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In Strombach beginnt das Zittern

pn; 4. Mar 2018, 19:00 Uhr
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In Strombach beginnt das Zittern

pn; 4. Mar 2018, 19:00 Uhr
Oberberg - Während der Marienheider Abstieg fast schon besiegelt ist, gerät auch die TVS-Reserve in immer größere Not - CVJM II fehlt die Leidenschaft - Die Handball-Landesliga wird präsentiert von 'Opel Ley' (AKTUALISIERT).
HSG Marienheide/Müllenbach – SC Fortuna Köln II 19:28 (12:13).



Der Absturz der HSG Marienheide/Müllenbach in die Kreisliga ist kaum noch zu verhindern. Satte acht Punkte müsste die Spielgemeinschaft nach der Niederlage vom Samstag mittlerweile aufholen. Mit der Pleite gegen den Abstiegskonkurrenten aus der Kölner Südstadt hatte Dirk Schuldt indes schon beim Aufwärmen gerechnet. „Ich kam aus dem Schmunzeln kaum heraus, wer da beim Gegner so alles auflief“, zählte der HSG-Coach fünf Spieler aus dem Oberligakader der Kölner. Umso erstaunter zeigte er sich, wie offen sein Team das Spiel zunächst gestalten konnte: „Köln war uns körperlich völlig überlegen, dafür haben meine Jungs eine wirklich gute erste Halbzeit gespielt.“

Doch nachdem bei den Oberbergern die Kräfte nachließen, setzten sich die Gäste schnell ab. Während Köln im Innenblock Beton anrührte fehlten der HSG auch wechseltechnisch die Alternativen, nachdem mehrere Spieler nach langen Verletzungspausen noch nicht wieder völlig fit sind. Das Genick brach den Gastgebern letztlich aber die desolate Chancenverwertung. „Wir haben uns die Chancen erspielt, aber zu häufig liegen lassen“, notierte Schuldt neben sieben technischen Fehlern auch 27 Fehlwürfe. Während Marienheide/Müllenbach den Klassenerhalt damit abgeschrieben haben dürfte, rechnet der HSG-Coach damit, dass Fortuna Köln im Abstiegskampf weiterhin Unterstützung aus der Oberliga erhalten wird.


Marienheide/Müllenbach: Lutz Lichtinghagen (4/1), Arian Bahrs (4/2), Philippe Ginczek (3), Sven Höttgen, Marcel Meyer (je 2), Philipp Bansen, Maurice Ginczek, Leon Hagen, Tom Lichtinghagen (je 1).




SSV Nümbrecht II – BTB Aachen II 25:29 (9:10).


Etwas ungläubig rieben sich die Zuschauer nach 20 gespielten Minuten die Augen. Nümbrechts Reserve spielte gegen den Aufstiegsaspiranten aus der Kaiserstadt eine exquisite Defensive. Der Innenblock um den starken Rene Nitschmann nahm viele Würfe bereits weg, die wenigen Geschosse, die doch durchdrangen, waren ein gefundenes Fressen für Torhüter Joscha Madel. „Leider haben wir es verpasst uns in dieser Phase auch entscheidend abzusetzen“, kommentierte Daniel Funk den zwischenzeitlichen 6:3-Vorsprung (20.). Der SSV-Coach ahnte zu diesem Zeitpunkt bereits, dass sich dies noch rächen könnte.


Die Fehler häuften sich zunehmend, dazu kamen einige Disziplinlosigkeiten innerhalb der Mannschaft. „Ein Topteam wie BTB Aachen bestraft dann jeden Fehler“, ärgerte sich Funk. Auch eine etwas lauter ausgefallene Kabinenpredigt sorgte nicht für neuerliche Harmonie. Die Kaiserstädter setzten sich zum 13:17 (40.) ab und ließen sich auch von Funks grüner Karte nicht weiter aufhalten. Nach dem 17:23 (49.) ging es nur noch um Ergebniskosmetik, die dem SSV in der Schlussphase aber zumindest noch gelang. „Vor dem Spiel hätte ich so ein knappes Ergebnis unterschrieben, nachher müssen wir uns doch ärgern, da mehr möglich war“, so Funk, der sich im Abstiegskampf nicht auf dem Vier Punkte-Polster ausruhen will: „Wir werden noch vier bis sechs Puntke benötigen und haben noch einige wichtige Spiele vor uns.“
  
Nümbrecht: Tobias Mlynczak (7), Dominik Donath (6), Markus Schwemke (5/3), Lucas Söntgerath (2), Benedikt Opitz, Rene Nitschmann, Lucas Koch, Markus Bitzer, Tim Lefherz (je 1).




CVJM Oberwiehl II – Stolberger SV 24:31 (12:19).


