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SSV triumphiert dank Rößlers Geburtstagsbonbon

lo; 1. Apr 2013, 20:40 Uhr
Bilder: Oliver Müller --- Stefan Rößler bei seinem Jubellauf nach dem 0:1, Sebastian Schwarz stellt sich ihm in den Weg, während Robert Arnds und Julian Balthes vergeblich versuchen, den Schützen aufzuhalten.
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SSV triumphiert dank Rößlers Geburtstagsbonbon

lo; 1. Apr 2013, 20:40 Uhr
Oberberg - Im Nümbrechter Gemeindeduell vor rund 1.200 Zuschauern auf dem Grötzenberg war Stefan Rößler mit seinem späten Traumtor der umjubelte Mann - Lindlar an der Spitze - Wichtige Siege für Kellerkinder - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga (AKTUALISIERT).
TuS Homburg-Bröltal – SSV Homburg-Nümbrecht 0:2 (0:0), vom 14. Spieltag.

Das letzte Homburger Gemeindeduell vor fast 13 Jahren endete mit einem 1:0-Erfolg des SSV, und auch diesmal behielt Nümbrecht die Oberhand. Ein großer Teil der insgesamt 1.200 Zuschauer auf dem Grötzenberg befand sich nach dem Schlusspfiff in österlicher Verzückung – Triumph für Blau-Gelb. Danach hatte es bis zur 85. Minute nicht ausgesehen, doch dann schlug Christoph Roth einen langen Ball Richtung THB-Strafraum. Außenverteidiger Fahri Ceylan war kurzzeitig desorientiert, was Stefan Rößler dazu nutzte, die Kugel per Volleyabnahme über den verdutzten Bröltaler Keeper Pascal Rüsche hinweg in die Maschen zu hauen.


[Bastian Sellau besaß die beste Chance der ersten Halbzeit - beobachtet von Trainer Thorsten Nehrbauer und Teamchef Dieter Jacobs.]

Der Jubel kannte keine Grenzen und Rößlers Freudenlauf endete erst viele Meter weiter vor dem harten Kern der mitgereisten Anhänger. „Wir hatten vorher ausgemacht, dass wir in unsere Ecke laufen, wenn wir ein Tor machen sollten. Es freut mich für die Fans, weil sie uns toll unterstützt haben“, erklärte der Torschütze, der sich zu seinem heutigen 29. Geburtstag selbst das schönste Geschenk machte. Die SSV-Schlachtenbummler hatten kurz vor dem Anpfiff für den größten Knalleffekt gesorgt, indem sie eine blau-gelbe Girlandenkanonade abfeuerten. Nach kurzen Aufräumarbeiten konnte die Begegnung starten.  



Es war abgesehen von dem einen oder anderen verbalen Scharmützel sowie durchaus provokanten Plakaten des SSV der einzige „Zwischenfall“ dieser Art, die im Vorfeld geäußerten Befürchtungen, dass vereinzelte Zuschauer über die Stränge schlagen, bestätigten sich nicht, was auch damit zusammenhing, dass beide Klubs Ordner stellten und die Polizei vor Ort Präsenz zeigte. Dank des sonnigen Wetters durfte Bröltal sich über einen neuen Rekordbesuch freuen, der sogar die Zahlen früherer FVM-Pokalduelle gegen Fortuna Köln oder Bayer Leverkusen übertraf. „Damit hätten wir niemals gerechnet“, sagte THB-Vereinschef Bernd Hasenbach, der genauso wie sein Nümbrechter Amtskollege Holger Manz darüber erfreut war, dass es keine besonderen Vorkommnisse gab. „Es ist alles harmonisch abgelaufen“, so Hasenbach.  


[Stefan Rößler (Nummer neun) zieht ab und bringt Nümbrecht in Führung.]

Eigentlich war es ein „typisches 0:0-Spiel“, wie SSV-Coach Hans Jordan nach dem Schlusspfiff richtigerweise bemerkte. Auf spielerische Glanzlichter musste man über weite Strecken verzichten, die Partie war von Taktik und der Furcht, nicht den ersten entscheidenden Fehler zu machen, geprägt. Mehr als Halbchancen durch Michael Will (1./25.) und Dennis Lepperhoff (12.) gab es zunächst nicht zu verzeichnen, wirklich gefährlich wurde es erstmals in der 37. Minute, als Fitim Dauti Bastian Sellau freispielte und der Außenverteidiger alleine aufs SSV-Tor zusteuerte. Sein Schuss ging jedoch knapp am Pfosten vorbei.  

