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Strombach verdirbt Jatzkes SSV-Abschied

pn; 13. May 2018, 13:20 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Malte Meinhardt trug zum letzten Mal das TVS-Trikot.
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Strombach verdirbt Jatzkes SSV-Abschied

pn; 13. May 2018, 13:20 Uhr
Oberberg - Derschlags Handballwunder bleibt aus - CVJM zittert sich zum Sieg - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von 'Sportsbar Lutter' (AKTUALISIERT).
TV Strombach – SSV Nümbrecht 28:19 (13:9).

[Lukas Bader steuerte zwei Treffer zum ungefährdeten Derbysieg bei.]

„Die letzte Viertelstunde fühlte sich wie ein Sommerkick an“, konnte Strombachs Trainer Michiel Lochtenbergh nicht verhehlen, dass bei beiden Teams zum Saisonende keine echte Derbystimmung mehr aufkam. Auch Mario Jatzke hätte sich in seinem letzten Spiel als SSV-Coach sicherlich einen positiveren Ausgang gewünscht. „Aber mit dieser dünnen Personaldecke war einfach nicht mehr drin“, urteilte der Gästetrainer. Bereits die Anfangsviertelstunde gehörte den Gastgebern, die das letzte Saisonduell dazu nutzen, die Spielanteile gleichmäßig zu verteilen. Über 8:4 (15.) erlaubte sich Strombach beim 8:7 (23.) zwar eine kleine schöpferische Pause, hatte beim Seitenwechsel aber auch bereits wieder auf vier Treffer erhöht.


[Mario Weissner setzt sich gegen den ehemaligen Nümbrechter Harry Roth durch.]

Bitter wurde es für die Südkreisler im zweiten Durchgang. Die Hausherren schraubten das Ergebnis zügig auf 18:10 (37.) hoch und hatten auch in der Schlussphase reichlich Gelegenheit einen deutlichen Kantersieg zu landen. Der TVS spielte sich zwar zahlreiche Chancen heraus, scheiterte aber zu häufig am glänzend aufgelegten Philip Winkler. „Wir waren nicht immer voll konzentriert“, meinte Lochtenbergh in der Analyse, wollte seinem Team daraus aber auch keinen Strick drehen: „Es war gut, die Saison mit einem Derbysieg zu beenden.“ Auf der anderen Seite sah Jatzke, der seiner jungen Garde ebenfalls viel Spielzeit verschaffte, die Niederlage als symptomatisch für eine gesamte Saison: „Die Höhe war bitter, aber auch ein Spiegelbild unserer Trainingsbeteiligung der letzten Wochen. Wir konnten nie echte Konstanz aufbauen.“ Trotz des negativen Abschlusses seiner SSV-Zeit werde er aber immer mit einem frohen Auge zurückblicken.
  
Strombach: Julian Mayer (10/3), Malte Meinhardt (5), Luis Drux (3), Lukas Bader, Florian Panske (je 2), Sean Borgard, Lukas Altjohann, Alexander Arnold, Nico Blech, Tom Bonfiglio, Markus Meister (je 1).


Nümbrecht: Marcel Samel, Daniel Funk (je 5), Ilja Schattner (4/2), Mario Weissner (2), Johannes Urbach, Jannik Lang, Tobias Mlynczak (je 1).





TuS Derschlag – Longericher SC II 30:24 (14:10).


Ob man am Epelberg insgeheim vom historischen Handballwunder im Vorfeld doch noch ein wenig geträumt hat, wollte Ralph Weinheimer nicht verraten. Ein wenig Wehmut kam beim Derschlager Trainer nach dem Abpfiff des letzten Saisonspiels aber doch auf. „Wir sind punktgleich mit dem Meister. Das ist schon bitter“, trennen Weinheimer und sein Team 20 Tore oder ein winziges Pünktchen vom Aufstieg in die Nordrheinliga. Zumindest durften sich die Oberberger nach dem Heimsieg im Duell der beiden besten Rückrundenteams aber zumindest über den inoffiziellen Titel der besten Mannschaft in der Rückserie freuen. Gegen Longerich spekulierten die Hausherren nicht mehr auf den echten Titel, sondern nutzten die Partie für Abschiede. Jeder Akteur bekam seine Spielanteile und im Anschluss auch ein Lob vom ehrgeizigen Coach.



