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Fußball-Stichtag: Alle Höhen und Tiefen in Marienheide miterlebt

Red; 10. Apr 2014, 00:21 Uhr
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Fußball-Stichtag: Alle Höhen und Tiefen in Marienheide miterlebt

Red; 10. Apr 2014, 00:21 Uhr
Oberberg - Thorsten Lowens, langjähriger Stammspieler beim damaligen Verbandsligisten SSV Marienheide, feiert heute seinen 50. Geburtstag - Ein Porträt von Frank Winkler.
Von Frank Winkler

Thorsten Lowens wurde am 10. April 1964 im westfälischen Castrop-Rauxel (Westfalen) geboren. Schon mit fünf Jahren siedelte die Familie jedoch ins Oberbergische um, wo sich der fußballbegeisterte Thorsten dem SSV Marienheide anschloss. Nach seinem Sprung in den Seniorenbereich wurde Lowens aufgrund seiner Fähigkeiten schnell Stammspieler in der 1. Mannschaft, die in der Bezirksliga Mittelrhein spielte. Lowens begann seine Laufbahn zwar als Stürmer, wurde dann mit den Jahren allerdings immer mehr nach hinten gezogen, bis er letztlich als Verteidiger auflief. In seiner zweiten Spielzeit musste der SSV noch der überragenden Reservemannschaft von Viktoria Köln den Vorzug lassen. Doch zwei Jahre später sollte es mit dem Aufstieg klappen. Anfang der Spielzeit 1985/86 wurde im Endspiel um den Kreispokal der A-Kreisligist VfR Marienhagen mit 2:1 bezwungen, später beherrschte man die Staffel und am Ende stand der SSV mit sieben Punkten Vorsprung auf Borussia Kalk als Aufsteiger in die Landesliga fest.

Im August 1987 stand der inzwischen höchstspielende oberbergische Verein erneut im Endspiel, erneut war der VfR Marienhagen der Gegner, und erneut hieß der Sieger Marienheide, diesmal mit einem 3:1-Erfolg. Im Mittelrheinpokal zeigte sich der einzige oberbergische Fußball-Landesligist dann von seiner besten Seite. Die 1. Runde gegen den Bonner Bezirksligisten 1. FC Bonn-Hardtberg verlief noch recht holprig. Am Ende stand ein knapper 5:4 Erfolg, den man jedoch erst im Elfmeterschießen sicherstellen konnte. Im Achtelfinale gewann man gegen den Ligakonkurrenten  SV Hoengen. Im Viertelfinale wurde der Oberligist Viktoria Köln auf heimischen Platz nach einem großartigen Spiel im Elfmeterschießen bezwungen. Erst im Halbfinale verlor man beim Verbandsligisten SG Düren 99 unglücklich mit 0:1. Im folgenden Jahr stand man fast erwartungsgemäß wieder einmal im Endspiel um den Kreispokal, doch diesmal musste man sich dem aufstrebenden A-Kreisligisten TuS Wiehl nach einer schwachen Leistung mit 1:3 geschlagen geben.

Im nächsten Jahr 1989 folgte dann die nächste Endspiel-Niederlage, diesmal erwies sich der Bezirksligist VfL Gummersbach als zu stark. Zwar führte man zur Pause noch mit 2:0, und während sich der VfL in einen Spielrausch steigerte, zeigte der SSV unerklärliche Schwächen und verlor am Ende durchaus verdient noch mit 2:3. Und diese Schwächen zogen sich durch die ganze Spielzeit, so dass Marienheide am Ende, punktgleich mit dem SSV Troisdorf 05, jedoch mit einer um vier Tore schlechteren Tordifferenz, den drittletzten Tabellenplatz belegte, und damit in die Bezirksliga absteigen musste.Daraufhin verließ Lowens den SSV und schloss sich zum ersten Mal in seiner Laufbahn einem anderen Verein an. Zusammen mit seinem Freund Giovanni Calitri meldete er sich beim westfälischen Verbandsligisten VSV Wenden an.

Zur Spielzeit 1996/97 kehrte Lowens wieder ins Oberbergische zurück und meldete sich abermals dem SSV Marienheide an. Obwohl bereits 32 Jahre alt, wurde er unter Trainer Theo Boxberg sofort wieder Stammspieler, und zeigte seine überragenden Fähigkeiten auch in den folgenden sechs Spielzeiten. In der Spielzeit 2001 / 02 reichte beim SSV die Qualität des Kaders einfach nicht mehr aus, um die höchste Spielklasse im Bereich des Fußballverbands Mittelrhein zu halten. Am Ende belegte Marienheide in seiner Staffel den vorletzten Tabellenplatz und musste damit in die Landesliga absteigen.

Nach dem Abstieg wechselte Lowens, zusammen mit seinen Verteidigerkollegen Ciprian Alexandru, zum Kiersper SC, wo er unter Trainer Irfan Buz für die nächsten zwei Jahre in der Verbandsliga Westfalen antrat. Mit vierzig Jahren konnte dann auch ein Thorsten Lowens mal ans Aufhören denken, und beendete seine aktive Laufbahn. Als der SSV Marienheide in der Spielzeit 2006/07 in der Kreisliga A Berg abgeschlagen auf einem Abstiegsplatz stand, versuchte der Vorstand alles, um den drohenden Abstieg zu verhindern, und wollte neben vielen anderen ehemaligen Größen des SSV reaktivieren. Letztlich blieb von den ganzen angestrebten Verstärkungen nur Lowens übrig, der den Abstieg aber alleine auch nicht verhindern konnte.

In der Schlussphase der folgenden Spielzeit zog Lowens das blaue Trikot des SV Frömmersbach an, wo auch seine Brüder aktiv waren, und versuchte den strauchelnden B-Kreisligisten wieder in die Spur zu führen. Letztlich musste der SV in die Relegation und scheiterte am  SV Wiedenest. Danach beendete der inzwischen 44-Jährige seine durchaus erfolgreiche Laufbahn endgültig, nicht ohne auch weiterhin hobbymäßig die Fußballschuhe zu schnüren, wie auch am Vortag seines Geburtstages in der Alt-Herren-Mannschaft des Kiersper SC.

Darauf angesprochen, welche Persönlichkeiten ihn während seiner langen Laufbahn am meisten beeindruckt haben, nennt Lowens vor allem die Trainer Manfred Schulte und Irfan Buz, die durch ihre Persönlichkeit und ihre Kompetenz ihn sehr stark beeinflusst und geprägt hätten. So habe er während seiner zwei Jahre in Kierspe bei Buz nicht einmal dasselbe Training erlebt.

Eines seiner schönsten Erlebnisse hatte er bereits in jungen Jahren, als der Jugendspieler Lowens auf Vermittlung seines Vaters Horst-Dieter, der als Torwart beim DSC Wanne-Eickel jahrelang auf höchstem Niveau Fußball gespielt hatte, zu einem Probetraining bei Borussia Dortmund eingeladen wurde. Zwar konnte Lowens die Verantwortlichen von seinen Fähigkeiten überzeugen, doch war er mit 17 Jahren bereits zu alt, um in das Jugendkonzept des BVB zu passen. So blieb es nur eine schöne Anekdote. Sein Vater war größter Förderer und Kritiker zugleich und begleitete ihn auf nahezu bei jedem Spiel.

Wer mit Frank Winkler in Kontakt treten möchte, findet alle Informationen unter www.oberberg-fussball.de.
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