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Arndt will den Platz in der „Wundertüte“ behalten

lo; 24. Aug 2014, 10:39 Uhr
Bilder: Björn Loos.
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Arndt will den Platz in der „Wundertüte“ behalten

lo; 24. Aug 2014, 10:39 Uhr
Wiehl - Für die U17 des FV Wiehl geht es auch im dritten Mittelrheinliga-Jahr ausschließlich um den Klassenerhalt - Boris Arndt tritt die Nachfolge von Trainer Volker Poggel an.
Neben der U19 ist auch die U17 des FV Wiehl weiterhin in der höchsten Verbandsspielkasse vertreten. Während die A-Junioren aufgrund einer starken Rückrunde frühzeitig in sichere Gefilde schipperten, mussten die Jüngeren bis zum Schluss zittern. In der ausgesprochen ausgeglichenen Klasse war mehr als die Hälfte der Mannschaften gefährdet. Erst nach dem 1:0-Sieg gegen Fortuna Köln am vorletzten Spieltag stand fest, dass der FV nicht mehr auf einen direkten Abstiegsplatz zurückfallen kann. Zwar verlor man die abschließende Partie bei Meister Viktoria Köln mit 0:7, doch die Pleite war die schönste Niederlage der Saison. Da die Konkurrenz in den Parallelspielen nicht punkten konnte, behielten die Wiehler den siebten Platz, der den Ligaverbleib auf direktem Wege garantierte.

Kommen und Gehen

Der bisherige Trainer Volker Poggel hat sich verabschiedet, fortan kümmern sich Boris Arndt und Philipp Schneider, die zuvor die U15 betreuten, um die sportlichen Belange. Da der Jugendvorstand keinen externen Nachfolger fand beziehungsweise die Wunschkandidaten absagten, gab’s die interne Lösung. Arndt übernahm die „tolle und spannende Aufgabe. Wir wollten mit Volker Poggel langfristig zusammenarbeiten, aber er hatte uns bereits im Winter mitgeteilt, dass er nach der Saison aus beruflichen und privaten Gründen aufhören will.“ Mit Niklas Bock wurde ein neuer Torwart verpflichtet, Cihan Ocak reaktiviert. Justin Hammelrath kommt vom Ligakonkurrenten SV Bergisch Gladbach 09.

„Er wollte unbedingt nach Wiehl wechseln. Menschlich passt er sehr gut rein. Leider ist er zurzeit verletzt“, so Arndt, der mit Jan-Luca Krämer (FC Hennef), Jan Germann und Sinan Karweina (beide 1. FC Köln U16) drei Leistungsträger ziehen lassen musste. „Jan-Luca ist ein toller Fußballer und wäre eine große Stütze für uns gewesen. Er wohnt in Windeck und fährt mit der Bahn nur zehn Minuten bis zum Trainingsplatz nach Hennef“, erläutert Arndt den Grund für Krämers Abschied. Mittelfeld-Ass Germann und der überragende Goalgetter Karweina versuchen ihr Glück in der Domstadt. „Wir sind stolz darauf, dass sie zum FC gehen, obwohl sie bei uns eine Riesenlücke hinterlassen.“


[Boris Arndt hat die Nachfolge von Volker Poggel angetreten.]

Die Mannschaft

Arndt muss das Kunststück vollbringen, aus den Akteuren des letztjährigen Kaders, den Neuzugängen sowie den Jungs, die aus der U16 und U15 aufgerückt sind, eine homogene Einheit zu formen. „Wir befinden uns mehr oder weniger vor einem Neuanfang“, lässt der Coach durchblicken. Aus dem Plan, ein reines Jahrgangsteam zu bilden, wurde nichts. Insgesamt stehen für die 1. Mannschaft und die U16, die in die Bezirksliga aufgestiegen ist, 40 Kicker zur Verfügung. Die Durchlässigkeit von oben nach unten und umgekehrt ist laut Arndt jederzeit gegeben. „Den Spielern aus dem jüngeren Jahrgang bringt es mehr, wenn sie in der U16 spielen statt bei uns auf der Bank zu sitzen“, betont er. Die Findungsphase ist noch nicht abgeschlossen. „Wir konnten während der Sommerferien selten komplett trainieren, weil viele im Urlaub waren.“