In der Halbzeitpause gewann Hasenbach ein Jux-Elfmeterschießen gegen Manz sowie Bürgermeister Hilko Redenius, der sich ein besonderes Derbytrikot hatte anfertigen lassen, klar und deutlich, auf dem Platz konnte sich allerdings keines der beiden Teams Vorteile erspielen. Die fußballerischen Elemente traten nun noch stärker in den Hintergrund. Viele Zweikämpfe und Unterbrechungen prägten die Szenerie, wobei man konstatieren muss, dass sich alle Spieler sehr fair verhielten und das Schiedsrichtergespann eine souveräne Leistung ablieferte.

Einmal gab es jedoch Aufregung: Michael Will drang in den Strafraum ein und wurde an der Schulter gehalten. Daraufhin ging der THB-Stürmer zu Boden, auf den Pfiff des Unparteiischen wartete er indes vergeblich (76.). „Der Schiri hat die Berührung gesehen und gesagt, dass es für einen Elfmeter zu wenig war“, war Will mit der Entscheidung alles andere als einverstanden. Kurz darauf besaß Kerem Kargin auf Halblinks ungewohnte Freiheiten. Benjamin Kurth konnte seinen Schuss parieren, im Nachsetzen drückte Dauti das Spielgerät über die Linie (80.). Bröltal im Freudentaumel! Doch der Assistent hatte den Schützen im Abseits gesehen.


[Kurz vor dem Abpfiff herrschte im Nümbrechter Lager noch Anspannung vor.]

Danach fiel das Traumtor des Geburtstagskindes, auf das die Hausherren keine Antwort mehr fanden. In der letzten Minute der Nachspielzeit machte Rüttgers vom Punkt aus alles klar. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff wurden im Rahmen der "dritten Halbzeit" die wichtigsten Derbyszenen in freundschaftlicher Atmosphäre analysiert. Obwohl viele morgen arbeiten müssen, wird die Feier der Sieger im heimischen Sportlerheim ausgelassen ausfallen. Matchwinner Rößler hat jedenfalls vorgesorgt: "Ich habe mir für Dienstag Urlaub genommen."           

Ein ausführliches Video mit Stimmen zum Spiel gibt es hier.
Der Liveticker zum Nachlesen hier.

Torschützen
0:1 Stefan Rößler (85.), 0:2 Christian Rüttgers (90.+3 Elfmeter nach Foul von Fahri Ceylan an Daniel Kelm).

TuS Homburg-Bröltal
Pascal Rüsche; Bastian Sellau, Robert Mikoschek, Dennis Heidenpeter, Eduard Kelm (56. Kerem Kargin), Fahri Ceylan, Adrian Mikoschek (66. Deniz Yedek), Festim Mimini, Dennis Kuczka, Michael Will, Fitim Dauti (82. Bogdan Spasic).

SSV Homburg-Nümbrecht
Benjamin Kurth; Julian Balthes, Sebastian Ghofranifar, Alexander Epstein, Christoph Roth, Robert Arnds, Max Lomnitz (71. Christian Rüttgers), Sebastian Schwarz (71. Marvin Jungjohann), Dennis Lepperhoff, Daniel Kelm, Stefan Rößler (89. Simon Bubenzer).


Stimmen zum Spiel

Thorsten Nehrbauer (Trainer TuS Homburg-Bröltal): Eine Derbyniederlage ist immer bitter, aber letztendlich ging es auch nur um drei Punke. Wir müssen gucken, was wir falsch gemacht haben. Zurzeit schaffen wir es in Heimspielen nicht, unser Spiel durchzudrücken. In der Defensive haben wir einen ordentlichen Job gemacht, aber leider einmal gepennt. Dazu kamen zwei, drei unglückliche Situationen von Seiten des Schiedsrichters, die ich anders entschieden hätte. Letztlich muss ich sagen, dass Nümbrecht den Sieg mehr gewollt und deshalb verdient gewonnen hat.       

