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Lebloser VfL geht in Göppingen unter

bv; 18. Nov 2018, 18:40 Uhr
Archivbild: Leif Schmittgen --- Der junge Linkshänder Ivan Martinovic sucht aktuell nach seiner Form.
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Lebloser VfL geht in Göppingen unter

bv; 18. Nov 2018, 18:40 Uhr
Gummersbach - Nach der deutlichen 35:26-Niederlage bei FRISCH AUF! Göppingen bleibt der VfL Gummersbach in der Abstiegszone hängen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Bernd Vorländer

FRISCH AUF! Göppingen - VfL Gummersbach 35:26 (20:13).

Nach rund 48 Minuten hatten die in Grün-Weiß gewandeten Gastgeber in der Partie gegen den VfL Gummersbach genug von einem einseitigen Spiel. Schließlich führte man zu diesem Zeitpunkt 31:19 gegen eine völlig überforderte Gästemannschaft. Während FRISCH AUF! zwei Gänge zurückschaltete, schafften es die VfL-Spieler zumindest, die Höhe der Niederlage nicht zu einer völligen Blamage werden zu lassen. Doch gibt es am Auftritt dieser Mannschaft nichts schönzureden. Man mag, wie dies Torhüter Matthias Puhle nach dem Spiel tat, einige Fehler auf die Jugend des Teams schieben, man kann auch davon ausgehen, dass Spieler wie Stanislav Zhukov oder Pouya Norouzi nicht mehr so häufig einen dermaßen schlechten Tag erwischen - doch dies allein ist keine Erklärung für diesen Offenbarungseid bei einer Mannschaft, die vor dem Spiel gerade einmal zwei Punkte besser platziert war.


Man muss es so deutlich sagen: Es gab an diesem Tag (und leider nicht nur an diesem) von allem zu wenig - zu wenig Qualität, zu wenig Einstellung und zu wenig System. Vor allem fehlt spätestens nach dem Saison-Aus für Vlado Vukovic ein Spieler, der dies alles den übrigen Akteuren vorlebt, der vorangeht, wenn der Wind von vorne bläst. Stattdessen ergaben sich bis auf wenige Ausnahmen - wie etwa Linksaußen Marvin Sommer - alle kampflos ihrem Schicksal, als die Gastgeber, die zuvor sechsmal in der Bundesliga verloren hatten, auf die Tube drückten. Gegenwehr und eine zupackende Abwehr: Fehlanzeige.

Carsten Lichtlein und Matthias Puhle im Tor hatten mit zusammen sechs Paraden unterirdische Quoten. Im Angriff sah man zumeist Einzelaktionen, die zu Torerfolgen führten. Auf den zu erwartenden Göppinger Schachzug, Norouzi möglichst schon bei der Ballannahme zu bekämpfen und ihm keinen Raum zur Entfaltung zu geben, nachdem der Iraner im Pokal noch neunmal gegen FRISCH AUF! getroffen hatte, wusste der VfL keine Antwort. Hinzu kamen noch zahlreiche technische Fehler und Ballverluste.



So bekamen die 4.600 Zuschauer in der EWS-Arena eine Partie zu sehen, in der die Gäste nur bis zum 6:4 (10.) auf Tuchfühlung blieben. In der Folge konnte die Mannschaft von Trainer Hartmut Mayerhoffer nach Belieben schalten und walten. Marcel Schiller schenkte den Blau-Weißen einen Ball nach dem anderen ein und kam am Ende auf elf Treffer. Mit einem Zwischenspurt bauten die Gastgeber den Vorsprung von 12:8 auf 16:8 aus, somit war die Entscheidung über den Sieger bereits vor der Pause gefallen. Auch nach dem Wechsel ließen die Grün-Weißen nichts mehr anbrennen, während der VfL um Ergebniskosmetik bemüht war. Leid tun musste einem nur der VfL-Anhang. Die Fans hatten über 400 Kilometer Anfahrtsweg auf sich genommen, um sich eine dermaßen leblose Vorstellung ihres Vereins ansehen zu müssen.

Während Torhüter Puhle auch nach dem Spiel beim Interview optimistisch blieb ("Es wird in der Liga für uns reichen, denn die Qualität haben wir") und schon nach vorne blickte ("Nächste Saison können wir ganz anders angreifen"), wird den VfL bald die raue Wirklichkeit einholen. Schon am kommenden Donnerstag, 22.11, steht um 19 Uhr das nächste Meisterschaftsspiel auf dem Spielplan. In der SCHWALBE arena gibt sich kein Geringerer als der Deutsche Meister Flensburg die Ehre.  

VfL: Florian Baumgärtner, Marvin Sommer (je 5), Tobias Schröter, Moritz Preuss (je 3), Eirik Köpp (3/1), Pouya Norouzi, Ivan Martinovic (je 2), Fynn Herzig, Luis Villgrattner, Stanislav Zhukov (je 1)

Siebenmeter: 4:1/3:1 (Schiller scheitert an Puhle)

Hinausstellungen: 4:8 Minuten (Bagersted, Peric - Schröter (2), Norouzi, Villgrattner)

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