Nümbrecht - Nicole Weidner holte mit ihrem Haflinger „Ariano“ in Österreich den Sieg im Dressurreiten.

Von Leif Schmittgen

Die neue Europameisterin im Haflinger-Dressurreiten kommt aus Nümbrecht: Nicole Weidner siegte beim Europachampionat im österreichischen Stadl-Paura mit ihrem Hengst „Ariano“ in der höchsten Klasse, der „Schweren Dressur“. „Ich kann es immer noch nicht glauben, dass mir dieses Kunststück geglückt ist“, freut sich die 42-jährige Reiterin. Bereits 2012 war sie an gleichem Ort mit einem anderen Haflinger Europameisterin geworden (OA berichtete).   

Dass ihr dieser Coup sechs Jahre später erneut gelingen würde, „war nicht eingeplant“, gibt sich Weidener bescheiden. Denn zu Jahresbeginn hatte sie krankheitsbedingt eine Pause einlegen müssen und konnte mit ihrem zehnjährigen Pferd nicht regelmäßig trainieren. Auch die Teilnahme an den Meisterschaften war keine Selbstverständlichkeit, denn die Deutsche Reiterliche Vereinigung FN legt zur Qualifikation die erreichten Turnierergebnisse eines jeden Reiters aus dem Vorjahr zugrunde.  „Die Chemie hat einfach gestimmt“, attestiert die Europameisterin „Ariano“ hervorragende Eigenschaften und damit den Grund, warum sie 26 potenzielle Titelanwärter aus vielen Nationen hinter sich ließ.

 
„Er hat einen super Charakter. Inzwischen sind wir wie ein altes Ehepaar“, sagt Weidner.  Fünf Mal pro Woche trainiert sie mit dem Hengst, und weiß deshalb genau, wovon sie spricht. Seit ihrem achten Lebensjahr ist die Nümbrechterin Reiterin und wechselte 2011 vom Springreiten zur Dressur-Disziplin, in der sie nun zum zweiten Mal erfolgreich war. Mehr gibt es für das Duo übrigens nicht zu erreichen, denn das alle drei Jahre stattfindende Turnier ist das sportlich höchste, was es bei den Haflingern gibt.   

Dabei geht es ausschließlich um die Ehre, denn finanziell gibt es bei der Europameisterschaft - im Gegensatz zu vielen anderen Turnieren - nämlich nichts zu holen. Umso mehr freute sie sich über die Unterstützung des Reitvereins Oberberg Süd, für den sie in Waldbröl-Happach aktiv ist. Der Klub sponserte ihr zur Hälfte das fällige Startgeld von 300 €. Dazu kamen für die Sportlerin die Kosten für Unterkunft und Verpflegung. Investitionen,  die sich für Weidner mit dem Titelgewinn aber allemal gelohnt haben.