Erst seit anderthalb Wochen kann sich Arndt einen vollständigen Überblick verschaffen. Die Zeit bis zum Start ist knapp. Trotz dieser Bremsklötze hat Arndt eine klare Vorstellung davon, wie seine Mannschaft agieren soll: „Wir werden uns nicht hinten reinstellen und mauern, sondern wollen bei eigenem Ballbesitz offensiv spielen.“ Dass diese Herangehensweise Rückschläge provoziert, kalkuliert Arndt mit ein. „Das gehört zum Lernprozess dazu.“ Unter diesem Gesichtspunkt seien auch die Testspiel-Resultate einzuordnen. Drei Erfolgen (SG Betzdorf (U17)/2:1, FC Wiedenest-Othetal (U19)/3:1 und FC Rheinsüd Köln (U17)/4:1) stand ein 0:6-Ausreißer gegen die U17 der Sportfreunde Siegen gegenüber. Arndt: „Dieses Spiel hat gezeigt, dass wir jede Menge Arbeit vor uns haben.“   

Saisonziel

„Es wäre ein Traum, wenn wir den direkten Klassenerhalt schaffen, aber das primäre Ziel lautet, zwei Gegner hinter uns zu lassen. Dafür müssen wir viel investieren“, meint Arndt. Die U16 des 1. FC Köln und den FC Hennef sieht er vorne, „dahinter kommt ein großes Feld von Mannschaften, die sich gegenseitig schlagen können. Die Klasse ist eine Wundertüte.“ Der Verein befindet sich auf dem besten Wege, sich als feste Größe in der Mittelrheinliga zu etablieren. Die A-Jugend spielt im zweiten Jahr ganz oben, die B-Junioren gehen sogar in ihre dritte Spielzeit. Arndt weiß, wie wichtig es ist, diesen Status nicht zu verlieren und Anziehungspunkt für Talente, die später das Gerüst der Seniorenteams bilden sollen, zu bleiben. Arndt: „Wir können mit unserem Gesamtkonzept, der Ausbildung, die wir bieten, und der Spielklasse punkten. Darüber gibt es nur noch die Bundesliga.“



[Das Trainerteam mit den Neuzugängen Justin Hammelrath, Niklas Bock und Cihan Ocak (v.l.).]

Zugänge
Niklas Bock (FC Hennef), Justin Hammelrath (SV Bergisch Gladbach 09), Cihan Ocak (reaktiviert), Paul Jonas Clemens, Tristan Winheller (beide eigene U16) Simon Weber, Tom Hillenbach, Vinzent Stoffel, Justin Arndt, Massimo Miglietta (alle eigene U15)

Abgänge
Jan-Luca Krämer (FC Hennef), Jan Germann, Sinan Karweina (beide 1. FC Köln U16), Jan Peters (eigene U19), Ahmet Suna (eigene U19), Claudius Balthes (eigene U19)

Der Kader

Tor
Felix Arnolds, Niklas Bock

Abwehr
Jannik Halbfas-Alterauge, Lars Quadflieg, Marvin Schnabel, Simon Weber, Tom Hillenbach, Justin Hammelrath

Mittelfeld
Octavian Ciupitu, Maurice Häger, Luca Hüschemenger, Matthias Pfaffenrot, Cihan Ocak, Vinzent Stoffel, Justin Arndt, Massimo Miglietta.

Angriff
Mats Bollmann, Paul Jonas Clemens, Tristan Winheller

Trainer
Boris Arndt

Co-Trainer
Philipp Schneider.
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