tristan Wolf).

SV Frielingsdorf
Timo Braun; Gianluca Fliegner, Markus Ubl, Yannick Ullrich, Jonas Hardenbicker, Simon Kahm (90. Marvin Müller), Rudi Giebler, Felix Sauerbier (69. Sascha Ullrich), Tristan Wolf, Tim Geisler (82. Tim Menzel), Stefan Rößler.


BV 09 Drabenderhöhe – Spvg. Deutz 05 0:3 (0:0).

Ausgerechnet Alex Jobi avancierte zum Unglückraben: Der eingewechselte Ex-Kapitän des BV 09 Drabenderhöhe wusste sich in der 72. Minute nur noch mit einem Handspiel zu behelfen, um ein Tor der Gäste zu verhindern. Die Konsequenz: Rot und Elfmeter, den die Deutzer zum 0:1 nutzten. „Alex hat vorher bei der 2. Mannschaft gespielt. Ich hatte ihn wegen der kurzfristigen Ausfälle gebeten, bei uns auszuhelfen“, so Coach Jan Kordt zur Reaktivierung Jobis. Nach dem Treffer war die Gegenwehr bei den ausgepumpten Gastgebern gebrochen, der Titelaspirant legte noch zweimal nach. Dennoch war Kordt mit der Leistung seiner Rumpftruppe zufrieden: „Es standen drei, vier Leute auf dem Platz, die gar nicht oder kaum trainieren konnten. Die Jungs haben alles gegeben und Wiedergutmachung für das 2:8 in Nümbrecht betrieben.“

Drabenderhöhe hätte den Favoriten sogar richtig ärgern können, wenn die vereinzelten Konter konsequenter ausgespielt worden wären. „Da haben wir zu hektisch agiert“, meinte Kordt. Die beste Chance ließ Salih Tatar aus (18.). Kurz nach seiner Einwechslung war auch Jobi nicht mit dem Glück im Bunde (63.). „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Das Ergebnis entspricht nicht dem Spielverlauf. Es war trotzdem eine nicht unverdiente Niederlage“, resümierte Kordt und fügte an: „Wir müssen unsere Punkte woanders holen.“ Nächste Woche kehren mit Ali und Baris Tokgöz sowie Igor Bola wichtige Stützen zurück.       

Tore
0:1 (73.), 0.2 (82.), 0:3 (90.+2).

Besonderes Vorkommnis
Rot gegen den Drabenderhöher Alex Jobi (72. absichtliches Handspiel).

BV 09 Drabenderhöhe
Sebastian Korioth; Christian Heim, Alexander Lisun, Ersel Akdogan, Dietmar Maier, Tolga Samut, Nico Palausch (60. Alex Jobi), Pantaleo Stomeo, Dennis Jaschok, Marius Reinelt (36. Toni Skarica), Salih Tatar.
  
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