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Mikoscheks umstrittener Treffer bewahrt THB vor dem Knockout

lo,db; 4. Oct 2011, 12:00 Uhr
Bild: Oliver Müller, Björn Loos (3) --- Der TuS Homburg-Bröltal hat nach einem spannenden Endspiel den Kreispokal-Titel gewonnen.
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Mikoscheks umstrittener Treffer bewahrt THB vor dem Knockout

lo,db; 4. Oct 2011, 12:00 Uhr
Oberberg - Der TuS Homburg-Bröltal hat sich nach einer dramatischen Partie den Kreispokalsieg gesichert, Refrath gewinnt 'kleines' Finale - Frauen: Zwei späte Treffer bescheren TuRa Dieringhausen den 'Pott' (AKTUALISIERT).



Strahlender Sonnenschein und spannende Endspiele – Herz, was willst du mehr. Zum ersten Mal seit drei Jahren konnten alle Finalpartien wieder am Wunschtermin 3. Oktober ausgetragen werden und es zeigte sich, dass dies bei den Fußballinteressierten auf deutlich mehr Interesse stößt. Über den Tag verteilt konnte der Fußballkreis mehr als 600 Zuschauer auf der Platzanlage des SV Frielingsdorf begrüßen. „Der Tag der Deutschen Einheit hat sich absolut bewährt, zumal wir mit dem Wetter großes Glück hatten“, sagte der Kreisvorsitzende Rolf Müller, der dank des neuen Pokalsponsors Bitburger eine Prämie von insgesamt 1.000 € an die vier Endspielteilnehmer verteilen konnte. Die Frauen gingen natürlich nicht leer aus: Der Kreis stellte aus eigener Kasse 500 € für den Sieger und 250 € für den Zweiten zur Verfügung.      
  

Finale Herren

TuS Marialinden - TuS Homburg-Bröltal 2:4 nach Verlängerung (1:1, 2:2, 2:3).


Mit mindestens anderthalb Händen war der TuS Marialinden am „Pott“ dran, doch dann brach die aus Sicht der Bergischen unheilvolle Nachspielzeit an. Der Bröltaler Fitim Dauti holte an der Eckfahne einen Freistoß heraus und führte diesen blitzschnell aus. In der Mitte stand Adrian Mikoschek völlig frei und rettete den THB in die Verlängerung. Im Marialindener Lager platzten daraufhin gefühlte 100 Kragen, denn der Ball hatte bei der Ausführung offenbar noch nicht geruht und lag nicht dort, wo sich das Vergehen ereignet hatte. Der Schiedsrichter ließ weiterlaufen, zumal sein Assistent, der sich in unmittelbarer Nähe befand, ihm keinen Wink gab. So ziemlich alle, die Marialinden die Daumen drückten, waren auf 180. Selbstverständlich auch Trainer Heinz Peter Müller, der vom Referee wegen seiner lautstarken Proteste hinter die Bande geschickt wurde.

Der Ärger war verständlich. Nicht nur wegen des Zeitpunkts des Gegentores. Die Marialindener wussten in diesem Moment auch, dass es für sie extrem schwierig werden würde, da sie zu diesem Zeitpunkt bereits in Unterzahl spielten. Und so hatten sie im Anschluss in der Tat nicht mehr viel zuzusetzen. Erneut Mikoschek und Fitim Dauti nach Vorlage des eingewechselten Altmeisters Shpetim Ajdari brachten den Pokalsieg für den THB unter Dach und Fach. „Man muss zugeben, dass das Thema für uns eigentlich schon erledigt war. Es war ein Sieg der Moral und wir hatten das nötige Quäntchen Glück“, freute sich Trainer Dieter Jacobs über den ersten Titeltriumph seit 2004. Die spielentscheidende Szene habe er nicht richtig mitbekommen. „Fitim hat schnell reagiert und das clever gemacht“, ließ er sich entlocken.


[Riesenfreude bei THB-Coach Dieter Jacobs - obwohl er nach einer zünftigen Bierdusche etwas durchnässt war.]

Dass die Finalisten am Samstag jeweils ein Meisterschaftsspiel bestritten hatten, konnte man ihnen zu Beginn nicht anzumerken. Von der ersten Minute an war die Schlagzahl trotz der hohen Temperaturen extrem hoch. Fahri Ceylan (3.) und Mehmet Ümit (8.) hätten Bröltal in Führung bringen können, ehe das gegnerische Sturmduo Jens Käbbe und Linus Werner seine ganze Klasse ausspielte. Großartig verunsichert wirkten die Jacobs-Schützlinge deshalb nicht: Dennis Heidenpeter setzte das Spielgerät aus drei Metern Torentfernung über den Kasten (14.). Welche individuellen Stärken die Marialindener besitzen, stellte in der 22. Minute Alexander Röger unter Beweis. Seinen Kopfball hatten alle schon im Tor gesehen, doch Jakob Horstmann fischte das Ding mit einer Wahnsinnstat aus dem Winkel.