Am Ende war es zwar die durchaus nicht unerwartete Niederlage gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter aus Stolberg, dennoch war Nils Hühn nicht zufrieden mit dem Auftritt seines Teams. „Mir fehlten Leidenschaft, Lust und Einstellung“, monierte der Coach eine der schwächsten Saisonleistungen, „da wäre einfach mehr möglich gewesen.“ Stolberg reiste zwar mit lediglich acht Feldspielern an, verstand es aber trotzdem das Tempo stets zu kontrollieren. Kaum ein Oberwiehler agierte in Normalform, vielmehr rannten die Gastgeber schnell einem 3:6- (13.) und 4:10-Rückstand (16.) hinterher.


Jeder CVJM-Fehler wurde gnadenlos mit einem Gegenstoß bestraft, so dass zur Pause bereits eine Vorentscheidung gefallen war, zumal Hühn mit Marc Weschenbach einen Spieler für das Oberligateam schonen musste. Nach dem Seitenwechsel erhöhte der Titelfavorit den Vorsprung schnell auf elf Treffer zum 14:25 (42.) und schaltete anschließend in den Schongang, so dass den Oberbergern zumindest noch ein wenig Ergebniskosmetik gelang. „Das Spiel plätscherte vor sich hin und beide Teams taten sich nicht wirklich weh“, hakte Hühn die Niederlage schnell ab.


Oberwiehl: Daniel Rischikov (4), Henrik Berndt, Jeny Frey (je 3), Marco Dabringhausen, Philipp Keusgen (je 3/1), Jan Bluhm, Marc Weschenbach, Johannes Schneevogt (je 2), Phil Nückel, Niklas Marenbach (je 1).




VfR Übach-Palenberg – TV Strombach II 32:28 (11:12).


Die Luft wird für Strombachs Reserve im Abstiegskampf dünner und dünner. Während die Konkurrenz zuletzt regelmäßig punktete, kassierte das Team von Tobias Wohlfromm in Übach die dritte Niederlage in Folge. Danach sah es zunächst allerdings gar nicht aus. Aus einer agilen Defensive hatte der Aufsteiger einen glänzenden Start zum 0:4 (5.) auf das Parkett gezaubert und konnte diesen Vorsprung auch lange Zeit verwalten. Nachdem sich ab der 20. Minute allerdings die Fehler häuften, kamen die Gastgeber bis zur Pause wieder heran, auch weil der TVS insgesamt im Spiel vier Siebenmeter liegen ließ.


Den Start in den zweiten Durchgang verschliefen die Oberberger zwar völlig, konnten sich nach einem zwischenzeitlichen Rückstand aber erneut berappeln und gingen abermals mit drei Treffern in Front. Beruhigend wirkte dieser Vorsprung allerdings nicht. Eine Überzahlsituation verloren die Oberberger mit 0:2 und ließen auch sonst viele klare Chancen liegen. „Zwischen der 45. und 55. Minute hatten wir leider unsere schwächste Phase“, geriet Wohlfromms Team sogar mit sieben Toren in Rückstand. Beim Blick auf die Tabelle zeigt sich der Coach indes realistisch: „Wir sind langsam zum Siegen verdammt.“


Strombach: Jan Höfer (9/2), Lukas Flick (7/3), Martin Sterling (4), Michel Töpfer (3), Fynn Schürmann, Felix Moddemann (je 2), Sebastian Pankse (1).
  

HSG Oberbantenberg/Niederseßmar – Dünnwalder TV 32:12 (15:5).


Zur kostenlosen Konditionseinheit mutierte das Duell der HSG Oberbantenberg/Niederseßmar mit dem designierten Absteiger aus Dünnwald. „Wir mussten fast überhaupt nicht in den Positionsangriff und haben unsere Tore großteils nur über die erste und zweite Welle erzielt“, berichtete Co-Trainer Florian Gebauer, der den verhinderten Dirk Heppe auf der Bank vertrat. Nach einem Kantersieg hatte es nach einer Viertelstunde allerdings überhaupt nicht ausgesehen. Nachdem der Tabellenletzte nur mit acht Spielern angereist war, nahmen die Hausherren die Aufgabe etwas zu locker und produzierten bis zum 4:4 (15.) reihenweise technische Fehler. Nachdem diese allerdings abgestellt wurden, brachen alle Dämme. Bereits zur Pause stand der Sieger fest und die HSG konnte sich nach dem Seitenwechsel den Luxus leisten, munter zu rotieren. Ein Sonderlob verdiente sich neben der Defensive auch Torhüter Marvin Herold mit 15 Paraden.


Oberbantenberg/Niederseßmar: Thomas Wieschalla (6), Robin Ziegler (6/3), Alex Zurek, Max Riegert (je 4), Luca Schrabe (3), Sebastian Deilmann, Lukas Sievers, Manuel Kreter (je 2), Jan Kamisnki, Julian Klein, Dag Dissmann (je 1).

Ergebnisse und Tabelle
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