Hans Jordan (Trainer SSV Homburg-Nümbrecht): Es war klar, dass dieses Derby von der Taktik geprägt sein wird. Deshalb war ein fußballerischer Leckerbissen nicht zu erwarten. Wir haben gut gestanden, wenig zugelassen und unsere wenigen Chancen genutzt. Vor der großen Kulisse hat es riesig Spaß gemacht, zum Glück ist alles friedlich geblieben. Jetzt feiern wir im Sportlerheim mit den Fans weiter. Die Mannschaft hatte sie schon heute Morgen als Vorab-Dankeschön zum Frühstück eingeladen.  
  


[SSV-Abwehrchef Sebastian Ghofranifar bejubelt den Prestigeerfolg vor den enthusiastischen Fans.]

Wahlscheider SV - TuS Lindlar 1:4 (1:2), vom 14. Spieltag.

Während Bröltal und der SC West Köln strauchelten, gewann der TuS Lindlar das schwierige Auswärtsspiel beim Wahlscheider SV und klettert damit auf die Spitzenposition. Coach Werner Thies war aus dem Urlaub zurück und sah eine engagierte Anfangsphase seiner Schützlinge, die mit dem 0:1 durch Florian Harnisch, der einen beherzten Sololauf erfolgreich abschließen konnte, belohnt wurde. „Das hat er toll gemacht“, sagte Thies anerkennend. Nur drei Minute legte Leon Teschendorf den Hausherren das nächste Ei ins Nest – die Vorlage lieferte der stark aufspielende Harnisch. Teschendorf hätte wenig später das 0:3 nachlegen können, doch sein Versuch landete am Pfosten (29.).

Auf der anderen Seite hatten die Gäste Glück, dass ein „Wembley-Tor“ des WSV keiner Anerkennung fand (42.). „Ich habe den Ball drin gesehen“, so Thies, der aufgrund des Anschlusstreffers in der Nachspielzeit der ersten Hälfte wieder zittern musste. Doch nach Wiederbeginn erwischte Lindlar abermals den besseren Start, dem eingewechselten Jendrik Müller gelang nach Zuspiel von Harnisch der dritte TuS-Treffer. Wahlscheid prüfte anschließend noch einmal das Aluminium (77.), ehe Rico Brochhaus alles klar machte. Den Assist verbuchte der frisch gebackene Papa Christoph Chylla. In der Nachspielzeit vergaben die Gastgeber noch zwei dicke Möglichkeiten, was Thies herzlich egal sein konnte. „Das Endergebnis ist um ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen, aber der Sieg war verdient. Hut ab vor meiner Mannschaft, die über 90 Minuten super dagegengehalten hat“, sagte Thies.   

Tore
0:1 Florian Harnisch (14.), 0:2 Leon Teschendorf (17. Florian Harnisch), 1:2 (45.+2), 1:3 Jendrik Müller (60. Florian Harnisch), 1:4 Rico Brochhaus (86. Christoph Chylla).

TuS Lindlar
Sascha Nußbaum; Moritz Stellberg (62. Wael Majouj), Stefan Pilgram, Carsten Lenort, Robin Theisen, Martin Reif (85. Luca Jansen), Christoph Chylla, Rico Brochhaus, Leon Teschendorf (46. Jendrik Müller), Florian Harnisch, Michael Krestel.
  

[Der Nümbrechter Bürgermeister Hilko Redenius mit "Derbytrikot" beim Elfmeterschießen.]

VfR Wipperfürth – RSV Urbach 4:3 (2:1), vom 14. Spieltag.

Ecke für Urbach, das 4:3. Noch einmal zittern? Nein! Anstoß, Schlusspfiff. Mehrere Zentnerlasten dürften den Wipperfürthern von den Schultern gefallen sein, nach sieben sieglosen Partien in Serie konnte die Talfahrt vorerst gestoppt werden. Dafür war allerdings ein hartes Stück Arbeit notwendig, denn der RSV Urbach hat im Verlauf der Rückrunde kaum Schwächen gezeigt und unter anderem Aufstiegsaspirant West Köln besiegt. „Der Gegner war mit viel Dampf nach vorne unterwegs und speziell bei Standardsituationen brandgefährlich“, berichtete VfR-Coach Norbert Scheider, der seine Anfangsformation kräftig durcheinandergewirbelt hatte und mit David Fronske sowie Marc Grundke zwei Kicker aus der Reserve in die Startelf beorderte. Dennis Grolewski besorgte per Elfer die Führung der Hausherren, die sich allerdings im direkten Gegenzug im Tiefschlaf befanden. Zum Glück konnte Erald Harka dieses Missgeschick nur zwei Minuten später ausbügeln.