[Julian Mayer war sehr zur Freude von Michiel Lochtenbergh nicht zu stoppen.]

Über 8:5 (14.) und 11:8 (23.) hatten die Gastgeber stets die Kontrolle und ließen auch nach dem Seitenwechsel nicht nach. 17:11 (34.) und 23:16 (45.) waren die weiteren Zwischenständen, bei denen der TuS nichts mehr anbrennen ließ, auch wenn Longerich in der Schlussphase noch einmal zum 26:23 (55.) verkürzen konnte. „Das Wichtigste war, dass alle ihren verdienten Abschied bekommen haben“, so Weinheimer, der BTB Aachen nach dem gewonnenen Duell in Pulheim zur überraschenden Meisterschaft gratulierte. Für die kommende Saison verspricht er einen neuen Angriff auf die Tabellenspitze: „Wir sollten nicht vergessen, dass wir letztes Jahr noch gegen den Abstieg gespielt haben. Wir haben eine überragende Entwicklung genommen und haben die Fehler dieser Saison auch erkannt und wollen sie ausmerzen. Nächstes Jahr wollen wir natürlich mehr erreichen!“


Derschlag: Tim Hilger (12/2), Shawn Pauly, Norman Krause, Vladislav Veselinov (je 3), Petar Cutura, Nils Welke, Thorben Schneider, Marco Rubel (je 2), Timo Bay (1).




CVJM Oberwiehl – MTV Köln 27:26 (11:12).


Ein klein wenig war der letzte CVJM-Auftritt das Spiegelbild der gesamten Seuchensaison. Die Mannschaft von Florian König deutete auch im Duell gegen MTV Köln immer wieder vorhandenes Potential an. Doch selbst klare Führungen sorgen bei der blutjungen Truppe nicht für Sicherheit. Entsprechend fiel auch das Fazit des Trainers nach dem Abpfiff aus: „Hauptsache gewonnen. Das war mehr schlecht als recht.“ Die Südkreisler begannen forsch und gewillt ihren elften Rang im Abschlussklassement zu verteidigen. Doch die frühe 5:1-Führung (9.) war kein nachhaltiges Statement. Beim 6:7 (17.) war die Partie bereits gekippt, beim 9:12 (27.) drohten die Gäste gar zu enteilen. „Wir hatten einfach zu viele Momente, in denen wir unkonzentriert waren und in ihre Gegenstöße hineingelaufen sind“, analysierte König den Pausenrückstand.



[Spielmacher Jannik Lang konnte nur sporadisch eingesetzt werden. Ilja Schattner und Marcel Samel konnten seinen Ausfall nicht überdecken.]

Nach dem Seitenwechsel folgte die stärkste Phase der Oberberger, die bis zum 21:14 (43.) ihr gesamtes Potential ausschöpften. Der Kölner Rückraum wurde gänzlich neutralisiert und auch offensiv fällten die Hausherren stets die richtige Entscheidung. „Aber dann haben wir mit einem Schlag aufgehört mit Tempo zu agieren“, sah König den Vorsprung dahinschmelzen. Über 22:21 (49.) hatten die Gäste in der Schlussminute sogar die Gelegenheit, das Spiel auf den Kopf zu stellen. Nach einem Ballverlust besiegelte Simon Schanz aber den CVJM-Sieg. „Diese Einbrüche haben uns diese Saison viele Punkte gekostet und auch heute sind wir nur mit zwei blauen Augen davon gekommen“, meinte König, betonte aber aber sogleich auch das positive Ergebnis: „Es war wichtig das letzte Spiel zu gewinnen, um mit einem guten Gefühl in die Sommerpause zu gehen.“


Oberwiehl: Julian Marenbach (6), Simon Schanz, Marc Weschenbach (je 4), Bastian Schneider (4/2), Jonas Koebnick, Daniel Rischikov (je 3), Jared Wilkes, Andre Rischikov, Jannes Pulla (je 1).

Ergebnisse und Abschlusstabelle
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