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Klause-Erweiterung: Karthaus bezieht Stellung

fj; 20. Feb 2019, 12:36 Uhr
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Klause-Erweiterung: Karthaus bezieht Stellung

fj; 20. Feb 2019, 12:36 Uhr
Engelskirchen – Die Abstimmung über die Vereinbarung zur Gewerbeflächenentwicklung „Klause 5“ nutzte Bürgermeister Karthaus, um auf Vorwürfe zu reagieren – Vereinbarung fand große Mehrheit im Rat.
Nachdem in der vergangenen Woche der Lindlarer Haupt- und Finanzausschuss über die öffentlich-rechtliche Vereinbarung zur interkommunalen Gewerbeflächenentwicklung von Engelskirchen und Lindlar zu entscheiden hatte, stand der gleiche Beschluss gestern auch auf der Tagesordnung des Engelskirchener Rates. In Lindlar wurde die Vereinbarung, die Voraussetzung für die fünfte Erweiterung des Industriegebiets Klause ist, mit der Mehrheit der CDU nach heftigen Diskussionen verabschiedet. In Engelskirchen ging die Beschlussfassung erwartungsgemäß ruhiger über die Bühne. Während die anderen Fraktionen auf erneute Stellungnahmen verzichteten, war nur Helmut Schäfer von den Grünen der Meinung: „Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen“. Für ihn wurden die Belange des Naturschutzes noch nicht ausreichend diskutiert. „Ich setze meine Hoffnung auf die Gerichte“, machte der Grünen-Politiker klar, dass ein Projektstopp aus Naturschutzgründen für ihn nicht nur möglich, sondern wünschenswert ist.



Bevor die Vereinbarung zur Klause-Erweiterung gegen die Stimmen der Grünen beschlossen wurde, nutzte Bürgermeister Dr. Gero Karthaus die Gelegenheit zu einer Stellungnahme. „Ich ärgere mich über Vorwürfe, nach denen Engelskirchen nur auf seine Vorteile bedacht sei und Lindlar über den Tisch gezogen hätte“, so der Bürgermeister. Er erinnerte daran, dass die gemeinsame Entwicklung des Gewerbebereichs seit 20 Jahren im Regionalplan verankert ist. „Eine uralte Kamelle also, die darauf zurückgeht, dass Engelskirchen schon damals die Kommune im Bergischen Land war, die aufgrund der Lage im engen Aggertal und ihres hohen Waldanteils keinerlei Gewerbeentwicklung darstellen konnte“, sagte Karthaus. Lindlar habe seinerzeit von der Bezirksregierung nur unter der Voraussetzung die Möglichkeit eingeräumt, derart großzügige Gewerbeflächen wie in Klause zu entwickeln, wenn Engelskirchen als interkommunaler Partner dabei sein kann – dafür aber den Forstausgleich zur Hälfte leisten muss. „Das hat Lindlar Hunderttausende an Ausgleichsverpflichtungen eingespart“, so Karthaus.

Dass die Engelskirchener von ihrem eingeräumten Recht auf interkommunale Entwicklung bislang keinen Gebrauch gemacht hätten, habe auch dazu geführt, dass Unternehmen ihre Standorte von Engelskirchen nach Lindlar verlagert hätten. „Und nun, bei der Entwicklung des fünften Bauabschnitts, sagt Engelskirchen zum ersten Mal, dass es als gleichberechtigter Partner dabei sein will und den neuen Abschnitt mit nutzen möchte“, stellte Karthaus fest. Dies habe selbstverständlich dazu geführt, so der Bürgermeister weiter, dass Kompromisse gesucht werden mussten und schließlich, auch dank Moderation der Regierungspräsidentin, gefunden werden konnten. „Beide Kommunen sind sich in diesem Prozess entgegengekommen, denn nur so funktioniert Zusammenarbeit. Dass Engelskirchen Lindlar dabei über den Tisch gezogen hat, ist ein unsäglicher Vorwurf“, so der Bürgermeister. Er bekräftigte noch einmal, dass die Entscheidung für oder gegen die Entwicklung von Klause 5 bei Lindlar liegt – „Wenn die Erweiterung aber kommt, ist Engelskirchen als Partner unter den ausverhandelten Bedingungen dabei“, so Karthaus.
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