Nachdem der überragende Patrick Althoff den Vorsprung in Durchgang zwei in die Höhe geschraubt hatte, unterstrichen die Gäste ihre Gefährlichkeit bei ruhenden Bällen und kamen nach einem Eckball zum Anschluss. Wipperfürth befand sich in dieser Phase kurzzeitig in Unterzahl, weil Abdu Turan Gelb-Rot gesehen hatte. Ein Urbacher musste sich wenig später aber ebenfalls vorzeitig verabschieden. Anschließend war es erneut Althoff, der den VfR jubeln ließ. Das 4:3 kam für die Urbacher wie erwähnt zu spät. „Die Jungs haben eine tolle Einstellung und den richtigen Kampfgeist gezeigt. Heute kam dazu, dass wir endlich mal das nötige Quäntchen Glück hatten und unsere Chancen genutzt haben“, resümierte Scheider.     

Tore
1:0 Dennis Grolewski (25. Elfmeter nach Foul an Erald Harka), 1:1 (26.), 2:1 Erald Harka (28.), 3:1 Patrick Althoff (46. Erald Harka), 3:2 (63.), 4:2 Patrick Althoff (76. Dennis Grolewski), 4:3 (90.+3).

Besondere Vorkommnisse
Gelb-Rot gegen den Wipperfürther Abdu Turan (63.)
Gelb-Rot gegen einen Urbacher Akteur (70.).

VfR Wipperfürth
Tobias Kapellen; David Fronske, Abdu Turan, Benjamin Butter, Marc Grundke, Michael Brandt, Adrian Grümer, Patrick Althoff (80. Tim Kappe), Erald Harka (86. Mazlum Akyol), Christopher Dreiner (61. Samy Lakraa), Dennis Grolewski.

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SV Frielingsdorf  - CfB Ford Niehl 4:1 (2:1), vom 14. Spieltag. 

Der SVF hat sich mit einem ganz wichtigen Dreier im Abstiegskampf zurückgemeldet und schöpft vor dem Saisonfinale neuen Mut, den Gang in die Kreisliga A doch verhindern zu können. „Wir haben ein Zeichen gesetzt und gezeigt, dass wir noch nicht tot sind“, erklärte Coach Joey Ebert, der jedoch weiß, dass angesichts von sieben Punkten Rückstand auf den heutigen Gegner, der eine Partie mehr absolviert hat und auf dem ersten rettenden Platz steht, eine Siegesserie dringend vonnöten ist. Zu Beginn mussten die Gastgeber und deren Anhänger erst einmal schlucken: Niehl gelang nach zehn Minuten das 0:1. „Davon haben wir uns aber nicht aus dem Konzept bringen lassen und uns gute Möglichkeiten erspielt“, so Ebert.

Für das erste Erfolgserlebnis sorgte der neuerdings zum Stürmer umfunktionierte Johannes Kisseler, der wie schon in den beiden vorangegangenen Partien in vorderster Spitze spielte und zum Ausgleich einnetzte. Dennis Lüdenbach führte vor dem Seitenwechsel die Wende herbei. In der 53. Minute stand abermals Kisseler parat und beruhigte die angespannten Nerven weiter. Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Einzelaktion von Peter Schnickmann brannte endgültig nichts mehr an. Zum Schluss hätten die Hausherren noch etwas fürs Torverhältnis tun können. Ebert: „Die Mannschaft hat sich wie gegen Bröltal gut präsentiert. Das gibt Hoffnung für die kommenden Aufgaben.“   

Tore
0:1 (10.), 1:1 Johannes Kisseler (29.), 2:1 Dennis Lüdenbach (36.), 3:1 Johannes Kisseler (53.), 4:1 Peter Schnickmann (56.).

SV Frielingsdorf
Bastian Schneider; Marco Ripplinger (46. Fabian Höffgen), Julian Schmitz, Justin Ebert, Tim Menzel, Tim Geisler (70. Eduard Wotschel), Daniel Buchmüller, Dennis Lüdenbach, Matthias Rottländer, Peter Schnickmann, Johannes Kisseler (63. Christian Platz).

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