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Ganz Wipperfürth närrisch auf Kamelle und Strüßjer

uh; 3. Mar 2019, 19:10 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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Ganz Wipperfürth närrisch auf Kamelle und Strüßjer

uh; 3. Mar 2019, 19:10 Uhr
Wipperfürth - Trotz des durchwachsenen Wetters zog es die Karnevalisten scharenweise in die Hansestadt, wo sich der jecke Lindwurm mit 37 Wagen und Gruppen durch die Straßen schlängelte.
Von Ursula Hütt

Das war eine Sause. Tausende Zuschauer säumten trotz des schlechten Wettedr die Straßen der Hansestadt. Allerdings hatte Petrus ein Einsehen mit den Jecken und es gab pünktlich zum Zugbeginn keine Schauer mehr von oben. Dafür aber regnete es Kamelle in Mengen von den Wagen im Zug.

[Zwar der letzte Wagen, aber karnevalistisch einsame Spitze: Prinz Ralf II. und Prinzessin Nadine.]

Zugleiter Klaus Pusch war es auch in diesem Jahr wieder gelungen, einen grandiosen Karnevalszug mit 37 Wagen, Musikvereinen und Fußgruppen aufzustellen. Bei der diesjährigen Auflage ging der jecke Lindwurm nicht wie gewohnt aus Richtung Neye kommend über die Hochstraße zum Marktplatz, sondern über die Bahnstraße und mündete erst in Höhe der Volksbank in die Hochstraße ein.

Der erste Wagen nach der Zugleitung war die Party-Skitour von Kattwinkel-Reisen mit einer Almhütte und einem Skifahrer, der tatsächlich auf Skiern neben dem Wagen herging. Sehr fesch dagegen wirkten die beiden Wagen der KG Baulemann anno pief mit ihren Offizieren in rot-weißer Gardeuniform. Die Mitglieder des Spielmannszugs der Feuerwehr Kierspe hatten sich als Indianer verkleidet und spielten passend dazu das Lied „Da sprach der alte Häuptling der Indianer“.

Die meisten Wagen hatten natürlich auch ein passendes Motto, wie beispielsweise die Karnevalsfreunde Zintagen: „Super Mario springt über Stock & Stein, es wird wohl keine Grauwacke sein“. Das war eine nicht zu übersehende Anspielung auf die aus Indien stammenden Steine, mit denen jetzt der Marktplatz neugestaltet wird.


Die Tanzgarde der Narrenzunft Neye wirkte etwas verfroren, was bei der nasskalten Witterung auch niemanden wunderte. Fast zum Schluss, prunkvoll wie immer, der Senatorenwagen. Mit dabei war  in diesem Jahr der aus Wipperfürth stammende, ehemalige Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Flosbach. Mit vollen Händen brachte er Kamelle und Süßigkeiten unter das närrische Volk. Motto des Senatorenwagens war „Ist der Senator einmal blau, ruft er statt alaaf helau“. Traditionsgemäß ist der letzte Wagen im Zug auch der schönste - der Prinzenwagen. Von diesem winkten Prinz Ralf II und Prinzessin Nadine aus dem Hause Kiesewetter zu und brachten massenweise Süßigkeiten unter das närrische Volk.   



Nicht nur den Wipperfürthern liegt der Karneval im Blut. Jedes Jahr kommen viele Besucher aus den benachbarten Städten zum Karnevalszug in die Hansestadt, wie beispielsweise Gisela Peters aus Lüdenscheid, die mit Ehemann und Enkelkindern den Zug sehen wollte. „Wir sind heute die Familie Flodder“, sagte sie, wobei ihnen die chaotisch-schräge Familie des gleichnamigen Films als Vorlage diente.  

Baustellenbedingt gab es auf dem Marktplatz in diesem Jahr kein Zelt für die Fete nach dem Zug. Wer noch feiern wollte, der konnte in die Alte Drahtzieherei gehen und dort mit anderen Jecken die After-Zoch-Party besuchen. 
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