Gummersbach - Die Saison ist für Drago Vukovic nach der schweren Verletzung gelaufen - Team soll enger zusammenrücken - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach (AKTUALISIERT).

Von Nils Hühn

Mit schmerzverzerrtem Gesicht ging VfL-Kapitän Drago Vukovic in der elften Minute des gestrigen Derbys gegen den Bergischen HC zu Boden. Der 35-Jährige signalisierte schon während der Behandlung durch Physiotherapeut Julian Hartkopf, dass es für ihn nicht weitergehen werde. Die Vermutung, dass sich Vukovic die Achillessehne gerissen hatte, wurde heute Vormittag von VfL-Pressesprecherin Nastasja Kleinjung bestätigt. Ärztliche Untersuchungen ergaben, dass sich Vukovic die Achillessehne des rechten Fußes gerissen hat. Der Kroate wurde bereits heute Morgen operiert und wird dem VfL in den kommenden sechs Monaten nicht zur Verfügung stehen können. Das Saisonaus für den Kapitän.



„Die Verletzung von Drago ist natürlich in erster Linie für ihn ärgerlich, da er nach seiner Schulterverletzung in Berlin jetzt wieder eine lange Ausfallzeit vor sich hat, gleichzeitig aber auch für uns, weil er als Kapitän und Abwehrchef eine ganz wichtige Säule in unserem Spiel ist. Deshalb wünschen wir Drago natürlich gute Besserung“, bedauert VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler die Verletzung des Rückraumspielers. „Die Mannschaft hat in den 50 Minuten nach der Verletzung im Spiel gegen den BHC gezeigt, dass sie noch näher zusammenrücken kann und auch muss. Das ist die Devise für die Zukunft", erklärte Schindler. Eine Nachverpflichtung scheint damit ausgeschlossen. 


[Keine Zeit zur vollständigen Genesung gibt es für Stanislav Zhukov, der jetzt besonders in der Defensive gebraucht wird.]

„Es ist ein unglaublicher schwerer Verlust. Seine Erfahrung in der Abwehr fehlt uns enorm“, so der geschockte VfL-Coach Denis Bahtijarevic.  „Jetzt darf sich kein weiterer Spieler mehr im Mittelblock verletzen“, hofft er, dass Alexander Becker und Stanislav Zhukov von weiteren Verletzungen verschont bleiben. Zhukov ist gerade erst wieder fit geworden. „Er hat gestern unter Schmerzen gespielt und ist noch nicht bei 100 Prozent“, erklärte der VfL-Coach. Weitere Alternativen fehlen ihm im Deckungszentrum. „Wir werden Dragos Verlust auch im Training merken, da einfach Qualität fehlt“, erklärt der Bosnier eine nicht direkt offensichtliche Auswirkung.


Den Kopf will Bahtijarevic aber nicht in den Sand stecken. Schließlich zeigte der VfL gegen Hannover, als Vukovic mit einer Knie-Verletzung fehlte, eine sehr gute Leistung und auch gestern konnte der Ausfall weitestgehend kompensiert werden. „Becker und Zhukov können die Abwehr zusammenhalten“, weiß der Trainer, aber die Belastung wird für das Duo enorm und im Angriff fehlt der Kroate auch.


[Viel Verantwortung in der Abwehr lastet in den kommenden Monaten auf den breiten Schultern von Alexander Becker.]

Auch wenn sich die Worte Schindlers nicht so anhören, als würde der Verein auf dem Transfermarkt tätig werden, bleibt die Frage: Kann der VfL Gummersbach einen Ersatz holen? „Spieler gibt es sicher, aber die kosten viel Geld oder stehen unter Vertrag“, weiß Bahtijarevic. „Und wenn wir einen Spieler holen, muss er sich erst einmal zurechtfinden. Vielleicht hilft er uns auch nicht.“ Der Vukovic-Ausfall ist mit das Schlimmste, was dem VfL passieren konnte. Schon vor der Saison graute es den Coach bei dem Gedanken an eine Verletzung eines Schlüsselspielers, denn einen Plan B gibt es in Gummersbach nicht. Nun ist Bahtijarevic zum Improvisieren gezwungen. Bis kommenden Sonntag muss er sich etwas einfallen lassen, wenn die Gummersbacher in Göppingen gefordert sind.