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Magischer SSV-Abend

pn; 4. Nov 2018, 21:07 Uhr
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Magischer SSV-Abend

pn; 4. Nov 2018, 21:07 Uhr
Oberberg - Nümbrecht feiert Gala gegen Bocklemünd - Derschlag souverän - CVJM steckt im Tabellenkeller - HCGS souverän - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von 'Sportsbar Lutter'. (AKTUALISIERT)
SC Fortuna Köln – TuS Derschlag 23:35 (11:16).


Derschlags Handballer haben ihre Hausaufgaben vor den Wochen der Wahrheit souverän erledigt. Beim Abstiegskandidaten aus der Kölner Südstadt feierte die Equipe von Ralph Weinheimer einen ungefährdeten Auswärtserfolg. „Das war über weite Strecken wirklich souverän von den Jungs“, meinte der Coach nach dem Abpfiff. Lediglich in der Anfangsviertelstunde ließen die Oberberger die Zügel noch ein wenig locker. Die Gäste schlossen zu überhastet ab, spielten auch ihre Tempogegenstöße nicht konsequent zu Ende und ermöglichten es den Domstädtern so bis zum 6:6 (14.) in der Partie zu bleiben. „Danach haben wir aber uns und das Spiel in den Griff bekommen“, konnte sich Weinheimer bereits beim Seitenwechsel ein wenig zurücklehnen.




Denn auch im zweiten Durchgang sollte nicht mehr viel anbrennen. Jannis Michel parierte zahlreiche Würfe und leitete damit immer wieder Gegenstöße ein. Die Gäste begannen frühzeitig durchzuwechseln, ohne dabei über 16:24 (42.) und 19:30 (49.) an Qualität zu verlieren. Gerade Linksaußen Fynn Wandschneider zeigte gegen seinen Ex-Club eine höchst engagierte Vorstellung. „Wir mussten uns anfangs etwas abtasten, haben das Spiel dann aber auch kontrolliert“, wusste Weinheimer den Erfolg durchaus einzuordnen: „Mit Pulheim wartet nächste Woche eine deutlich schwerere Aufgabe auf uns.“


Derschlag: Tim Hilger (11/6), Carsten Lange (9), Fynn Wandschneider (4), Timo Bay, Matias Cabrales (je 3), Thorben Schneider, Paul Borrisch (je 2), Nils Welke (1).




SSV Nümbrecht – HSV Bocklemünd 36:14 (14:7).


Einen magischen Abend erlebte der SSV Nümbrecht gegen den HSV Bocklemünd. „Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal so einen ruhigen Abend in den letzten Jahren auf der Bank verbracht zu haben. Es passte einfach alles“, hatte Trainer Dirk Heppe viel Freude am Auftritt seiner Mannschaft, die einen hilflosen Gegner nach allen Regeln der Kunst zerlegte. Dabei hatte Heppe im Vorfeld noch viel Respekt vor den Gästen gehabt. Die Kölner reisten allerdings ohne die Gebrüder Zeyen an, die beim Beachhandball EHF Champions-Cup in Italien weilten. Doch auch das Duo hätte die Hausherren an diesem Abend wohl kaum stoppen können. Die Partie begann bis zum 6:3 (14.) zwar ein wenig zäh, doch nachdem Nümbrecht das Tempo deutlich verschärfte, fiel den Gästen nicht mehr viel ein. Gerade die SSV-Defensive war fast unüberwindbar.


Bereits zur Pause war dementsprechend eine Vorentscheidung gefallen und die Oberberger zeigten sich auch nach dem Seitenwechsel keineswegs gewillt, auf die Bremse zu steigen. Über 22:9 (41.) und 30:11 (53.) ergaben sich die Kölner frühzeitig in ihr Schicksal und ließen die Köpfe hängen. Nümbrecht wechselte dagegen munter durch, so dass die GWN-Arena auch in den Genuss der ersten Oberligatreffer des 18-jährigen Marcel Miebach kam. Überragender Mann war allerdings Dominik Donath, der sich nur zwei Fehlversuche leistete und das Fehlen von Tobias Mlynczak schnell vergessen ließ. „Der Gegner war uns heute zwar nicht gewachsen, aber es war toll zu sehen, dass wir endlich einmal ein Spiel über 60 Minuten ohne Schwächephase durchgezogen haben“, fasste Heppe einen rundum gelungenen Abend zusammen.


Nümbrecht: Dominik Donath, Marcel Baier (je 9), Marcel Samel (5/2), Jannik Lang, Mario Weissner, Jens Frey, Marcel Miebach (je 3), Jan Kaminski (1).




