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Den Worten folgten Taten

pn; 27. Jan 2019, 02:41 Uhr
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Den Worten folgten Taten

pn; 27. Jan 2019, 02:41 Uhr
Oberberg - CVJM macht ersten Schritt im Abstiegskampf - TuS souverän - SSV beklagt nächste Verletzung - HCGS im Spitzenspiel von der Rolle - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von 'Sportsbar Lutter'.
CVJM Oberwiehl – TSV Bayer Dormagen II 26:26 (12:17).


Vier Punkte aus den ersten drei Rückrundenauftritten hatte CVJM-Coach Nils Hühn unter der Woche gefordert. Ambitionierte Worte für den Tabellenletzten, denen seine Handballer aber auch Taten folgen ließen. Mit etwas Glück erkämpften sich die Südkreisler ein Unentschieden gegen den bisherigen Tabellenfünften aus Dormagen, hatten dabei sogar noch die Möglichkeit zum Sieg. Das wäre des Guten aber wohl auch zu viel gewesen nach einem kuriosen Spielverlauf. Dormagen war wie erwartet die spielerisch bessere Mannschaft, Oberwiehl hielt mit kämpferischen Tugenden dagegen, bekam den gegnerischen Kreisläufer dabei allerdings nicht unter Kontrolle. Bis zum 8:9 (19.) legten die Gäste nur leicht vor, ehe der verletzungsbedingte Ausfall des einzigen Kreisläufers Jan Sonka für Sorgen im CVJM-Spiel sorgte.


„Danach hatten wir einen leichten Bruch im Spiel, der Pausenrückstand war trotzdem viel zu hoch“, sah Hühn sein Team keinesfalls fünf Tore schlechter und erlebte nach dem Seitenwechsel auch eine Aufholjagd zum 18:20 (39.). Dormagen reagierte mit einer Auszeit und schien beim 20:24 (48.) bereits auf die Siegerstraße eingebogen zu sein, zumal auch die Oberberger sich mittlerweile mehr mit sich selbst, als mit dem Ball beschäftigten. Nach einer CVJM-Auszeit, in der Hühn seine Spieler noch einmal zur Raison rief, hatten die Gastgeber dann aber das Glück des Tüchtigen. Das taktische Mittel des siebten Feldspielers griff, auch weil Dormagen mehrfach das leere Tor nicht traf oder am starken Christopher Koch scheiterte. Über 25:24 (54.) kippte die Partie und auch der letzte Angriff gehörte Oberwiehl. „Leider haben wir keinen finalen Wurf mehr herausgespielt bekommen, aber den Schwung dieser Partie müssen wir jetzt ins Südkreisderby kommende Woche mitnehmen, dann sind wir auf dem richtigen Weg“, erklärte Hühn.


Oberwiehl: Artur Gartung (6/3), Marc Weschenbach, Simon Schanz (je 4), Sebastian Deilmann, Bastian Schneider (je 3), Andreas Glüer (3/1), Jan Jäckel, Johannes Schneevogt, Joshua Grabeck (je 1).


TK Nippes – TuS Derschlag 20:29 (11:15).


Auch ohne ihren Trainer Ralph Weinheimer, der krank das Bett hüten musste, sind Derschlags Handballer souverän ins neue Jahr gestartet. Beim Tabellenvorletzten gab sich der Liga-Primus keine Blöße. „Das war auch unser vorrangiges Ziel“, erklärte Co-Trainer Norman Scholz im Nachgang, „schließlich wollten wir nicht wieder so lange zittern müssen, wie noch im Hinspiel.“ Es dauerte zwar bis zum 9:9 (18.), bis die Gäste die lange Winterpause aus den Kleidern geschüttelt hatten, danach übernahm die starke TuS-Defensive aber das Kommando. „Elf Gegentore in über 40 Minuten sind nicht schlecht“, erklärte Scholz leicht verschmitzt. TK-Goalgetter Al Kinanah, der im Hinspiel noch elf Mal genetzt hatte, kam kaum zur Geltung, weder gegen die defensive 6:0-Variante, noch gegen eine spätere Manndeckung.


„Er ist einfach ihr herausragender Akteur. Wir wollten daher seine Mitspieler in die Entscheidung zwingen“, erlaubte Scholz einen kleinen Blick in den Matchplan. Zur Pause hatten die Oberberger bereits mit vier Treffern vorgelegt und ließen auch nach dem Seitenwechsel nicht locker. Über 13:20 (40.) und 16:26 (54.) hatte der TuS viele leichte Ballgewinne und zudem ein gut aufgelegtes Torhüter-Trio. Allzu lange wollte sich Scholz mit dem Pflichtsieg allerdings nicht beschäftigen: „Uns erwartet nächste Woche ein heißes Derby gegen Gelpe/Strombach.“


Derschlag: Tim Hilger (8/4), Carsten Lange (6), Thorben Schneider, Mathias Cabrales (je 4), Nils Welke (3), Timo Domian, Norman Krause, Julian Athanassoglou, Paul Borisch (je 1).