Es war ein packendes Duell auf Augenhöhe, beide schonten sich in den Zweikämpfen nicht. Die gefährlichere Mannschaft war der THB: Nach Heidenpeters 1:1 mit einem trockenen Schuss in den Winkel verpassten Mehmet Ümit (39.) und Eduard Kelm (44.) das 2:1. Die Pause wirkte wie ein Feuerlöscher: Das Tempo ging nun deutlich zurück und mangels Kraft traten die spielerischen Elemente in den Hintergrund. So resultierte der Treffer von Käbbe aus einer Unaufmerksamkeit in der THB-Abwehr. Mit Ausnahme eines Fernschusses von Bastian Sellau, pariert von Marco Katzorke, brachte Bröltal anschließend nichts Zwingendes zustande, obwohl man in der Schlussphase mit einem Mann mehr auf dem Platz stand. E sah alles nach einem Erfolg der Gelb-Schwarzen aus…bis zur ersten Minute der Nachspielzeit.

Die Verärgerung über die Niederlage und das Schiedsrichter-Gespann war beim unterlegenen Team so groß, dass einige Spieler bei der Siegerehrung die Annahme der Silber-Medaille verweigerten. „Schade, dass ein Endspiel so entschieden wird“, war von vielen Seiten zu hören. Als kleines Trostpflaster konnte die Marialindener eine Prämie von 250 € mit nach Hause nehmen. Bröltal kassierte stolze 500 € und wird den Sieg heute Abend im Sportlerheim auf dem Grötzenberg ausgiebig feiern.                        

Torschützen
1:0 Linus Werner (9. Jens Käbbe), 1:1 Dennis Heidenpeter (34. Mehmet Ümit), 2:1 Jens Käbbe (55.), 2:2 Adrian Mikoschek (90.+1 Fitim Dauti), 2:3 Adrian Mikoschek (98.), 2:4 Fitim Dauti (110. Sheptim Ajdari).   

Besondere Vorkommnisse
Gelb-Rot für den Marialindener Marcel Spanier (76.)
Marialindens Trainer Heinz Peter Müller wird wegen Reklamierens hinter die Bande geschickt (90.+2).

TuS Homburg-Bröltal
Jakob Horstmann; Jonas Töllner (86. Stefan Gietz), Ali Ümit, Robert Mikoschek, Bastian Sellau, Adrian Mikoschek, Mehmet Ümit, Festim Mimini (36. Eduard Kelm), Dennis Heidenpeter (79. Sphetim Ajdari), Fitim Dauti, Fahri Ceylan.
  

Finale Frauen

TuRa Dieringhausen - VfB Kreuzberg 3:1 (0:1).

In der Anfangsviertelstunde war Dieringhausen optisch leicht überlegen, ohne jedoch wirklich gefährlich vor dem gegnerischen Kasten aufzutauchen. Die erste gute Möglichkeit für den VfB vergab Jessica Niggemann. Ihr Freistoß aus zentraler Position vor dem Strafraum flog einige Meter am Tor vorbei. Kurz darauf konnte Torhüterin Janin Günther einen Schuss von Niggemann nicht festhalten, doch Kreuzberg setzte nicht energisch genug nach. Auf der anderen Seite brach Caren Welter über die linke Seite durch und hatte das Tor schon vor Augen, doch die Kreuzberger Abwehrspielerin konnte noch dazwischenfunken.


[Caren Welter (mit Turban) leitete den Erfolg mit dem 2:1 ein.]

Die weiteren Chancen der beiden Finalisten blieben meist im Ansatz stecken. In der 45. Minute dribbelte dann Jessica Niggemann drei TuRa-Spielerinnen aus und schob unbedrängt zur Halbzeitführung für den VfB ein. Von diesem Schock offensichtlich wachgerüttelt, nahm Dieringhausen danach das Heft in die Hand. Nach einer Ecke bekam Kreuzberg denn Ball nicht weg und die Kugel landete schließlich vor den Füßen von Rebecca Ottink, die sich an der 16er-Grenze ein Herz fasste und in den Winkel traf (54.). Dem vermeintlichen 2:1 durch Sonja Klaas verweigerte der Schiedsrichter die Anerkennung. Er hatte nach einem Eckball auf Foulspiel entschieden.


[Davina Schmidt sorgte über die rechte Seite für Dampf, hier spielt sie einen Pass an Helena Feldhoff vorbei.]