CVJM Oberwiehl – HSG Refrath/Hand 24:30 (12:14).


Der CVJM Oberwiehl hat den nächsten Befreiungsschlag verpasst und steckt nach der siebten Saisonniederlage tief im Tabellenkeller der Oberliga fest. Dabei war der Auftritt gegen die HSG Refrath/Hand ein Spiegelbild der letzten Wochen. In der Anfangsphase bis zum 10:9 (20.) durchaus noch auf Augenhöhe konnten die Südkreisler auf taktische Variationen ihres Gegners nicht angemessen reagieren. Simon Schanz musste im Rückraum den Alleinunterhalter geben, was auch die Gäste spätestens nach 20 Minuten realisierten und von ihrer offensiven 3:2:1-Deckung abwichen. „Aus der zweiten Reihe strahlte nur Simon Gefahr aus. Refrath wurde entsprechend defensiver und ist nur noch auf ihn herausgetreten“, skizzierte König seine Probleme gegen den letztjährigen Aufsteiger.


Druckvolles Abräumen oder ein schneller Ballvortrag war dagegen Mangelware, so dass selbst einige Überzahlsituationen zur Pause nicht genutzt werden konnten. Nach dem Seitenwechsel wurde es aus CVJM-Sicht allerdings noch bitterer. Refrath zog zum 12:17 (37.) davon und legte damit den Grundstein für einen nicht mehr gefährdeten Auswärtserfolg. Über 18:23 (48.) verpufften sämtliche taktischen Kniffe, die König probierte. Weder siebter Feldspieler, noch das Spiel über zwei Kreisläufer brachten den Gegner in Verlegenheit. „Während wir uns jedes Tor hart erarbeiten mussten, kam Refrath zu häufig zu einfacheren Abschlüssen“, so König, der nun etwas sorgenvoll in die kommenden Wochen blickt: „Wir haben jetzt viele Endspiele vor uns. Uns fehlt momentan das Selbstvertrauen, so dass uns nächste Woche in Nippes eine richtig schwierige Aufgabe erwartet.“


Oberwiehl: Simon Schanz (6), Artur Gartung (5/2), Bastian Schneider (4), Andre Rischikov, Andreas Glüer, Sebastian Deilmann (je 2), Jan Sonka, Jannes Pulla, Johannes Schneevogt (je 1).






MTV Köln – HC Gelpe/Strombach 27:32 (12:13).


Der HC Gelpe/Strombach bleibt der härteste Verfolger von Tabellenführer Derschlag. Durch einen glanzlosen Sieg in Köln festigte das Team von Michiel Lochtenbergh seinen zweiten Tabellenplatz hinter dem oberbergischen Rivalen. „Das Team hat diese Aufgabe sehr souverän gelöst, auch wenn es irgendwie ein typisches Sonntagnachmittagsspiel war“, meinte der Niederländer nach dem Abpfiff. Die Oberberger diktierten aus seiner Sicht zwar das Geschehen, konnten sich aber gerade im ersten Durchgang nie entscheidend absetzen. Über 2:5 (9.), 7:10 (20.) und 10:13 (28.) sorgte eine Zeitstrafe gegen Lukas Bader vor der Pause dafür, dass MTV Köln zum Seitenwechsel in direkter Schlagdistanz blieb.


„Unsere Defensive stand über weite Strecken gut, aber Köln hat über seine Außen selbst aus schwierigsten Winkeln sehr gut geworfen“, hätte sich Lochtenbergh zur Halbzeit einen deutlichen Vorsprung gewünscht. Und auch im zweiten Durchgang blieb es bis zum 20:21 (45.) ein Duell auf Messers Schneide, ehe sich endlich die viele Wechsel des HCGS-Trainers bemerkbar machten. Während beim Gegner die Luft nachließ, konnten sich die Gäste auf ihre konditionellen Stärken verlassen. Köln probierte es nach dem 20:26 (51.) zwar noch mit zahlreichen Deckungsvarianten, die Oberberger hatten aber stets die passende Antwort, so dass Lochtenbergh auch verschmerzen konnte, dass Julian Mayer nach zuvor 18 erfolgreichen Siebenmeterwürfen erstmals einen Strafwurf in dieser Saison liegen ließ.


Gelpe/Strombach: Julian Mayer (9/3), Lukas Bader, Nico Blech (je 5), Sean Borgard (4), Harry Roth (3), Markus Meister (2), Sebastian Panske, Tom Bonfiglio, Florian Panske, Luis Drux (je 1).
  
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