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„Wir haben keine Chance, aber die wollen wir nutzen“

uk; 3. May 2018, 10:00 Uhr
Archivbild: Alexander Arnold --- Am Sonntag kämpft der VfL-Nachwuchs in Magdeburg um den Einzug ins Finale.
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„Wir haben keine Chance, aber die wollen wir nutzen“

uk; 3. May 2018, 10:00 Uhr
Gummersbach - Mit einem Fünf-Tore-Rückstand fahren die Handballtalente des VfL Gummersbach zum Halbfinalrückspiel um die Deutsche Meisterschaft nach Magdeburg - RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und die AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Uli Klein  

SC Magdeburg - VfL Gummersbach (Sonntag, 16 Uhr).

Natürlich haben sich die Chancen der VfL-Talente auf einen Finaleinzug im Kampf um die Deutsche A-Jugendmeisterschaft am vergangenen Wochenende nicht gerade verbessert. Die 28:33-Niederlage im Halbfinal-Hinspiel gegen den SC Magdeburg in der heimischen Eugen-Haas-Halle lässt die Jungs von Trainer Maik Pallach jedenfalls nur noch als krasse Außenseiter an die Elbe reisen. Hinzu kommt, dass der VfL auch in Sachsen-Anhalt ohne seinen absoluten Spitzenspieler auskommen muss. Yonatan Dayan wird wegen seiner Handverletzung vermutlich noch mehrere Wochen keinen Ball anrühren können. Und dennoch. Nach intensivem Studium des Matches in Gummersbach glaubt Pallach nach wie vor an eine Finalchance seiner Youngster. "So kurios es sich anhört: Wir haben noch unsere Chance. Nämlich dann, wenn wir über 60 Minuten konstant auf hohem Niveau durchspielen können, wir ein bisschen kaltschnäuziger sind und vor allem, wenn wir an uns glauben."


Hinzu sollte eine große Torwartleistung kommen. Julian Malek ist erwiesenermaßen ein überragender 1 gegen 1-Keeper, hat aber manchmal Konzentrationsdefizite bei Würfen aus dem Rückraum: "Sollte er drei, vier Bälle mehr aus dem Rückraum als in Gummersbach parieren können und gleichzeitig - wie gewohnt - einige freie Bälle halten, wären wir schon auf Augenhöhe mit dem SCM. Pallach ist freilich erfahren genug, dass ein bäriger Torwart allein nicht genug ist, um im Osten noch die Wende zu schaffen: "Sieben schwache Minuten wie vergangene Woche dürfen wir uns einfach nicht leisten. Zwischen der 42. und 49. Minute ist der Gegner von 22:22 auf 22:26 davongezogen. Das war der Genickschlag", sagt Pallach in der Rückschau.



In der Tat schmerzte dieser Einbruch besonders, weil die kampfstarken Hausherren unmittelbar zuvor einen 16:20-Rückstand egalisiert hatten und das berühmt-berüchtigte Momentum da eigentlich ein blaues Trikot trug. Vorbei, abgehakt: Die Gummersbacher müssen nun freilich zeigen, dass sie lernfähig sind. Und das sind sie nach Ansicht ihres Sportlehrers: "Die Mannschaft ist bis zum Haaransatz motiviert und wird sich zerreißen. Wir haben nach Meinung der Experten keine Chance mehr. Aber genau diese wollen wir nutzen. Wir sind jedenfalls nach lange nicht raus", beschwört Pallach geradezu pathetisch den Fighting-Spirit seiner Talente.
  
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