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Prinzen-Yoga beim Mütterkaffee

lob; 19. Feb 2019, 15:40 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung, Laura Oberbüscher (4,5,Galerie 59 bis 72) --- Der Indiandertanz mit aufwendig gestalteten Kostümen.
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Prinzen-Yoga beim Mütterkaffee

lob; 19. Feb 2019, 15:40 Uhr
Engelskirchen - Die Damen der kfd haben sich wieder mächtig ins Zeug gelegt - Bei der Premiere des Mütterkaffees begeisterten sie nicht nur rund 450 Närrinnen, sondern machten auch den sonst so wortgewandten Prinzen Victor I. beinahe sprachlos.
Von Laura Oberbüscher

Der Mütterkaffee ist ein ganzjähriges Projekt. Während andere noch entspannt in der Sonne baden, legen die aktuell 23 Akteurinnen gemeinsam mit ihren zwei Haus- und Hof-Musikern schon im August mit den Proben los. Parallel schrauben, leimen und bohren sechs Bühnenbauer an den Kulissen. Eng wird es trotzdem jedes Mal. Aber bekanntlich prophezeit eine pannenreiche Generalprobe ja eine gelungene Premiere.


[Die älteste Mitspielerin, Gisela Bergfelder, in der Bütt.]

So auch gestern in der zum Festsaal umfunktionierten Turnhalle der Grundschule in Engelskirchen. Nachdem die Damen beim traditionellen morgendlichen Sträußchenbinden noch letzte Absprachen getroffen hatten, lief am Nachmittag beinahe alles einwandfrei. Eine kleine Ausnahme bildete die älteste Mitspielerin, Gisela Bergfelder, die sich in der Bütt verhaspelte und prompt ins Mikrofon murmelte: „Ich hätt et ja zohus ooch ens übe künne“ - und so trotzdem den ganzen Saal zum Lachen brachte.


Auch in diesem Jahr liefern die Damen der kfd von Montag bis Mittwoch einen bunten Mix aus Sketchen, Showtänzen und Blödeleien mit den Tollitäten. Gleich zu Beginn der Premiere zogen die Spielerinnen mit dem schon im Vorjahr aufgeführten Indianertanz das gesamte Publikum in den Bann. Wie immer, war auch gestern der Auftritt von Jüppi (Petra Strothmann) und Mechthild (Helga Regel) einer der Höhepunkte. Diesmal wurden Prinz Victor I. und seine Katharina zum Yoga auf die Bühne gebeten. Vom Sonnengruß über die Krieger-Pose, bis hin zum herabschauenden Hund, bei dem der Prinz prompt von Mechthild einen Klaps auf den Hintern bekam, war alles dabei.


[Der "Nonnenchor" sorgte mit Musik aus Sister Act für Stimmung.]

Was die prominenten Gäste angeht, wurden ebenfalls weder Kosten noch Mühen gescheut. So standen plötzlich Heino (Rolf Faymonville) und seine Hannelore (Christoph Schierbaum) auf der Bühne und sorgten für Stimmung. Einen besonderen Dank sprachen die Damen gestern ihren Mitspielerinnen Käthe Howe, die nun bereits seit 50 Jahren beim Mütterkaffee mitwirkt, und Elke Sassenhausen, seit 25 Jahren mit auf der Bühne, aus.


[Diakon Rolf Faymonville und Krankenhauspfarrer Chrisitian Schierbaum als Heino und Hannelore.]

Auch Prinz Victor I. lies es sich nicht nehmen, einen Ehrenorden zu verleihen. Diesen vergab er an die ehemalige Mitspielerin Hilde Oberbüscher, die das Geschehen gestern aus der ersten Reihe mitverfolgte. Der Prinz, den Hilde bereits seit Kindheitstagen kennt, war sich sicher: „Wenn jemand unser diesjähriges Motto ‚Dat Leeve is schön‘ verkörpert, dann bist das du, liebe Hilde“.


[Die Mitspielerinnen beim morgendlichen Sträußchenbinden für den Einmarsch am Nachmittag.]

Seinen Abschluss fand die Feier mit einem Auftritt der 23 Damen als Badenixen, die zu einem Medley aus Karnevalshits einen Showtanz präsentierten, der so manche Synchronschwimmer vor Neid erblassen lassen dürfte. Sichtlich beeindruckt war auch Prinz Victor, der begeistert feststellte: „Ihr seid ein ganz schön verrückter Haufen.“

Trotz des späten Endes der Veranstaltung und anschließendem Ausklang in der Hofburg, waren die Frauen vom Mütterkaffee heute früh wieder auf den Beinen, um Sträußchen zu binden. 150 Stück an der Zahl, für jeden Spieltag. Zum Karneval gehört viel Herzblut - und davon haben die Engelskirchener Damen der kfd satt und genug.  
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