Gummersbach - Für VfL-Trainer Denis Bahtijarevic ist der 35-jährige Kroate ein Schlüsselspieler - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Bernd Vorländer

Er ist mit seiner Mannschaft erst in der Nacht wieder in die Kreisstadt zurückgekehrt, aber Denis Bahtijarevic macht einen aufgeräumten, ja zufriedenen Eindruck an diesem Dienstagmittag und genießt einige Stunden Freizeit mit der Familie. Elf Tage war man unterwegs, erst beim Marktplatzturnier in Esslingen, dann im Trainingslager in Italien. Die Hälfte der Vorbereitung ist vorbei und der Trainer des VfL Gummersbach vorsichtig optimistisch. "Ich bekomme positive Signale aus der Mannschaft, alle ziehen hervorragend mit und wir sind weiter, als ich mir das eigentlich vorgestellt hatte." Das habe in erster Linie auch mit zwei Neuverpflichtungen zu tun, die zu einem neuen Wir-Gefühl im Team beigetragen hätten.


Da ist zum einen Drago Vukovic, der nach zehn Jahren Bundesliga und fast 300 Spielen über die nötige Erfahrung verfügt, ein Team zu führen. Und Trainer Bahtijarevic hat sich früh festgelegt, dass der 35-Jährige als Leitwolf und Kapitän seine Mitspieler anführen soll. "Er ist Führungsspieler und meine rechte Hand auf dem Spielfeld. Das weiß die Mannschaft", sagt der Coach. Vor allem in der Abwehr soll die Übersicht des Kroaten zur Stabilisierung beitragen, aber Vukovic muss auch im Angriff Akzente setzen, wenn andere Akteure aus dem Rückraum eine Pause benötigen. Weil die Chef-Rolle eindeutig geregelt ist, schloss man so auch eine Lücke, die nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Simon Ernst lange unübersehbar war.

Auch Pouya Norouzi hat den Trainer mit seiner Spielweise und Physis bereits überzeugt. "Er ist eine Maschine, es ist unglaublich, wo er die Power hernimmt", freut sich Bahtijarevic. Der Neuzugang von den Kadetten Schaffhausen könne nahezu 60 Minuten ohne Qualitätsverlust durchhalten. "An ihm werden wir noch viel Freude haben." Und am Donnerstag kommt mit Linkshänder Ivan Martinovic der dritte Neuzugang erstmals zum Training. Eine lange Schonzeit sollte er nicht erwarten, Bahtijarevic will den 20-Jährigen sofort ins kalte Wasser werfen. "Wir haben keine Zeit mehr, er wird es überleben."

Viele kleine Mosaikstücke machen den Coach zuversichtlich, der aber weiß, dass es auch Defizite zu beheben gilt. In vielen Spielen der vergangenen Saison ließ der VfL nach 40 Minuten nach, fiel geradezu in ein Loch. "Das darf uns nicht mehr passieren", sagt Bahtijarevic, der vier konkrete Forderungen an sein Team hat. Die Zahl der technischen Fehler müsse dringend verringert werden. In Abwehr wie Angriff gelte es, mehr Zweikämpfe zu gewinnen. Angriffsdruck müsse über alle Positionen entwickelt werden. Schließlich bedürfe es auch einer Verbesserung der Torquote von den Außenpositionen. Nur an eines mag Denis Bahtijarevic gar nicht denken: Verletzungen. Richtig ist nämlich auch: Von den Schlüsselspielern darf sich niemand verletzen, denn beim VfL Gummersbach 2018/19 gibt es keinen Plan B.  

Am Mittwoch geht es für die blau-weißen Akteure mit dem Training weiter, am Wochenende nimmt man an einem Turnier in Kassel teil.