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'Konzerte sind die Belohnung'

ls; 20. Mar 2019, 15:15 Uhr
Bilder: Leif Schmittgen --- Patrick Müller (re.) gehört zu den Gründungsmitgliedern. Gemeinsam posierte man gestern auf dem Werksgelände, bevor es zur Sangesprobe ging.
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'Konzerte sind die Belohnung'

ls; 20. Mar 2019, 15:15 Uhr
Engelskirchen – Vor zehn Jahren ging der Werkschor „Stimmwerkzeuge“ an den Start, OA schaute bei den Proben für den Geburtstagsauftritt vorbei.
Von Leif Schmittgen

In diesem Jahr feiert der gemischte Werkschor der Firma Lukas-Erzett in Engelskirchen den zehnten Geburtstag. Für das Jubiläumskonzert im Mai wird schon jetzt fleißig geübt. Die Mitglieder sind eine gut gelaunte Truppe: Im Probenraum nahe dem Firmengrundstück begrüßt man sich herzlich zur wöchentlich stattfindenden Sangesprobe und flachst ausgiebig miteinander. „Der Spaß steht bei uns immer im Vordergrund“, bringt Gründungsmitglied Patrick Müller die lockere Atmosphäre in dem kleinen Raum direkt auf dem Punkt. 


[Chorleiter Phil Phillips betreut die Sänger von Beginn an...]

14 Sangesgenossen beider Geschlechter betreiben hier einen „Ausgleich zum Berufsleben“, beschreibt Müller die Motivation der Meisten, sich immer dienstags nach Feierabend zur gemeinsamen Stimmprobe zu treffen. Denn ein Großteil der Mitglieder rekrutiert sich aus Mitarbeitern des Engelskirchner Werkzeugherstellers - und das soll auch so bleiben. Müller: „Hätten wir mehr Externe, wären wir ja kein Werkschor mehr“, beschreibt er den Unterschied zu anderen musikalischen Zusammenschlüssen. Die „Stimmwerkzeuge“, der Name der Combo ist an das Gewerk der Firma angelegt, bildet sich aus sieben Aktiven, einigen Erzett-Ruheständlern und zum kleinen Teil auch externen Liedbegeisterten.

 
2009 hatte man sich aus einer spontanen Idee hinaus gegründet, Müller hatte mit einer Kollegin eher „spaßeshalber“ über seine Musikleidenschaft gesprochen und daraus die Idee zur Gründung entwickelt. Man klopfte an die Tür des ehemaligen Geschäftsführers Stefan Lukas und bat um Unterstützung zur Gründung eines Firmenchores. „Macht Ihr Mal“, hieß es seinerzeit aus der Chefetage und das Projekt war geboren. „Das war damals schon gegen den Trend“, freut sich der Ideenspender. Man steuere dem „Chorsterben“ bis heute erfolgreich entgegen.


[...und gibt während der Proben die richtigen Tipps für das perfekte Klangbild.]

Trotz aller Freude am Hobby legt man viel Ehrgeiz an den Tag und möchte dem Publikum bei Konzerten hörbare Qualität bieten. Auch deshalb engagierte man einen Chorleiter, der sein Handwerk versteht: Phil Phillips betreut den Werkschor seit Gründung, ist studierter Opernsänger und arbeitet als Englisch- und Musiklehrer an der Gummersbacher Gesamtschule. „Er rückt unsere Stimmen ins rechte Licht“, bringt Müller Phillips` Aufgaben kurz und knapp auf den Punkt. Trotz der amerikanischen Herkunft des Chefs beschränkt man sich in der Liedauswahl nicht ausschließlich auf englische Songs. Das deutschsprachige Liedgut werde laut Müller auch bei jüngeren Menschen wieder beliebter. 

Das Repertoire, dass nach Vorschlägen aus den eigenen Reihen ständig erweitert wird, umfasst Stücke aus allen Bereichen. Von Klassik bis zur Moderne, vom Schlager bis zum Rock. „Es soll für alle etwas dabei sein“, sagt Patrick Müller. Schließlich möchte man bei Auftritten ein möglichst breites Publikum erreichen. Konzerte gibt es regelmäßig unter anderem bei Firmenfeiern, Hochzeiten oder auch mit anderen Chören gemeinsam.


[Derzeit übt man fleißig für das Geburtstagskonzert...]

Und jene öffentlichen Vorstellungen des Liedguts dienen als Elixier für Viele, sich Woche für Woche zusammenzuraufen: „Konzerte sind die Belohnung“, beschreibt Müller den Willen seiner Kollegen. Man brauche ein Ziel, auf das man hinarbeite. Manchmal falle es zwar schwer, sich nach der Schicht zum Treffen zu überwinden. „Spätestens, wenn das erste Lied anstimmt, hat sich das Kommen gelohnt und der Spaß ist da“, sagt der Sangesbruder. Er möchte weitere, der insgesamt 350 Werksangehörigen ermutigen, sich am Freizeitangebot der Firma zu beteiligen. „Viele denken, sie könnten nicht singen“, vermutet Müller die Zurückhaltung unter den Kollegen. Der Chorleiter sorge aber dafür, dass jeder seinen richtigen Platz in der Gruppe erhalte. Aktuell probt der Chor besonders akribisch: Zum allerersten Mal wird man allein, ohne die Unterstützung von Gastchören, auftreten.


[... am 19. Mai, wenn man in der evangelischen Kirche in Engelskirchen ein buntes Programm präsentiert.]

Zum Geburtstag plant man derzeit ein „buntes Programm“ (Müller) für das Konzert am Sonntag, 19. Mai, in der evangelischen Kirche Engelskirchen (Beginn 18 Uhr). Der Eintritt ist übrigens frei, Spenden zugunsten des Malteser Hospizdienstes Aggertal, sind aber willkommen. 
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