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VfL lässt große Chance ungenutzt

or; 12. Apr 2014, 00:23 Uhr
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VfL lässt große Chance ungenutzt

or; 12. Apr 2014, 00:23 Uhr
Gummersbach - In einem niveauarmen Spiel verliert Gummersbach mit 31:25 in Wetzlar - 'RPP – Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' präsentiert die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

HSG Wetzlar – VfL Gummersbach 31:25 (12:10).


Eine überflüssige und ärgerliche 31:25-Niederlage kassierte der VfL Gummersbach am Freitagabend bei der HSG Wetzlar. Wieder einmal ließen die Oberberger die Chance sich aus der unmittelbaren Abstiegsregion zu verabschieden liegen. Mit 20:36 bleibt der VfL auf Platz 14 der Bundesliga, Wetzlar hingegen klettert auf den zehnten Rang und hat sich inzwischen aller theoretischen Abstiegssorgen entledigt.


Stellvertretend für den insgesamt blassen und unkonzentrierten Auftritt des VfL soll eine Szene in der vorletzten Minute beschrieben werden. Nach einem Gegentreffer spielt Gummersbach den Ball zur Mitte, Jörg Lützelberger führt diese, offenbar in dem Glauben, dass die Spielzeit abgelaufen sei, direkt aus und schenkt somit einmal mehr den Ballbesitz her. Ähnlich wie in dieser Situation erging es Gummersbach über einen Großteil der Partie: Die Mannschaft agierte unkonzentriert und fahrig.



Dabei hatte vor rund 150 VfL-Fans in der gut gefüllten RITTAL-Arena alles so gut angefangen. Die Deckung mit dem Innenblock Kopco/Schröder stand sicher und auch vorne nutzten die Blau-Weißen ihre Möglichkeiten. Nach einem schnellen 2:0 ging der VfL beim 2:3 (8. Minute) erstmals in Führung. Carsten Lichtlein hielt einen Strafwurf und Santos und Kopco bauten den Vorsprung auf 4:8 (16.) aus. HSG-Trainer Wandschneider hatte genug gesehen und nahm eine Auszeit, die, in Verbindung mit der bereits zweiten Zeitstrafe gegen Michal Kopco, auch Wirkung zeigte. HSG-Kreisläufer Jens Tiedtke, sowie Laudt und Rompf konterten. Nachdem auch Jörg Lützelberger für zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen musste, konnte Wetzlar zum 8:8 (23.) ausgleichen und anschließend sogar in Führung gehen. Der VfL-Angriff agierte in dieser Phase total behäbig und statisch, auf die gegnerische Deckung wurde kein Druck ausgeübt. Daran änderte auch die Einwechslung von Fredrik Larsson und Barna Putics nichts. So konnten die Gastgeber mit einem 12:10 in die Pause gehen.


Nach Wiederanpfiff steigerte sich dann das Spielniveau insofern, als dass zumindest ein wenig schneller gespielt wurde und beide Teams konsequenter den Abschluss suchten. Christoph Schindler und Florian von Gruchalla glichen schnell aus, landeten aber keinen Wirkungstreffer. Wetzlar übernahm jetzt langsam, aber sich das Kommando in der Partie. Tiedtke und Rompf, der den verletzten Nationalspieler Kevin Schmidt bei der HSG gut vertrat, erhöhten wieder auf 14:12 (34.). VfL-Coach Emir Kurtagic wechselte jetzt den Torwart und brachte Matthias Puhle, der allerdings völlig blass blieb. Beim 20:15 (40.) schienen die Mittelhessen auf der Siegerstraße zu sein. Da half auch ein weiterer gehaltener Siebenmeter vom inzwischen wieder eingewechselten Lichtlein und ein Teamtimeout wenig. Der glücklos spielende Putics und Raul Santos brachten Gummersbach noch einmal näher heran, der direkte Anschlusstreffer sollte aber nie gelingen.


In den letzten zehn Minuten verteidigte Wetzlar, trotz einiger Zeitstrafen, eisern die Führung. Über 23:20 (50.) und 26:24 (55.) konnte der VfL nicht mehr ausgleichen und kassierte letztlich eine etwas zu hoch ausfallende 31:25-Niederlage. „Wir hatten hier heute eine gute Chance uns viel Luft im Abstiegskampf zu verschaffen, nach gutem Start konnten wir diese Gelegenheit aber leider nicht nutzen“, trauerte nach Spielende nicht nur Manager Frank Flatten einer großen Möglichkeit zu punkten hinterher.


Einmal mehr ist der VfL aber an seiner eigenen mangelnden Qualität gescheitert. Die Abwehr stand, nach der zweiten Zeitstrafe gegen Kopco, nicht so sattelfest und ließ vor allem einem Jens Tiedtke zu viel Raum. In der Offensive agierten die Blau-Weißen beinahe schon gewohnt uninspiriert. Die linke Rückraumposition war quasi ein Totalausfall, Schindler bemühte sich auf der Mitte um Struktur, verhedderte sich aber immer wieder in Einzelaktionen und auch Mark Bult auf der rechten Seite agierte nur wenig torgefährlich. So steht am Ende eine überflüssige Niederlage gegen einen keineswegs starken Gegner. „Jetzt müssen wir die Punkte in den nächsten Spielen sammeln“, weiß Frank Flatten, dass dem VfL noch mindestens zwei Zähler zum sicheren Klassenerhalt fehlen. Die nächste Partie steht für die Blau-Weißen am 20. April in Berlin an, ehe am 27. April GWD Minden in die Schwalbe-Arena kommt. Spätestens dann wollen Emir Kurtagic und seine Mannen den Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen und eine erneute Zitterpartie zum Saisonende hin vermeiden.


HSG Wetzlar: Tiedtke (7), Rompf (7/3), Bliznac (5), Reichmann (4), Laudt (4), Fäth (2), Harmandic (1) und Tönnesen (1).


VfL Gummersbach: Lichtlein (9 Paraden, davon 2 Siebenmeter), Puhle (keine Parade); Santos (6/1), von Gruchalla (5), Schindler (3), Kopco (3), Bult (3), Putics (2), Lützelberger (2) und Schröder (1).


Zeitstrafen: 5 – 4


Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin).
  



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