HC Gelpe/Strombach – TV Birkesdorf 20:26 (5:11).


Ein böses Erwachen gab es für die HC-Handballer zum Rückrundenauftakt. Im Verfolgerduell mit dem starken Aufsteiger aus Birkesdorf agierten die Oberberger völlig konfus. „Von unserer Seite war dieses Spiel eine reine Katastrophe“, sprach HC-Trainer Michiel Lochtenbergh nach dem Abpfiff Tacheles. Den Hausherren fehlte gegen den Tabellennachbarn zu häufig der letzte Funken Konzentration. „Das müssen wir uns selbst ankreiden. Es fehlte vorne und hinten die allerletzte Konsequenz“, ging der Niederländer, der beim 0:5 (8.) bereits seine erste Auszeit nehmen musste, weiter in seine Analyse. Zwar fing sich sein Team in der Folge bis zum 5:7 (18.) wieder, in den verbleibenden zwölf Minuten sollte allerdings kein weiterer HC-Treffer folgen. „Man kann nicht mal behaupten, dass wir keine Ideen gehabt hätten, aber es haperte einfach an der Umsetzung“, scheiterten seine Spieler allzu häufig an BTV-Keeper Luca Feistkorn.


Wer nach dem Seitenwechsel allerdings eine wütende Aufholjagd erwartet hatte, sah sich bis zum 13:19 (43.) getäuscht. Erst ein kurzer Zwischensprint zum 17:20 (49.) sorgte noch für ein wenig Hoffnung im HC-Lager. „Trotzdem habe ich nie das Gefühl bekommen, dass wir die Kontrolle über dieses Spiel gewinnen“, erklärte der HCGS-Coach weiter. Zum Schlüsselmoment mutierte letztlich die 53. Minute, in der Julian Mayer per Siebenmeter das möglich 20:22 in der Hand hatte. Sein Wurf touchierte allerdings den Torhüter im Gesicht, so dass die Schiedsrichter den Strombacher Linkshänder mit der roten Karte zum Duschen schickten. Für Lochtenbergh eine zweifelhafte Entscheidung: „Aus meiner Sicht hat der Torhüter bei der Abwehraktion seinen Kopf klar bewegt.“ Birkesdorf nutzte die Überzahl indes zu zwei weiteren Toren und feierte einen verdienten Erfolg. „Dieser Auftritt war völlig untypisch für unsere bisherige Saison. Aber heute sind wir von Anfang an nur hinterhergelaufen“, so Lochtenbergh abschließend.


Gelpe/Strombach: Sean Borgard, Nico Blech (je 5), Lukas Bader (3), Florian Panske, Julian Mayer, Marco Köster (je 2), Luis Drux (1).


Longericher SC II – SSV Nümbrecht 30:23 (15:8).


Die Pechsträhne des SSV Nümbrecht hält weiter an. Das Team von Dirk Heppe musste aus dem Kölner Norden nicht nur ohne Punkte abreisen, sondern hatte mit Johannes Urbach auch die nächste schwere Verletzung im Gepäck. „Das sah wirklich nicht gut aus“, befürchtet Nümbrechts Trainer für die anstehende MRT-Untersuchung Schlimmes. Dem Außen war zehn Minuten vor dem Ende beim Kampf um einen Abpraller ein Gegenspieler ins Knie gefallen. Tristesse herrschte im SSV-Lager aber nicht nur wegen dieser Verletzung, sondern auch aufgrund des schwachen Auftritts beim Tabellenzehnten. Über 24 Fehlwürfe, darunter vier Siebenmeter, notierte Heppe in seiner Statistik. „Spielerisch waren wir ebenbürtig, aber wir haben das Tor nicht getroffen. Longerich dagegen schon“, trauerte er den vielen Chancen hinterher.


Beim 7:2 (10.) nahm der SSV-Coach bereits seine erste Auszeit. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Gäste bereits zwei Siebenmeter liegen lassen. Auf 13:6 (23.) enteilten die Hausherren, ehe mit Kreisläufer Jens Frey endlich ein sicherer Scharfschütze gefunden wurde. Nach dem Seitenwechsel probierten die Südkreisler zwar viel, Longerich agierte allerdings zu abgeklärt. Knapper als beim 18:14 (38.) sollte es nie werden. „Das Pech klebte uns an der Hand. Mit solch einer Wurfquote gewinnt man nirgends“, bemängelte Heppe nochmals die vielen Fehlwürfe, wollte seinem Team, das sich mit einigen Zeitstrafen auch zu häufig selbst dezimierte, kämpferisch aber keinen Vorwurf machen.


Nümbrecht: Jens Frey (7/5), Mario Weissner (4), Jannik Lang, Dag Dissmann (je 3), Johannes Urbach, Marcel Samel (je 2), Dominik Donath, Jan Kaminski (je 1).


Ergebnisse und Tabelle
  
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