Als schon vieles auf die Verlängerung hindeutete, war Caren Welter nach einem Steilpass plötzlich frei durch und ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen. Sie hatte sich Mitte der zweiten Halbzeit eine Platzwunde zugezogen und spielte fortan mit Dieter-Hoeneß-Gedächtnis-Turban. Beinahe wäre Kreuzberg noch einmal zurückgekommen, aber der Ball flog knapp am Giebel vorbei. Den ersten Pokalsieg seit 2008 machte in der Nachspielzeit die vor der Saison aus der eigenen Jugend gekommene Franziska Ruch mit einer Bogenlampe aus knapp 20 Metern perfekt.



„Es war ein hartes Stück Arbeit. Zum Schluss haben wir unsere Chancen zum Glück genutzt. Das gibt Schwung für die nächsten Spiele“, freute sich Trainer Ralf Dick über seinen ersten Titel als Cheftrainer. „Spielerisch und läuferisch war das klar verdient“, gab Trainer Jürgen Meinerz nach dem Spiel zu. „Davon geht die Welt nicht unter.“ Immerhin können sich seine Mädels über 250 € vom Fußballkreis Berg freuen. Die Sieger bekamen einen Scheck über 500 €. Beide Mannschaften starten demnächst im FVM-Pokal. 

Torschützen
0:1 Jessica Niggemann (45.), 1:1 Rebecca Ottink (54.), 2:1 Caren Welter (88.), 3:1 Franziska Ruch (90.).

TuRa Dieringhausen
Janin Günther; Rebecca Ottink, Davina Schmidt, Caren Welter, Maren Petersdorf, Selina Lauf, Melanie Funken (90. Susann Christin Zwinge), Sonja Klaas, Sandra Schmidt, Franziska Ruch, Chiara Zwinge.

VfB Kreuzberg
Nele Schütte; Hannah Bongen, Isabell Hagemann, Melissa Schmitz, Katharina Dalhoff, Claudia Willmer, Sandra Jansen, Melanie Spiller (69. Jana Büchler), Jessica Niggemann, Alina Bongen, Helena Feldhoff (84. Larissa Engelmann). 



[Verdienter Pokalsieger: Die Frauen von TuRa Dieringhausen.]

Herren Spiel um Platz drei

SV Refrath – FV Wiehl 3:2 (1:1).

Trotz der frühen Anstoßzeit und der für einen Oktobertag ungewöhnlich hohen Temperaturen lieferten sich die Mannschaften ein temporeiches und intensives Duell. Wiehl war in Durchgang eins das gefährlichere Team und hatten unter anderem einen Pfostentreffer von Markus Mancarella zu verzeichnen. Die Refrather Führung durch Nico Annas war etwas glücklich. Domenico Scavello gelang relativ zügig der Ausgleich. Nach der Pause sorgte zunächst der Schiedsrichter für Verwunderung, als er nach einem angeblichen Handspiel von Abdu Turan im Strafraum auf Strafstoß für den Bezirksligisten entschied. Dustin Bäcker stellte aber einmal mehr seine Qualitäten als „Elfmetertöter“ unter Beweis.

Fast im Gegenzug ließ der SV-Keeper einen unplatzierten Schuss von Waldemar Kilb passieren. Bäcker glänzte nur eine Minute später mit der nächsten bärenstarke Parade. Im Anschluss verpasste der FV die Vorentscheidung: Ein Kopfball von Maurice Köser wurde auf der Linie geklärt (67.), Markus Möller scheiterte am Schlussmann (80.). Der schludrige Umgang mit den Torchancen wurde Wiehl noch zum Verhängnis: Erst traf Sebastian Kels per Kopf zum 2:2 und kurz vor dem Ende stocherte Marius Wilke die Kugel zum Refrather Siegtreffer über die Linie.

Damit löste der SVR das dritte und letzte Ticket für den Bitburger-FVM-Pokal. Am kommenden Sonntag trifft man in der 1. Runde auf den Mittelrheinliga-Spitzenreiter FC Hennef. FV-Interimscoach Michael Kuhn, der den Staffelstab ab morgen an Ingo Kippels weitergibt (OA berichtete), erklärte: „Wir hatten Möglichkeiten genug, aber im Moment machen wir einfach zu wenig Tore. Die Jungs haben eine gute Leistung gezeigt.“

Torschützen
1:0 Nico Annas (32.), 1:1 Domenico Scavello (36.), 1:2 Waldemar Kilb (59.), 2:2 Sebastian Kels (81.), 2:3 Marius Wilke (88.)

Besondere Vorkommnisse
Dustin Bäcker pariert Handelfmeter von Nico Annas (54.)
Gelb-Rot für den Wiehler Jonathan Noss (90.)
Gelb-Rot für den Refrather Benjamin Barthel (90.+2).


  
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