Assen/ Nümbrecht – Florian Alt startete am Wochenende als Gastfahrer in der IDM und schnappte sich hier gleich die Pole Position und den Sieg im zweiten Lauf – Teamkollege Lukas Trautmann sicherte sich derweil den Yamaha-Cup.

Von Fabian Nitschmann

Während die Spanische Moto2-Meisterschaft in einer langen Sommerpause steckt, drehte Rennfahrer Florian Alt am vergangenen Wochenende in der IDM kräftig auf. Sein ehemaliger Rennstall Freudenberg Racing aus Sachsen hatte den 18-Jährigen umworben, als Gastfahrer bei der IDM in der Supersport-Klasse an den Start zu gehen. Auf der für Flo66 ungewohnten Yamaha YZF-R6 verlief der kurze Ausflug dann absolut nach Maß.

Bereits am Samstag zeigte der Nümbrechter, dass er seine Leistungen auch auf der unruhigeren Supersport-Maschine auf den Asphalt bringen kann. „Das Supersport-Motorrad ist eigentlich eine Straßenmaschine, die sich jeder kaufen kann. Die Kalex dagegen ist ein Rennmotorrad, ausschließlich gebaut für schnelle Runden. Da ist das Fahrwerk viel härter, steifer und präziser“, erklärt Alt den Hauptunterschied zwischen den beiden Bikes. „Aber das ganze Gewackel ist natürlich auch ein gutes Training.“ Dass er mit den neuen Bedingungen schnell zurecht kam, zeigte er mit der Pole Position im Qualifying am Samstag.



An der Spitze des Fahrerfelds bewegte sich Alt auch während des ersten Laufs am Sonntagmittag vornehmlich. Der Nümbrechter gestaltete das Rennen die meiste Zeit von der Spitze aus und konnte acht Runden lang mit sehr schnellen Zeiten aufwarten. „Dann hat mein Reifen angefangen, sich quasi aufzulösen. Ganze Gummistücke sind rausgerissen und das war einfach zu gefährlich“, erklärte Alt gegenüber Oberberg-Aktuell den auf die starken Leistungen folgenden, plötzlichen Rennabbruch des Nümbrechters.

Deutlich besser lief es dann im zweiten Lauf, der lediglich drei Stunden später stattfand. Bei wechselhaften Wetterbedingungen hielt sich Flo66 stetig im Führungs-Trio mit seinen Konkurrenten Pepijn Bijsterbosch (Niederlande) und Stefan Kerschbaumer (Österreich) auf, ehe er zwei Runden vor Schluss die Kontrolle über das Geschehen übernahm und sich mit einem Angriff genug Zeit rausfahren konnte, um am Ende als Erster über die Ziellinie zu rasen. „Ich habe mir das Rennen lange angeguckt und dann kurz vor Schluss den Hammer fallen lassen. Mit den zwei schnellen Runden konnte ich mir im Ziel eine Sekunde Vorsprung rausfahren“, sagt Alt, der so letztlich zufrieden auf das Wochenende zurückblickt und einen weiteren Gaststart in der IDM in Oschersleben (21. bis 24. August) im Visier hat.

Für das Freudenberg Racing Team verlief das Wochenende in Assen auch außerhalb der Supersport-Klasse mit Starter Florian Alt sehr erfolgreich. Denn Alts Teamkollege Lukas Trautmann konnte im sechsten Lauf des Yamaha-R6-Dunlop-Cup den sechsten Sieg und damit den Gewinn dieser Meisterschaft einfahren.

Für Alt galt es neben dem eigenen Rennen, auch den Moto2-Konkurrenten Jesko Raffin im Auge zu behalten. Der Schweizer, der in Spanien derzeit die Meisterschaft anführt, hatte ebenfalls einen Gaststart in der IDM Supersport geplant, wurde allerdings von 40 Grad Fieber gestoppt. Raffin startete daher nur bei den drei Freien Trainings und beim ersten Qualifying, blieb dabei mit seiner Moto2-Kalex aber immer hinter Alt zurück. „Er ist der Gejagte in Spanien. Dort muss ich ihn schlagen und das ist nicht unmöglich“, so Alt gegenüber dem Fachmagazin Speedweek. Das nächste Rennen in der Spanischen Moto2-Meisterschaft findet am 7. September in Navarra statt.